Eure Meinung zu Grundriss Einfamilienhaus mit ELW am Hang

Sehe ich etwas anders. Über den Entwurf kann man streiten, es gibt viel schlimmeres. Aber als Architekt stehst Du auch in der Verantwortung wie unsere Umwelt aussieht. Ich kenne einige Architekten, die den Kunden nach Hause schicken, wenn er sich nicht auf einen mindest Anspruch an guter Architektur einlässt. Alle die schlimmen Dinge die da draußen stehen kann man auch nicht nur auf die Planer schieben, da sind auch Architekten beteiligt.

Au weiah jetzt werde ich bestimmt gewatscht.

 

volle zustimmung und keine watschen! du hast einfach recht.

 

Rolf das empfinde ich aus Deinem Mund jetzt fast als Adelung.

 

Das wiederum sehe ich etwas anders:
Wenn jemand schon immer von einer Stadtvilla (wie das heute ja offensichtlich heißt) geträumt hat, dann werde ich ihn nicht von dem überzeugen können, was ich unter guter Architektur verstehe: reduziert, klar, strukturiert etc. Warum auch? Das ist für ihn evtl. eine kalte, mickrige Bude.
Und ich fände es dann auch ein Stück weit anmaßend, ihm zu sagen, das was Deinem Geschmack entspricht, verschandelt unsere Landschaft. Dass mir das Haus nicht gefällt und dass es vermutlich nicht in die Architekturgeschichte eingehen wird... so what.

Vor zwei Jahren kamen mal Bauherren zu mir, die eine Villa im mediterranen Stil wollten (... wie kamen die eigentlich auf mich ;-) ). Wir haben uns dreimal getroffen und dann war klar, das wird nichts. Entweder ich muss ihnen meinen Architekturwillen aufzwingen, oder ich muss mich verbiegen und Türmchen, Säulen etc. planen. Also habe ich ihnen geraten, zu einem Kollegen zu gehen, der immer solche Häuser plant. Das war für sie kein Problem - wir haben uns im Guten getrennt. Neulich hab ich sie zufällig getroffen und sie haben erzählt, dass sie glücklich sind in ihrer Villa und mir nach wie vor dankbar sind, dass ich so offen war. Bin ich damit also meinem Berufsstand "in den Rücken gefallen"?

Wäre es meine Aufgabe gewesen, sie von ihrem Traumhaus abzubringen???? Ich finde nein.

 

Ach ich weiß nciht...was kann man überhaupt noch retten??? Die Neubaugebiete sind doch schon zu 90% so verschadelt, daß eine einzelne Ausnahme darin sicher hübsch, aber nicht "kulturrettend" ist. Wichtiger -so meine ich- ist der Einsatz guter Architektur in bereits bebauten lagen (Innenstadtlage, wichtige Straße,..) wo mit wenig Talent auch die Umgebung massiv in Mitleidenschaft gezogen werden kann.

Natürlich will man auch im Neubaugebiet zumindest ein paar Lichtblicke etablieren...das ist ehrenhaft, heilt aber nicht die Wunden á la Flair 113, Haus Erika und Cinderelas Villa (mit Türmchen).

Ich halte es aber auch so: wer Türmchen und Erkerchen will, ist bei mir falsch! Ich könnte dann nicht mit Feuereifer so einen Bau durchfechten, engagiert im Sinne und zum Wohle der bauherren....da wäre dem Honorar ein erklekliches Schmerzensgeld hinzuzufügen....

 

Ha! Er ist also doch käuflich!

 

...klar!

Wenn das Schmerzensgeld so hoch ist, daß ich mich danach aus der öffentlichkeit zurückziehen kann um im Exil ein feudales Leben zu genießen....

 

O.K. jeder muss sein eigenes Geschäftsmodell finden und jeder hat nicht den Status das er auch für seine Handschrift, Markenzeichen, Wiedererkennungswert bekannt ist. Dann tauchen natürlich auch unter Umständen die Türmchen bauenden, Toskana Villen Fetischisten ergänzt mit eine paar verschiedenen schicken Gauben auf. Natürlich wird man auch viele Leute nicht zu was vernünftigen bekehren können. Die Frage ist für mich nur wieviel Beratung findet statt und wie oft wird halt das gezeichnet was der Kunde so will. Ich sage mal wieder wie schon in anderen Fällen, Weg des geringsten Wiederstandes.

 

Stimmt.
Wobei man unterscheiden muss:
- es gibt die Zeichenknechte (auch Stempelaugust genannt), die gegen geringe Gebühr jeden Rotz zeichnen
- es gibt tatsächlich auch Architekten, deren Stil die Stadtvilla mit allen Schikanen sit

Ich bin froh, dass ich nicht in der (finanziellen) Notlage bin, jeden Sch*** zeichnen und planen zu müssen.
So Long,
Liesl

 

deswegen muss man nicht einen bauherrn an den kollegen verweisen, der sich am niedergang unserer baukultur für bezahlung massiv beteiligt. ein wenig mehr an aufklärung ist schon sinnvoll. man wird nicht jeden bauherrn auf den rechten pfad einer guten gestaltung bringen können, aber den einen oder anderen vor dem rotz der baustoffindustrie zu retten wird auch nicht schaden.

 

"HWR ist im Keller."
Das ist nicht unproblematisch, besonders, da der Weg dorthin ziemlich weit und kompliziert ist. Wenn Ihr das OG noch ändert, wäre es praktisch, dort alles Wäschebezogene unterzubringen. Muß aber schall- und geruchstechnisch gut geplant werden.

Im Eingangsbereich gefällt mir die Garderobe nicht, immer wenn man vom OG ins EG kommt, läuft man durch der Schmutzbereich.

Ich glaube zwar, daß eine andere Gebäudeform ein besseres Ergebnis ermöglicht, kann aber auch verstehen, wenn jemand unbedingt eine spezielle Hausform wählt.

Grüße
HB

 

also, einen klo/bidet erker über einem hauseingang,
mit 2 entwässerungssäulen zu planen widerspricht
auch meiner auffassung von architektur, allem was ich
jemals über architektur gelernt habe....

ich würde so etwas als architekt auch nicht mitmachen.

echt merkwürdig, dass es kollegen gibt, die sich für nix
zu schade sind.

 

gibt es aber schon seit längerem in der baugeschichte:



gesehen am tübinger schloss, direkt über einem eingang in der aussenmauer, aber ohne stützen. durfte wohl nur benutzt werden, wenn die zugbrücke oben war.

 

so ein kloerker war in der baugeschichte auch nützlich und angebracht.
(vielleicht auch, wenn die zugbrücke unten war...)

heutzutage ist das doch ein schlechter scherz.

 

wie man sieht, nimmt manch einer diesen kunstgriff immer noch auf, meistens unbewusst! und dann gibt es auch bauherrschaften, denen das gefällt.

 

Naja, solange die Oma jung und fit ist mag sich das anbieten. Aber wer zieht da ein, wenn die Oma alt und gebrechlich wird? Wenn ihr das Treppensteigen schwerfällt? Oder das Laufen unmöglich wird?

Oma im Rollstuhl? In der ELW nicht vorstellbar. Oma auf der Krankentrage aus der Wohnung und in den Rettungswagen tragen? Auaha, das wird ne Weile dauern, bis man da um all die engen Ecken und durch die vielen Türen hindurch ist... Ob die Oma diese Wartezeit überlebt?

Nur mal so als Idee: Warum nicht die Oma ins EG - und dafür zB Arbeits- und Gästezimmer oder so in den Keller verbannen? Ergäbe insgesamt vielleicht eine längerfristiger nutzbare, lebenswertere, altersgerechte Wohnung "für die Oma".

Am Rande: Wie sieht das baurechtlich eigentlich mit Dachterrassen auf Grenzgaragen aus? Müssen die keine Grenzabstände einhalten?

 

https://drive.google.com/file/d/0B4E...it?usp=sharing

da betrachtet man seine "stadt"villa.

mit repräsentativem eingangsbereich.
über dem eingangsbereich mit den 2 säulen
(die zur entwässerung dienen) befindet sich
das klo und das bidet.

lieber @TE kommst du dir nicht selber ein wenig
vera....t vor, bald stolzer besitzer einer "stadt"villa zu sein?

 

Mal wieder: Arroganz pur. Widerlich.

 

warum - der begriff stadtvilla ist doch völlig überzogen. da liegt auch ein stück arroganz drin.