Architekten: Auf die Barrikaden!

Die Gurken sind in den Katalogen der üblichen Verdächtigen enthalten/werden dort angeboten.

Diese Katalogplanungen werden bei diesen Firmen nicht von umgeschulten Pizzabäckern erstellt, sondern von deinen Berufskollegen die bei diesen Firmen angestellt sind.

Würden die sich weigern solche Hütten zu planen, müssten sie Pizza ausfahren.....

 

Tolles Thema. Hier kann mal wieder jeder gegen jeden so richtig ablästern. Das wird ein toller Abend - Danke BitteDanke.

 

wo liest du das alles von mir???

 

sorry Orkati - ich hätte einen anderen namen schreiben müssen. du warst gar nicht gemeint. der verwechslerteufel hat bei mir zugeschlagen. ich hab´s leider erst jetzt gemerkt. derjenige, der gemeint ist wird es auch so wissen.


@ Baufuchs - im berliner umland sind einige GU/GÜ unterwegs, die mit angelernten hausverkäufern und einem ganz einfachen CAD-programm beim bauherrn am wohnzimmertisch entwürfe zusammenbasteln. diese hausverkäufer sind keine architekten, die haben in einem crashkurs ein wenig über grundrisse gelernt haben, treppen konstruieren klappt meist nicht, fummeln dann schnell etwas zusammen. die haben bei vielen kunden erfolg - aber immer mit der masche: sehen sie, bei uns können sie sich den teuren architekten sparen. wir können das auch ohne studium. da fallen viele drauf rein. die kerle arbeiten auf provisionsbasis. die ergebnisse stehen dann im speckgürtel von berlin. ein hausangestellter architekt biegt dann noch ein wenig gerade und unterschreibt die bauanträge.

in meinem erfahrungsumfeld wird das vielfach gemacht. ich bin auch schon gefragt worden, ob ich nicht interesse hätte, als bereichsleiter solch einen trupp an hausverkäufern zu leiten und auf provisionsbasis die unterlagen als architekt gerade zu biegen.

in ballungsräumen nimmt diese art des hausverkaufs drastisch zu.

 

die siedlung onkel-toms-hütte sieht heute noch so aus. lediglich mehr autos stehen auf der straße und die form der autos hat sich geändert.

man kann diese bauweise mögen oder nicht, in dieser siedlung hatten verschiedene architekten gebaut. durch den einheitlichen stil und die rücksichtsvolle gestaltung untereinander kommt das äußere der siedlung viel gehaltvoller rüber, als der im eingangsbeitrag verlinkte artikel beschreibt.

heutzutage will sich jeder bauherr vom anderen abheben. vielfach geschieht das durch buntgemischte merkwürdige architekturzitate, die für das geplante haus nicht notwendig sind.

 

das kann nur im auenland sein ,die hobbits fühlen sich hier wohl

 

...und noch dazu auf einem Mini-Grundstück, welches bis zur letzten Möglichkeit bebaut wird, so dass die Bau"stile" dicht an dicht nebeneinander sich gegenseitig verschlimmbessern.

Stadtviertel meiner Herkunfsstadt: Neben der Kirche (wegen der typischen Spitzbogenfenster) steht die Scheune (wenige kleine Fenster, dunkelbraune Wände), dann die toskanische Villa (mit Steinbrüstung,...), die Reihe lässt sich endlos fortsetzen, Walmdach, ohne Dachüberstand, mit Flachdach - und alles auf vielleicht gar nicht mal kleinen Grundstücken, aber so bebaut, dass der Bebauungsplan bis zum letzten ausgenutzt ist. Jedes Haus wahrscheinlich ein Traumhaus für die Bewohner, aber in der Masse ein Alptraum für viele.

Da lob ich mir doch so manche Siedlungen aus den 30'er und 50'er Jahren mit - auch nach diversen Umbauten - immer noch geschlossenem Bild.


Ich gebe zu, auch wir bauen ein Fertighaus, 08/15 ohne Schnörkel (außer einem Farbstreifen ). Jedoch mitten im gewachsenen Wohngebiet und da passt ein schlichtes Haus gut dazwischen (Nachbarhäuser: 80'er Jahre Bau unverputzt mit blauen Stahleinfassungen; Stadtvilla und ein paar typische Häuser aus den 60'ern und 70'ern). Aber weiträumige Grundstücke, so dass man sich nicht gegenseitig ins Gehege kommt.

 

Der Autor hat doch ne Macke!

Ich wohne also in einer verputzten Billigkiste mit Gucklöchern im Siedlungsbrei. Aha! Und dann noch Billigstplastikfenster. Soso! Da habe ich jetzt wohl eine deprimierende Billigkiste mit Blick ins Grüne, ähhh, Elend, da ja nur ein Minigrundstück statt 2000 m².

Nun, was will er mir jetzt damit sagen? Wir sollen alle in die Stadt ziehen? Damit mein Röchelofen den Sprit nicht mehr bis in den Siedlungsbrei pustet?

Vielleicht mag ich aber den Lärm in der Stadt nicht so, vielleicht liegt mir die Luft auch nicht so. Lieber ein begrüntes Dach vom Nachbar als ein Minigarten meiner elendigen Billigkiste?

Ok, Ralleystreifen mag ich auch nicht, aber ich mag auch keine miefigen Hauswände der 60 er Jahre die inzwischen nur noch Dreckgrau sind.

Mein Kollege hat vor ein paar Jahren gebaut. Kosten Grundstück 100 D-Mark/m². Bei dem Preis hätte ich nun auch stolze 1350 m². Hab ich aber nicht, denn dafür hätte ich 222.750 € zahlen müssen. Autsch! Sorry dass ich so arm bin.

Hm, 222.750 € sind in guter Währung 444.571,13 D-Mark. Aha! Meine Eltern haben vor 27 Jahren 350.000 D-Mark für Haus und Grund bezahlt.

Fehlt zu den 222.750 nur noch das passende Häuschen. Natürlich keine Billigkiste. Sondern ein Schmuckstück. Ok! Sagen wir mal 300.000 € noch fürs Häuschen. Sind wir dann bei 522.750 € oder auch 1.022.410,13 D-Mark. Yeahhh!!! Ich wäre also Millionär gewesen.

Sorry, aber realistisch ist was anderes. Oder dürfen dann nur noch gut betuchte > 10.000 € Netto bauen?

Schönes WE!

 

Die Satteldächer sind oftmals nur Tribut an den B-Plan - dann aber so reduziert wie möglich => kein Dachüberstand.

Es werden in Architektenkreisen natürlich oftmals dieselben Zeitungen und Bücher gelesen werden - dadurch wird das persönliche Schönheitsideal (mit-)geprägt. Dann gibt es natürlich noch jede Menge "Modeerscheinungen" - auch auf Bauherrenseite (bodengleiche Dusche etc.).

 

Eine bodengleiche Dusche, die mit heutigen Baumaterialien schadensfrei herstellbar ist, halt ich nicht für eine Modeerscheinung, sondern für baulichen Fortschritt.

 

Mea culpa..

Haus mit Ralleystreifen hab ich auch schon gebaut.

Aber irgendwie sieht das anders aus, als das Teil aus dem Link in Beitrag #1.

 

Simmt - Du hast es nicht mal geschafft, den mittig zu setzen. Symetriebanause

 

@baufuchs

wie sieht es bei einem solchen haus eigentlich mit der "möblierung" des wohnraums aus?

wenn ich die ganzen "bodentiefen" fenster so sehe, auf der süd- und westseite, dann frag ich mich schon wie die räume möbliert werden?
gehe mal davon aus, dass dies die wohnräume (wohnzimmer, esszimmer, küche) sind....


oder ist das dann eben der "preis" für einen lichtdurchfluteten, hellen wohnbereich, mich mit der möblierung etwas einzuschränken?

gruß

 

Hab nur eine Foto Küche-->Esszimmer.

Wie man sieht, musste Esszimmerfenster bodentief werden, da der Kanari-Käfig nicht auf eine Fensterbank passen würde. Und rausgucken soll der Häftling schon können...... Die Fußbodenheizung macht es ihm heimatlich warm.

Im Ernst: Mit der Möbelierung gab es keine Probleme, alles neu und passend zum Grundriss/zu den Fenstern.

 

@ Baufuchs, du stellst ja alle Jahre mal ein Foto von deinen Haeusern ein. Bei allen hab ich als erstes gedacht " das sieht gut aus". So auch bei diesem Haus.

Alle Achtung

 

mal was neues und einen klassiker.

das neue - wohnhaus in lichtenrade ist gerade fertiggestellt, die aussenanlagen werden zur zeit bearbeitet.

der klassiker ist das haus mohrmann von Hans Scharoun. leider von der strasse aus schlecht zu fotografieren, da die begrünung im garten recht üppig ausfällt. bild 02 ist das fenster vom musikzimmer zur strassenseite. beide häuser stehen in berlin-lichtenrade.

 

Wer hat denn dem armen Kind die Toilette oder den Stuhl weg-ge-photo-shop-t?
Der sieht aus, als hätte man ihn dahin gebeamt und er sucht jetzt seinen Untersatz....



beste Grüße

Heiko