Anbau: Brauche Einschätzung zur Realisierbarkeit

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  1. #1 Kantarrenfreund, 22.02.2021
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    Hallo Forum!

    Wir haben unser Haus 2019 gebaut und planen nun, das Haus zu vergrößern.

    Es ist ein Town and Country Aura 125. Auf dem angehängten Bild sieht man das Haus.

    Der Anbau soll auf der rechten Seite entstehen. Unser Haus hat eine Grundfläche von 6,5m x 12m (Breite x Länge) und ist mit 24er YTONG gebaut. Nur der Stein, keine Dämmung. Unser Anbau soll zweigeschossig sein mit einer Grundfläche von 5m x 8m. Auf jeder Ebene sollen zwei neue Räume entstehen. Die Durchgänge in den Anbau sollten wenn möglich durch die beiden Doppelflügelfenster entstehen, die sich mittig auf der rechten Gebäudeseite befinden. Das kleine Fenster vorne würden wir opfern und dafür das andere, frontseitige vergrößern.

    Nun hatten wir heute ein Treffen mit einer Architektin, die uns ziemlich schnell sagte, dass sie einen zweigeschossigen Anbau für nicht realisierbar hält. Ihre Gründe waren:
    1. Im OG müsste für einen Durchgang der Ringanker unterbrochen werden, was nicht geht. Bei Belassen des Ringankers ergibt sich eine maximale Durchgangshöhe zum Anbau von 1,60m was natürlich viel zu gering ist.

    2. Meine Idee eines "Workarounds": Ein Durchbrechen eines Betondeckenelements auf ca. 0,5m2, um eine kleine Treppe mit zwei Stufen zu bauen und damit eine Durchgangshöhe von 2m Höhe unterhalb des Ringankers zu schaffen, lehnte sie ab mit der Begründung, dass man Betondeckenelemente nicht einfach aufstemmen könne.

    3. Die Statik des Hauses sei mit den 24er Steinen so "auf Kante" kalkuliert, dass sie es nicht für möglich hält, die Lasten eines zweigeschossigen Anbaus auf die vorhandenen Hauswände zu übertragen

    Sie rät uns daher zu einem eingeschossigen Anbau mit größerer Grundfläche.

    Was sagt Ihr dazu? Ist unser Vorhaben unmöglich?
     

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  2. #2 simon84, 22.02.2021
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    Ist überhaupt kein Problem, eure Architektin hat überhaupt keine Ahnung, die hat bestimmt überhaupt nicht studiert ! Alle Argumente sind komplett an den Haaren herbeigezogen und wurden euch überhaupt nicht erklärt.

    viel besser auf teufel komm raus das Fertighaus umzubauen als einen einfachen Anbau neben dran zu stellen
    (Ironie aus)
     
  3. #3 Kantarrenfreund, 22.02.2021
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    Simon, ich verstehe Deine Antwort leider nicht. Ich hatte nicht vor, die Architektin zu kritisieren, sondern will mir nur eine zweite Meinung einholen. Kannst Du mir nochmal ohne Ironie etwas ernst gemeintes dazu sagen?

    Oder willst Du hier einfach nur herablassend sein? Das fände ich schade.
     
  4. #4 simon84, 22.02.2021
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    Nein, ich meine ich stimme Deiner Architektin in allen Punkten zu, sie hat recht und es begründet.

    Vielleicht haben andere Leute ja andere Meinungen

    @matschie @petra345 @Fabian Weber
     
  5. #5 Kantarrenfreund, 22.02.2021
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    Gut, danke. Das wollte ich wissen.
     
  6. #6 Kriminelle, 22.02.2021
    Zuletzt bearbeitet: 22.02.2021
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    Es ist zwar ehrenhaft, dass Du einem Forum Vertrauen schenkst, aber irritierend, dass Du Deine Architektin anzweifelst.
    Ich finde ihre Argumente, die Du uns hier mitteilst, nachvollziehbar.
    Was ist, wenn man den gewünschten 2-Geschosser mit eigener Treppe verwirklicht und nur mit dem EG verbindet? Eventuell dadurch ein separater Elterntrakt im Anbau-OG oder der ganze Anbau für die Kinder?

    Ich persönlich denke, dass ein 2-Geschosser zu massiv für das jetzige Haus ist. Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Und wenn ihr die Räume nunmal braucht...
     
  7. #7 matschie, 22.02.2021
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    Man kann ja die Trennwand als „doppelte“ Wand ausführen damit die alte keine zusätzliche Last bekommt.
    Den ringbalken kann man auftrennen und mit eingeklebter bewehrung verlängern, also über den Neubau mit drüber ziehen. Könnte dann allerdings durch unterschiedliche Setzung zu rissen kommen.
    Filigrandecken einfach durchzutrennen ist nicht möglich, da hat sie recht.

    aus optischen Gründen würde ich aber auch einen eingeschossigen Anbau bevorzugen.
     
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  8. #8 Kantarrenfreund, 22.02.2021
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    Leute Leute, ich will die Architektin nicht anzweifeln. Es ist halt unsere erste Zusammenarbeit mit einer Architektin. Wir kennen die Dame noch kaum, hatten einmal kurz Besuch von ihr. Ich will mir nur Sicherheit verschaffen, dass ihre Einschätzung richtig ist. Und natürlich wollen wir ich auch nicht so gerne die schönen Pläne aufgeben, über die wir seit Monaten nachdenken. Aber wenn es sein muss dann ist das ok :-).

    Ein eingeschossiger Anbau wird auch funktionieren. Das mit der Treppe im Anbau ist keine Lösung für die angedachte Raumnutzung.
     
  9. #9 Fabian Weber, 22.02.2021
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    Ein gescheiter Statiker kann das Umlenken des Ringankers schon rechnen, ggfs. mit einem Stahlrahmen oder so. Ich würde aber auch denken, dass die bestehende Außenwand nicht die Laste des Anbaus aufnehmen kann, daher empfiehlt sich hier eine eigene Wand direkt davor.

    Ist halt alles ziemlich sonder sonder, also nicht ganz billig.

    Wir haben da schon öfters das unmögliche möglich gemacht.
     
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  10. #10 Kantarrenfreund, 22.02.2021
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    Vielen Dank in die Runde! Damit weiß ich nun, dass wir durch unsere Architektin gut beraten wurden. Wir werden uns nun gedanklich auf eine eingeschossige Lösung einstellen. Es spricht einfach zu viel dafür und das Projekt soll auch nicht zu kompliziert und teuer werden.
     
  11. #11 simon84, 22.02.2021
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    die Bedenken hatte ich auch, der Preis pro qm für den Anbau wird wesentlich höher sein als der für das Fertighaus

    habt ihr eigentlich mit der Architektin über ihren Vertrag bzw Honorar Vereinbarung und HOAI gesprochen? Wichtiges Thema nicht dass nachher das große Erwachen kommt
     
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  12. #12 Kantarrenfreund, 22.02.2021
    Zuletzt bearbeitet: 22.02.2021
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    Über das Honorar haben wir noch nicht gesprochen. Klar ist erstmal nur, dass die Architektin nur die Planung und Beantragung beim Bauamt übernehmen möchte. Für den Bau selbst müssen wir uns dann eine Baufirma suchen, oder den Bau selbst organisieren.

    Was darf ich denn da an Kosten erwarten? Ich habe mal testweise einen HOAI Rechner probiert mit 1500 € pro m2 und kam da auf eine 4stellige Summe für die o.g. Leistungen.

    Wenn das Projekt jetzt einfacher wird durch die eingeschossige Bauweise, würde ich allerdings sehr viel selbst machen und hoffen, die Kosten so auf unter 1000 pro m2 zu bekommen. Mit Maurern, Verputzen, Elektrik, Baggerarbeiten, habe ich Erfahrungen.
     
  13. #13 Kriminelle, 22.02.2021
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    Prima!
    Wahr ja auch etwas Rätselraten für uns ;)
     
  14. #14 simon84, 22.02.2021
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    ist dir klar wie Baukosten gem. HOAI je nach LPH ermittelt werden ?

    bitte sprich mit deiner Architektin im Detail über die Honorarvereinbarung . Sonst gibt es das böse Erwachen

    Baukosten werden (auf jeden Fall bis LPH4) in Keinster weise nach tatsächliche anfallenden Kosten ermittelt, da in dieser Leistungsphase überhaupt noch nicht gebaut wird.

    Baukosten kannst du ca 2000-2500 Euro pro qm ansetzen. Wenn du alles selber machst werden es vielleicht irgendwann 1500. aber 1000 halte ich schon für extrem sportlich.

    die Architektin wird mit ca 2000-2500 rechnen und darauf wird auch das Honorar basieren
     
  15. #15 petra345, 23.02.2021
    Zuletzt bearbeitet: 23.02.2021
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    Die für den Bauherrn teilweise gefährliche Honorarregelung war für mich ein Grund das Studium zum Bauing. aufzunehmen. Inzwischen hat die EU dem bisherigen Recht einen gewissen Riegel vorgeschoben.
    Nach dem bisherigen Recht konnte ein Architekt einen schriftlichen Honorarvertrag unter dem HAOI-Satz machen und später immer erfolgreich das volle Honorar einklagen.

    Mir ist ein Fall bekannt, wo der Architekt bei einem sog. Fertighaus von Isospan nur für den Bauantrag 20.000 DM kassiert e. Das entsprach in den sechziger Jahren als das gebaut wurde, 25 Monatsgehälter eines angestellten Ingenieurs. Dabei lagen die Pläne von Isospan bis auf den Bauantrag und die Entwässerung schon fertig vor.

    Zum Bau selbst: Eine 24 cm starke Porenbetonwand wird selbst bei dem extrem wärmedämmenden und wenig tragfähigen Porenbeton kaum zu statischen Problemen führen. Es kommt allerdings immer noch auf die Druckfestigkeit der tatsächlich verbauten Steine an. Von außen sieht man das den Steinen nicht an.

    Ein 6,5 m breites Reihenhaus ist mit einer 15 cm starken Giebelwand aus Porenbeton möglich.

    Es wird bei dem Anbau Setztrisse zum bisherigen Bau geben. Die sind unvermeidlich.
    Warum man die Fußböden nicht auf gleicher Höhe anordnet ist mir unverständlich.
    Schon das heute übliche behindertengerechte Bauen spricht dagegen.


    .
     
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