Arcon 8.0 - Stadtvilla?

Diskutiere Arcon 8.0 - Stadtvilla? im Architektur Allgemein Forum im Bereich Architektur; @landbub Nun ja, da gibts nun aber doch ziemliche Unterschiede zwischen den Programmen... Der groesste Unterschied ist aber, dass Skizzen keinen...

  1. Anli

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    @landbub
    Nun ja, da gibts nun aber doch ziemliche Unterschiede zwischen den Programmen...
    Der groesste Unterschied ist aber, dass Skizzen keinen Anspruch auf Maßgenauigkeit legen -da gehts um die Idee- eine CAD-Zeichnung suggeriert nun mal eine truegerische Genauigkeit...
    Was ich sehr schade an diesen Schmalspur-CAD-Programmen finde ist, dass die Bandbreite der Moeglichkeit total eingeschraenkt ist - die sind der Tod jeder Kreativitaet... Mit viel Trickserei kriegt man vielleicht das eine oder andere noch hin - aber das schafft kein "Standardanwender".
    Wie gesagt, zum Rumspielen ganz nett - mehr nicht.
     
  2. #82 Landbub, 07.12.2006
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    Solche Verallgemeinerungen sind einfach nicht gültig! Wer legt denn fest, was "gut" und was "schlecht" ist? Von offensichtlichen Bausünden mal abgesehen. Folgt das nicht auch dem Trend der Zeit, ist also eine Modeerscheinung?

    Aus meiner Sicht gehört in die Gegend, wo ich wohne, überhaupt kein Haus. Es sollte der Natur vorbehalten bleiben. Die ideale Bebauung wäre dann also so, wie im Hobbits Shire - oder wie?
     
  3. #83 butterbär, 07.12.2006
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    das ist müll hoch zehn!

    aber ich verdiene gutes geld damit.

    ich hab schon mal irgendwo geschrieben... da steckt soviel kohle drin, die nicht fürs haus verwendet wird, dass das locker für zwei architektenhonorare reichen würde... aber die leute wollen es ja so. sind ja alle so furchtbar schlau und gut informiert. die architekten die für uns arbeiten machen im schnitt 20 entwürfe (bestens ausgearbeitet!!!) um einen auftrag zu bekommen individuell natürlich... auf den leib geschneidert... ich muss dabei echt lachen wenn ich sowas schreibe).
    da schaut keiner das grundstück an, überlegt sich wie der keller gebaut werden muss... gibt dann halt noch ordentlich nachträge wenn was nicht passt.

    soll das mein problem sein?

    ich kann nun meiner familie ein auskömmliches leben ermöglichen und es bleibt noch dicke was übrig jeden monat.
     
  4. #84 butterbär, 07.12.2006
    Zuletzt bearbeitet: 07.12.2006
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    braucht heute jeder, der gerade mal so eine finanzierung zusammenbekommt eine ranch mit einer wiese vor dem haus?

    wozu haben wir städte?

    auf der autobahn heisst die devise "freie fahrt für freie bürger" und für´s eigenheim "my home is my castle".

    jeder hat nur noch rechte und will nichts mehr vom anderen wissen.

    wer sich heutzutage ein reihenhaus baut gehört doch schon zur assozialen unterschicht! "hat wohl nicht gereicht für ein richtiges haus?"
     
  5. #85 Landbub, 07.12.2006
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    "Brauchen" ist schwer zu definieren. Wenn du jemanden mit ausreichend Nahrung versorgst, reicht auch eine 3-qm-Zelle, um leben zu können. Wo hört das Grundbedürfnis auf, wo fängt der Luxus an?

    Unsere Kinder sind froh darüber, dass es bis ins Grüne genau so weit ist, wie die Terrassentür dick ist und dass man noch problemlos Verstecken spielen kann dank reichlicher Vegetation. Und wir sind froh, dass der Nachwuchs in den Wald gehen kann, ohne eine Strasse überqueren zu müssen.
     
  6. Anli

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    Landbub,

    Unterschiedliche Ansichten oder "Geschmaecker" gibt es immer und wird es immer geben -auch zwischen guten Architekten.
    Aber was gute oder schlechte Architektur ist entscheidet in erster Linie nicht der Geschmack, sondern andere Dinge (Erfuellung der Funktion UND angemessene Formensprache, Proportionen, Materialien etc.)
    Auch ein altes Schwarzwaldhaus kann gute Architektur sein - in dem jeweiligen Kontext.
    Und zur Info, wenn jetzt die naechste Frage kommt, "wer bestimmt denn was gute Formensprache und Proportionen sind": Das ist das Einmaleins in jedem Architekturstudium und basiert auf verschiedenen Lehren und Regeln. Also kein Auswuerfeln!
    Ich merke immer wieder, dass das vielen BH einfach nicht klar ist und viele leider kein Auge dafuer haben! Um diese Dinge wahrnehmen zu koennen, muss man sicherlich kein Architekt sein, um diese Regeln anzuwenden, jedoch bedarf es nunmal Fachwissen und Erfahrung.
    Es gibt viele Leute die nicht vom Fach sind, aber trotzdem gute von schlechter Architektur unterscheiden koennen, ob was stimmig ist oder nicht.
    Aber viele BH haben leider absolut ungeschulte Augen fuer solche Dinge - obwohl sie die wohl groesste Investion in ihrem Leben machen - solchen BHs sollte ein Architekt ja unter die Arme greifen, dazu ist er ja da, nur leider sind viele absolut beratungsresistent. :fleen
    Ich glaube ich werde gerade off-topic... Musst ich jetzt aber mal loswerden...
     
  7. #87 butterbär, 07.12.2006
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    wie idyllisch... wenn da jeder auf die idee käme wäre es bald aus mit der ruhe im wald!

    für die gestltung unserer umwelt sind wir letztendlich selber verantwortlich... und solange man die strassen der städte mit seinen autos vollstopft darf man auch nicht über den verkehr schimpfen.

    wo sind die leute die aktiv bei der gestaltung ihre stadt mitarbeiten... das sind doch in den augen vieler meist nur spinner und frauen an ihrer selbstfindung arbeiten...

    und wenn sich dann etwas durchgestezt hat schreien doch meisten die am lautesten, die sich an absolut nichts beteiligt haben.

    das einpferchen der leute in ghettos ist doch nur ein spiegel unserer von profitgier getriebenen gesellschaft genauso wie wir es zulassen, dass ein grossteil unserer gesellschaft verarmt - da kann man nicht alles grundsätzlich auch die globalisierung schieben... das wäre zu einfach.

    wer anderen den erfolg nicht gönnt muss aufpassen, dass er nicht selbst der nächste ist dem man das licht ausdreht... bei vielen steht dieses jahr nicht der weihnachtsmann vor der tür sonderen hartz4...
     
  8. #88 butterbär, 07.12.2006
    Zuletzt bearbeitet: 07.12.2006
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    ein altes schwarzwaldhaus IST gute architektur.

    gute architektur macht sich doch nicht nur am äusseren erscheinungsbild fest - das reduziert architektur auf design.

    so gesehen wären die pyramiden primitive bauwerke und schlechte architektur.

    es ist vielmehr das zusammenspiel vieler einflüsse, die ein architekt in ein bauwerk einfliessen lassen sollte und beachtet um so wirklich zu guter architektur zu finden, die auch in zukunft ihren stand hat.

    schliesslich gibt auch architektur die auf anhieb nicht gar erkennbar ist... städteplanung... da werden schon viele weichen hinsichtlich gut und schlecht gestellt nur sind sich dessen die wenigsten bewusst obwohl man selbst hier als bürger einfluss darauf nehmen könnte, wenn es einen wirklich interessieren würde.
     
  9. #89 Landbub, 07.12.2006
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    Die Idee zu haben reicht nicht. Du must entweder dort geboren sein oder 660 EUR pro m2 bezahlen können. Und selbst dafür gehen nur 30% an "zuagroaste", der Rest ist für Einheimische. Damit dies so bleibt, habe ich vor Jahren sogar mal die CSU gewählt :irre
    Aber die waren für einen Zuzugsstopp. Und ich auch :biggthumpup:
     
  10. #90 butterbär, 07.12.2006
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    und mit welchem recht verweigerst du anderen dieses vermeintliche idyll...

    hauptsache ICH habe meinen vorteil.

    nur mal generell - wie kann man heute, da überall mobilität gefordert ist, anderen verbieten sich wo anders niederzulassen?

    daran sieht man doch wie verlogen so manches in unserer gesellschaft ist.
     
  11. #91 Ralf Dühlmeyer, 07.12.2006
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    Dacht ichs mir doch. Ein Moralverräter, der andere beschimpft, das zu kaufen, was er verkauft.
    Für eine Frau hätte man jetzt einen Namen, der sich aus dem Höllandischen ableitet.
    *****
    Da passt der rote Stern dann schon.
    Definition von Sozialismus:
    Wenn Du zwei Brötchen besitzt, krieg ich eins ab, wenn ich zwei hab, geht Dich das gar nichts an.
    MfG
     
  12. #92 Landbub, 07.12.2006
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    Soweit teile ich deine Meinung druchaus. Nun nimm dir aber mal ein Architektur-Buch aus deinem Regal, Recherchiere auf einschlägigen Internet-Seiten und du wirst zum ALLERGRÖSSTEN Teil Bilder von Häusern finden, die meist Gemeinsamkeiten aus folgender Liste haben:
    - Pultdach oder Flachdach. Kein Satteldach. Und wenn, dann kein Vordach.
    - ganz selten höher als 1 OG
    - Keine Balkone, bestenfalls eine Logia
    - oft eine Verschneidung mehrerer kubischer Grundkörper, meist mit Auskragungen.
    - Lichtbänder und Hoch-Rechteckige Fenster (viel höher als breit)
    - Fensterläden auf Schienen

    Ich denke schon, dass es eine Tendenz gibt hinsichlich dem, was MOMENTAN als gute Architektur angesehen wird. Und dass es als Altbacken, engstirnig (Butterbär hatte da noch ein paar mehr Worte im Reportoire), wenn man stilistisch so baut, wie es seit jeher in der Gegend üblich ist
     
  13. #93 Ralf Dühlmeyer, 07.12.2006
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    Ganz vorsichtig...

    mit solchen Äusserungen, Landbub ;) .
    Für die gegenwärtigen Architekturbücher trifft Deine Aussage teilweise zu.
    Aber wenn man/frau sich damit mal näher beschäftigt hat, wird man plötzlich feststellen, Architektur ist Mode.
    Und wandelt sich dementsprechend.
    Wer WIRKLICH regionale Architektur baut, hat meinen volen Respekt. Nur ist das meiste Pseudo-Regio (ohne dies persönlich zu meinen).
    MfG
     
  14. #94 Landbub, 07.12.2006
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    Was ist denn das für eine Frage? Wir sind hier in Oberbayern! Wir werden nicht zu unrecht von Restdeutschland als etwas "eigen" angesehen.
    80% der Leute, die wir dieses Jahr verletzt von den Bergen und Skipisten geholt haben, waren Ausländer oder aus Rest-Deutschland (was für uns Bayern prinzipiell erst mal dasselbe ist).
    --> Die sollten nicht hierher ziehen. Es ist hier gefährlich. Man denke nur an den Bären Bruno.
     
  15. #95 butterbär, 07.12.2006
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    tja... so ist das nun mal in der freien marktwirtschaft. ich weiss nicht... hat dies nicht früher mal soziale markt wirtschaft gehiessen und war einer der grundpfeiler für unseren wohlstand und sicherheit.

    moral und anstand, was meinen lebensunterhalt angeht, musste ich leider beiseitelegen, da mir dies in den seltensten fällen selbst engegengebracht wurde.

    allso... was regst dich auf?

    ausserdem hat der sozialismus doch nie wirklich stattgefunden, falls du damit das gescheiterte experiment des ostblockes meinst.
     
  16. #96 butterbär, 07.12.2006
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    was gute architektur ist entscheidet wohl auch die zeit an sich. nur eines ist gute architektur bestimmt nicht... die nachahmung von architektur einst vergangener zeiten... ein landhaus diente früher in vielen gegenden mehr der arbeit und dabei war das wohnen eher untergeordnet.. also sind für mich diese landhauskopien von heute in vielen fällen nur schlechte kopien. das sind doch meist nur häuser, die auf ein bestimmtes design hin getrimmt worden sind und im prinzip in jeder anderen form auch gebaut werden. klappläden alleine machen kein landhaus.

    aber du scheinst schon eine schlichte denke hinsichtlich architektur zu haben wenn du denkst diese wird in zeitgenössischen bildsammlungen definiert und bewertet. auch architekturkritiker liegen oftmals falsch und sind zeitgenössischen einflüssen unterworfen.

    wenn man sich die bauwerke der gotik als beispiel hernimmt, so waren diese unter den damaligen (meist italienischen baumeistern) eine höchst verrufene art der architektur, da sich diese nicht an die ideale der antike hielt und in vielen punkten jegliche masstäblichkeit ablegte. heute würde kein mensch mehr auf die idee kommen diese bauwerke als "barbarisch" zu bezeichnen oder gar für deren abriss zu plädieren.

    es gibt auch beispiel aus jüngster zeit wo sich die rachitekten zu weit aus dem fenster lehnten und ihren weltenformenden anspruch zu sehr für sich in anspruch nahmen.
    so plädierten einige architekten der klassischen moderne für den kompletten abriss des alten paris und wollten es in der architektur des 20 jahrhundert wieder aufbauen.
    so sehr dies unsinnig war, sind dennoch die einzelnen werke dieser architekten für die damalige zeit bahnbrechend gewesen.. leider wurden davon in unserem land diese erkenntisse und lehren nach dem krieg nur allzu oft in bunker und betonarchitektur umgesetzt und missverstanden.
     
  17. #97 Landbub, 07.12.2006
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    Das mag schon sein. Mir fehlt da auch der Zugang dazu. Warum auch immer. Meine Fotos verkaufen sich wie geschnitten Brot. Aber Kunst ist halt nicht gleich Kunst.

    Im Parallelthread wird ein interessanten haus vorgestellt. Das mit den Buntstift-Skizzen, du hast mir Zynismus vorgeworfen.
    Ich halte diese Haus für durchaus gelungen ud könnte mich darin mit Sicherheit wohlfühlen. Auch von aussen gibts auf der vagen Skizze nichts, was mich stören würde.
    Nun sehe ich aber mein kleines Dorf mit seinen Bauernhöfen, gruppiert um die Zwiebelturmkirche. Dann geht in eine Richtung ein kleines "Neubau"-Gebiet mit Häusern im gleichen Stil. Dackelgaragen. Nur von Vorne gesehen könne man nicht sagen, ob Bauer oder nicht (also Stall dran oder nicht).
    Und in diese Gegend baut dann einer so ein Flachdach-Dingsbums. In einer Gegend, wo man gezwungen ist, sogar auf Fertiggaragen Satteldächer zu bauen. Das würde mit Sicherheit auffallen, aber nicht positiv. Es passt einfach nicht hierher.
    Auch in Tirol und Voralberg, oft als beispielhaft in Sachen Architektur genannt, findet man die aussergewöhnlichen Häuser meist ausserhalb des dörflichen Verbundes. Irgendwo am Hang.
    Für mich gibt es da keine allgemeingültige Definition. Für mich muss es ins Umfeld passen.
     
  18. mawi

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    @Landbub

    eine gelungene architektur brauch kein Flachdach. Gelungene Architektur fügt sich in die jeweilige Umgebung- deswegen ist sie gelungen. Ein Hanghaus mit Lichtbändern als Solitär sollte sich genauso in die Landschaft fügen wie ein neu gebautes Satteldachhaus in den Dorfkern. Ein guter Architekt bekommt das hin...naja, solange der Bauherr mitspielt.
     
  19. #99 AQ127CK, 07.12.2006
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    lese diesen thread schon eine ganz Zeit amüsiert mit.
    mit fehlt hier irgendwie der begriff geschmack mit dem landläufig und architektenfrei ausgedrückt wird, wenn man etwas schön oder weniger schön findet. und wie es immer heißt geschmäcker sind verschieden.
    ich habe bis vor einigen jahren in einem teil eines denkmalgschützten gutshofs aus dem 17. jahrhundert gewohnt und dort umgebaut um die wohnung an meine lebensbedingungen und -vorstellungen anzupassen.
    mit architekt. allerdings erst dem dritten den mir das denkmalschutzamt genannt hatte. denn ich wollte eine galerie mit 8m hohem offenen first und eine offene küche und ein badezimmer ohne abtrennung zum wohnraum. die beiden ersten archi's fanden die idee völlig deneben. der dritte fand sie nur klasse.
    (hätte vielleicht butterbär auch gefallen, von wegen der galerie)
    war das jetzt gute architektur ?
    genauso unterschiedlich war durch alle alters- und sozialschichten die reaktion als es fertig war.
    und als ich es nachher verkauft habe, habe ich bei einigen der besichtiger das stirnrunzeln gesehen, der der es nachher gekauft hat, war allerdings so begeistert, dass er 2h nach dem termin angerufen hat und es reserviert hat, damit es ihm ja keiner vor der nase wegkauft.
    jetzt wohne ich wieder mit wänden, weil sich die lebensumstände geändert haben.
    ist das deshalb schlechte architektur?
    (würde butterbär bestimmt nicht gefallen)
    auch jetzt bekomme ich lob und tadel bezüglich meiner bauarbeiten.

    bestimmt würde sich überigens ein moderner architekt zunächst mal die haare raufen, wenn er ohne kommentar den grundriss eines gotischen hauses zu sehen bekäme. als ganzes betrachtet fände er das dann aber vielleicht durchaus gut.
    ich wage also zu bezweifeln, dass es wirklich ein objektiv gut oder schlecht gibt. eher wohl ein besser oder schlechter.

    überigens zitiere ich mal meine oma

    nicht schön sein macht schön, gefallen macht schön
     
  20. Anli

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    @ AQ127CK:
    Es gibt eben nicht DIE gute Architektur fuer alle: Gute Architektur haengt zwingend von der Funktion und den Beduerfnissen der Nutzer ab, das hat also gar nix mit offenen oder geschlossenen Raumstrukturen zu tun.
    Das heutzutage eine offenere Bauweise von Architekten oft bevorzugt wird, hat eher was mit einem veraenderten Zeitgeist und einer gewandelten Lebensweise der Gesellschaft zu tun. Auch mit der Schaffung groesserer Flexibilitaet.
    ZB. eine offene Kueche als Bestandteil des Wohnens. Frueher dagegen war die vom representativen Wohnzimmer abgetrennte "Hausfrauen" Kueche ueblich. Heute ist das Kochen ein Teil des Lebens, den viele nicht mehr hinter geschlossenen Tueren verstecken wollen.
    Aber auch heute gibt es unterschiedliche Anforderungen, Gewohnheiten, Lebensumstaende. Die zu beruecksichtigen ist doch Job vom Architekten.
    Wenn er das umsetzt und es passt perfekt zu den Bewohnern, (und noch ein paar andere Dinge stimmen:) ) dann ist es gute Architektur. Auch wenn es sich dabei um eine geschlossenere "unzeitgemaeßere" Wohnform handelt.
    Gute Architektur ist nicht zwangslaeufig nur zeitgenoessische Architektur.

    PS. Wirklich gute Architekten erkennt man sogar eher daran, wenn sie im Bestand bauen oder in Bauluecken, und sich sensibel mit den bestehenden Strukturen auseinandersetzen.
    Das ist schwieriger und oft reizvoller als sich auf der grossen gruenen Wiese auszutoben!
    Auch hat ein gut durchdachtes Haus am falschen Platz zwangslaeufig keine wirklich gute Architektur mehr... (Blockhuetten auf 300 m2 Grundstueck, Toskana-Stil zwischen norddt. Klinkerhaeusern, etc. ) Und das verstehen leider sehr viele Bauherren nicht! Deshalb sieht es ja oft aus wie Kraut und Rueben. Ganz ehrlich, Freiheit in den Bebauungsplaenen ist ja eigentlich erfreulich fuer die Architekten, aber leider ermoeglicht sie auch sehr viele Stilbrueche. Manche Strassenzuege aus den 60 iger mit kleinen schlichten "wohlproportionerten" Satteldachhaeusschen sind dagegen oft eine Wohltat gegenueber dem Wildwuchs mancherorts!
     
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