Blasige Teilablösungen von Attikas (bitte um Wissen & Bewertung)

Diskutiere Blasige Teilablösungen von Attikas (bitte um Wissen & Bewertung) im Architektur Allgemein Forum im Bereich Architektur; Guten Tag, Ich habe ein Satteldachhaus gebaut. Die Dachneigung ist 50°. An den beiden Gibelseiten befinden sich Attikas, die das Mauerwerk...

  1. AttikaFrager

    AttikaFrager

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    Guten Tag,

    Ich habe ein Satteldachhaus gebaut. Die Dachneigung ist 50°.
    An den beiden Gibelseiten befinden sich Attikas, die das Mauerwerk abdecken (fragt mich nicht warum, aber wir waren in Holland während der Hausplanung und uns schien sowas zu gefallen).
    Die Attikas sind auf einer Holzplatte mit Kaltkleber verklebt.
    Es sind 3 Profile jeweils verklebt, wobei 2 Profile ca 290cm lang sind und das 3 unterste Profil ist ca 50 cm lang.
    Die Breite der Auflagefläche/Klebfläche der Profile ist 50 cm. Und die Profilbreite des gekannteten Blechs ist insgesamt ca. 75cm inkl. Abkanntungen.
    Das Material ist 0,8mm dickes vorbewittertes Zink von Rheinzink.

    Ich frage aus folgenden Grund:
    Gebaut wurde 2021, einmal löste sich eine Seite bei etwas mehr Wind komplett ab (hat auch schon geklabbert bei wenig Wind), es klabberte oft überall, dann wurde es vom Bauträger nochmal komplett erneuert und klabberte dann wieder, wurde wieder nachgebessert und jetzt knabbert es nicht mehr aber:
    Mir sind in der vollflächigen Verklebung Teilablösungen aufgefallen, so dass ich mir die Frage stelle: Halten diese Bleche nicht nur bis zur Gewährleistungszeitende sondern über die gedachte Nutzungsdauer?

    Was kann ich noch sagen? Auf der Rheinzinkseite steht die Herstellerempfehlung, dass die Materialdicke 1mm sein sollte ab 40 cm Auflagefläche/Klebefläche.

    Jedenfalls gibt es regelrechte Knicke bei Sonneneinstrahlung und daher wahrscheinlich die Ablösungen. Zusammen mit den langen Profilen (man hätte ja auch 4 oder 5 kürzere oder 3 gleichlange kürzere Bleche verkleben können wohl unglücklich).

    Jedenfalls könnte mir jemand sein Wissen mitteilen, ob das so ok sei?

    Ich kann mehr Bilder hochladen vom Aufbau der Attika als die Neuerstellung durchgeführt wurde bei Bedarf. Die Neuerstellung war vor 1,5 Jahren.

    Dank an jeden der mir zur Bewertung der Lage weiterhelfen kann. Bauträger sagt, ist alles ok so.

    Viele Grüße
     

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  2. Hark

    Hark

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    Das wird die Ursache sein, dünne Bleche neigen bei thermisch bedingten Längenänderungen zu Verwerfungen.

    Bei einer Ausführung mit Vorstoßblechen/Unterblechen (statt kleben) hätten die Bleche auch mehr Spielraum gehabt.

    [​IMG]
     
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  3. AttikaFrager

    AttikaFrager

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    Hi Hark,

    Danke für deine Einschätzung.

    Wo ich etwas Hilfe bräuchte, wäre eine Einschätzung, ob ich da ein Problem am Dach habe, das nicht nur optischer Natur ist, sondern auch aus Sicht der Langlebigkeit vielleicht ein Problem ist? Mit dem optischen Teil kann ich mich zur Not anfreunden, jedoch wäre die Haltbarkeit der Anbringung für mich im Vordergrund, da halt auch die 5 Jahre bald ablaufen, bin ich mir unsicher, was das Ganze bedeutet.

    Mein Bauchgefühl und daher auch der Beitrag, sagt, irgendwas stimmt vielleicht nicht und was bedeutet das.

    Viele Grüße
     
  4. Fabian Weber

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    Du kannst doch eine Haftzugprobe machen und das mit dem Windsog vergleichen.

    Ich die Idee, die Bleche nur zu kleben, muss man erstmal kommen.
     
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  5. nordanney

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    Man müsste wissen, wie der konkrete Aufbau war/ist. Geklebt mit Enkolit dürfte sich normalerweise gar nichts bewegen.
     
  6. ToTi

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    Es ist eher wahrscheinlich, dass die Unterkonstruktion nicht perfekt in einer Flucht verläuft und durch das ankleben sich das Blech dem Untergrund anpasst. Somit bekommst du diese unschönen Verwerfungen im Blech. Enkolit ist keine Ausgleichsmasse, die sowas ausgleicht. Wenn Enkolit richtig verarbeitet wurde, dann sollte das normalerweise 30-40 Jahre halten.
     
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  7. AttikaFrager

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    Also hier der Kleber, der verwendet worden sein soll und Bilder von der Neuerstellung. Vielleicht kann sich so ein Bild gemacht werden.
     

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  8. Hark

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    Halleluja - "viel hilft viel" war da wohl die Tageslosung.

    Bespreche die Problematik doch noch mal mit dem Betrieb der das damals ausgeführt hat und schildere ihm, daß du mit der momentanen Situation nicht glücklich bist.
     
  9. AttikaFrager

    AttikaFrager

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    Ich habe mit meinem Vertragspartner/Bauträger öfter kommuniziert.
    Der ausführende Betrieb war auch da und hat die Bleche neu gemacht.
    Jedoch scheinen weitere Tätigkeiten nicht gewünscht (da ich nichts mehr höre).

    Daher meine Frage, ob das Beurteilung ist und ob ich da weiter hinterher sein soll oder mich zurücklehnen kann.
     
  10. ToTi

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    Wenn du es ganz hart darauf anlassen kommen willst, dann soll er dir mal die Zulassung der Befestiger der OSB-Platten geben. Er wird dir diese nicht geben können, da diese Fix-Hülsen nur für untergeordnete Bauteile im Innenbereich oder für kurzfristige nicht-statische Bauteile geeignet sind. Als Befestigung und als Windsogsicherung hat das am Ortgang mal überhaupt nichts zu suchen. Du kannst jetzt also verlangen, dass sie die Bretter fachgerecht z.B. mit einer zugelassenen, windsogsicheren Schrauben-Dübel-Kombination befestigen. Dafür bauen sie die Bleche alle wieder ab, befestigen es neu und können damit auch die Bleche spannungsfrei montieren. Die jetzt verbaute Befestigungsart ist ein Mangel.
     
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  11. #11 Hark, 12.06.2025 um 15:26 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 12.06.2025 um 15:36 Uhr
    Hark

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    Und hätten die Vordeckbleche besser gepasst, würde auch nichts klappern, und diese wunderbare Klebeorgie wäre unnötig, und man hätte auch noch eine vernünftige Vordeckbahn bzw Trennlage auf den OSB-Platten anordnen können.
     
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