Entwurf Grundriss für Einfamilienhaus (zur Diskussion mit Baufirmen)

stümpt!!!

 

Genau betrachtet hättest Du dann die Preise auch würfeln können. Das Problem beim Hausbau ist, dass man bei vergleichbarer Größe den Preis locker verdoppeln kann, allein durch die vielen "Kleinigkeiten". Genau das ist ja die Strategie die viele Firmen verfolgen, man bastelt irgendein Haus 08/15 zusammen, kalkuliert es durch, optimiert an jeder Schraube, und offeriert dann den potenziellen Kunden ein günstiges Haus mit xxx m², schöner bunter Fassade, usw. Hängt der Fisch am Haken, dann geht´s los mit den Sonderwünschen, denn irgendwann merkt der Bauherr, dass man mit dem angebotenen Haus doch nicht leben möchte.

In einem anderen thread hat mein Vornamensvetter ganz laut

http://www.bauexpertenforum.de/show...er-Architekt&p=1060802&viewfull=1#post1060802

und in der Tat, für viele Fälle trifft genau das zu. Man kann aber nicht verallgemeinern, und es finden sich sicherlich auch genügend Fälle, wo einmal das BT Haus und einmal das Architektenhaus die Nase vorn haben.

Wer zu einem, wie Du es nennst "Fertighausanbieter" geht, für den hat ein individuelles Haus keine Priorität. Sinnvollerweise kauft er 08/15 mit 2 Löffeln Zucker und ein bisschen Sahne. Das ist OK, und viele Menschen sind damit glücklich, aber mit individuellem Haus, oder optimiertem Haus, hat das nur sehr wenig bis gar nichts zu tun.

Dein Versuch einen eigenen Entwurf zu basteln, in der Hoffnung, dass sich jemand später hinsetzt und das kostengünstig oder gar kostenfrei in eine ordentiche Planung überführt, wird scheitern. Entweder die Firma engagiert einen Planer, oder hat einen eigenen Planer der den Entwurf von grundauf überarbeitet, dann zahlst Du die Planungskosten in voller Höhe sowieso. Was in solchen Fällen aber viel wahrscheinlicher ist, denn es muss ja billig bleiben, dass die Firma jemanden an der Hand hat der den Kram abstempelt, und dann geht´s los. Die verdienen ihr Geld mit Häuser bauen, je mehr umso besser, und Planung hat hier gar keine Priorität. Hauptsache genehmigungsfähig, damit man auch schnell wieder Rechnungen schreiben kann. Theorie hin oder her, das ist gängige Praxis. Es geht um´s Geld, und sonst um nichts.

Letztendlich hängt es von Deinen Ansprüchen ab. Dir sollte aber klar sein, dass wenn Du eine individuelle Planung möchtest, dass das Geld kostet, egal welchen Weg Du wählst.

 

Man muss nicht zwangsläufig das all-inclusve Paket ordern. Der Architekt wird natürlich als Geschäftsmann daran interessiert sein, mit diesem Auftrag Umsatz und Gewinn zu generieren, das muss er sogar, sonst wäre er ein schlechter Geschäftsmann, aber es ist gar nicht so selten, dass nur Teile der Leistungsphasen in Anspruch genommen werden. Da ist eben jeder Fall individuell.

Ich würde mich an Deiner Stelle erst einmal um das grobe Grundgerüst kümmern, was darf es kosten, wie groß soll das Haus werden, welche Räume benötige ich auf jeden Fall, was passt zu meinen Lebensgewohnheiten, usw.
Wenn man sich im Vorfeld schon zu sehr in Details vertieft, oder gar versteift, verbaut man sich evtl. so manche Option für die echte Planung, einfach weil man an viele Dinge gar nicht gedacht hat.

Gibst Du alles schon vor, dann könntest Du auch gleich auf einen Architekten verzichten, denn wozu einen Planer bezahlen der nichts planen darf? Um ein paar Lichtschalter zu positionieren?

Du brauchst auch keine Pläne mit CAD malen, auch wenn das vielleicht ein ganz netter Zeitvertreib ist. Architekten sollten in der Lage sein mit einer Raumliste und ein paar Handskizzen die Wünsche des Kunden zu erkennen, der Rest ergibt sich dann sowieso aus den Planungsgesprächen.

Ich habe das für eine Gewerbeeinheit beispielsweise so gemacht. Ein DIN-A4 Blatt, darauf ein Rechteck gemalt, Außenabmessungen (als ca. Angabe) und Himmelsrichtung dazu. Dann ein Blatt mit meiner "Raumliste", wobei ich für 4 Räume die Mindestgröße angegeben habe, beim Rest hatte ich keine festen Vorgaben. Die mir wichtigen Räume bekamen eine Nummer, und die Nummer habe ich in´s Rechteck gemalt. Bsp.: Nr. 2 rechts oben in´s Rechteck (war bei mir Süd-Ost, da wollte ich dieses Büro auf jeden Fall haben).

Was folgte waren einige Telefonate, weil mein Architekt zwar wusste, womit ich mein Geld verdiene, aber natürlich nicht wissen konnte was ich sonst noch an Anforderungen hatte. Bei einem Architekten der sich während dieser Phase nicht bei Dir meldet, hätte ich schon mal ein ungutes Gefühl. Aber vielleicht gehört er ja zur Kategorie Hellseher.
Ach ja, diese "Entwurfsphase" hat einige Wochen gedauert, das nur so nebenbei.

Was ich damit sagen will, es gibt einen Unterschied ob man etwas individuell planen lässt oder etwas vorgefertigtes kauft. Entschließt man sich für den ersten Weg, dann sollte man diesen auch konsequent gehen und die Vorteile nutzen, denn schließlich bezahlt man ja dafür. Kein Geschäftsmann würde anfangen sich in Steuerrecht einzuarbeiten wenn er doch einen Steuerberater beschäftigt. Grundlagenkenntnisse OK, die braucht an sich jeder, aber Details? Das wäre Zeitverschwendung. Wenn ich von Frankfurt nach New York fliegen möchte, dann mache ich deswegen doch auch keine Pilotenlizenz, sondern verlasse mich auf den Mann (oder Frau) im Cockpit.