Erhalt Stahlsteindecke - Neubau OG

Hallo liebe Forengemeinde,

durch einen massiven Holzwurmbefall unseres Dachstuhls, sind wir gezwungen diesen komplett zu erneuern. Unser Haus Baujahr 1930 besitzt einen Pfettenstuhl, wo früher alle Kopfbänder und auch Zangen an den Windböcken entfernt wurden. Dadurch entstanden auch Schäden an den Kniestöcken, da die Fußpfetten nach außen gedrückt wurden.

Da auch der alte Dachstuhl einseitig im Giebel durch einen durchgehenden Holzbalken in Brüstungshöhe eingebunden ist, sollen die Giebel und auch die Mittelwand gleich mit erneuert werden.

Aus statischen Gründen ist nun ein Binderdachstuhl zzgl. Firstpfette geplant. Die Kräfte der Firstpfette sollen über die neue Mittelwand abgetragen werden. Die Nagelplattenbinder werden ohne Untergurt gerichtet. Hierzu soll entlang des Kniestocks eine 9m lange Auflagerschwelle (Kastenprofil 120x80x5) auf die Deckenträger der scheidrechten Kappen geschweißt werden, die somit als Untergurt der Nagelplattenbinder fungieren und die restliche Zugspannung aufnehmen sollen. Die Zugspannung soll laut Statiker durch die Firstpfette nur noch minimal sein.

Zu unserer scheidrechten Kappe:
- Doppel-T-Träger 150er mit 75er Flansch
- 4 Kammer-Hohlziegel mit Falz ca. 10cm hoch
- Trägerabstand ca. 130 - 140 cm
- Hohlziegel liegen umlaufend ca. 6cm auf unterem Außenmauerwerk auf
- Wölbung keine (nach Recherchen ist es wohl eine Art Klein´sche Decke mit Formziegeln)
- Gewindestange ab vorletzten Träger in Richtung Giebel (habe ich beim reparieren des Zementmörtels bei einem Träger gesehen)

Nun zu meiner eigentlichen Frage die sich mit dem Abriss des Kniestocks, Giebels, Mittelwand und Dachstuhls beschäftigt:

Folgender Rück- und Neubau ist geplant:

- Abdecken Dach (Last weg)
- notwendige Aussteifung und Absicherung des alten Dachstuhls zimmermannseitig
- Rückbau Giebel bis Brüstungshöhe
- Rückbau Kniestock bis Oberkante Decke (ca. Oberkante der Doppel-T-Träger)
- Rückschnitt und Abriss alter Dachstuhl zimmermannseitig
- Verschweißen der Deckenträger am Kniestock durch durchgehendes Kastenprofil ink. Giebelanker an Enden des Kastenprofils
- Stellen des neuen Dachstuhls
- restlicher Abriss Giebel 1 von Brüstungshöhe bis Unterkante Decke (Unterkante der Hohlziegel)
- Schalung entlang des Giebels (Auffüllen ca. 10cm mit Beton und Bewährung bis auf Oberkante der Deckenziegel)
- Giebel neu hoch mauern
- Anschließend Giebel 2 im selben Prinzip

Meine Frage zielt auf das Freilegen des letzten Kappenfeldes ab, wenn der Giebel bis auf Unterkante der Deckenziegel weg genommen wird. Die Träger sind ja durch die Auflagerschwelle durchgehend miteinander verschweißt. Existiert bei einer solchen scheidrechten Kappe eine Zugspannung auf die Deckenfelder wenn diese nicht gewölbt sind?
Liegt das letzte Deckenfeld brav auf dem Mauerwerk noch auf wenn man es nicht betritt? Ich gehe davon aus, das die Gewindestange, die ich im vorletzten Träger gesehen haben (Richtung roter Besen auf Bild) genau durch einen Ziegel am Giebel herauskommen wird und das letzte Deckenfeld durch diesen gehalten wird.

Habt Ihr Meinungen dazu?

Vielen Dank!

MfG Andy

 

So ist es angedacht, daher erst der Abriss bis Brüstungshöhe und dann erst den einen Giebel neu und dann den zweiten.

Wie wäre es im Bereich der Treppe? Diese ist außenliegend am Giebel. Hier halten ca. 4 Ziegelreihen am Anfang und am Ende den Träger auf Abstand. Am Auflager des Kniestocks wird dieser mit der Auflagerschweller später verschweißt. Im Bereich der Mittelwand (siehe Foto) liegt dieser auf der darunter liegenden Mittelwand nur auf. Ich möchte gerne die 4 Ziegelreihen entfernen um eine neue flachere Treppe einbauen zu können (diese ist für die Kinder viel zu steil). Reicht es aus, den Träger über ein Flacheisen mit dem vorletzten Träger zu verschweißen, damit dieser auf Zug liegt?