Grundlegende Fragen zum Wandaufbau

Diskutiere Grundlegende Fragen zum Wandaufbau im Holzrahmenbau / Holztafelbau Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, das ist mein erster Beitrag, deshalb eine kurze Vorstellung meiner Person: Ich bin 32 J., Elektronikentwickler und technisch...

  1. #1 VernunftIstTrumpf, 14.10.2024
    Zuletzt bearbeitet: 14.10.2024
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    Hallo zusammen,

    das ist mein erster Beitrag, deshalb eine kurze Vorstellung meiner Person:
    Ich bin 32 J., Elektronikentwickler und technisch interessierter, zukünftiger Bauherr.
    Meine Frau und ich haben im Frühjahr ein Grundstück in einem Neubaugebiet gekauft und planen seit dem unser Haus. Bis jetzt in Eigenregie. Wir wollen jetzt aber ein paar Baufirmen kontaktieren und zusammen eine konkrete Planung erstellen. Idee der Planung in Eigenregie ist, erstmal herauszufinden, was unsere Präferenzen sind und soviel wie möglich zu lernen.
    Im Moment favorisieren wir ein Haus mit Holzständerbauweise. Uns gefällt eine Fassade aus unbehandeltem Lärchenholz und ich denke, das macht am meisten als vorgehängte, hinterlüftete Fassade vor einer Holzständerwand Sinn (auch hier gerne Hinweise falls ich da falsch informiert bin).

    Jetzt zu meiner Frage:
    Es gibt Wandaufbauten mit Dampfbremse und welche mit Dampfsperre. Wenn ich das richtig verstehe, sind Häuser, die eine Dampfsperre haben, tendenziell etwas günstiger, weil günstigere Materialien zur Dämmung genommen werden können, die aber vor Feuchtigkeit von innen geschützt werden müssen. Häuser mit Dampfbremse hingegen, brauchen eine Dämmung, die die Feuchtigkeit aus dem Innenraum wieder abgeben kann (das könnte z.B. Zellulose sein). In Verkäufersprache wird so eine Wand dann als diffusionsoffen oder schlimmer als atmungsaktiv bezeichnet.
    Ich habe hier und auch wo anders gelesen, dass die Feuchtigkeitsmenge, die durch eine Wand mit Dampfbremse gelangt, vernachlässigbar ist. Mit anderen Worten ist das Thema Lüften oder KWL nach meinen Informationen komplett unabhängig vom Wandaufbau und die Aussage: "mit unserer diffusionsoffenen Wand brauchen Sie keine KWL" eher unseriös. Ich glaube, dass man in keinem Neubau eine KWL braucht, wenn man regelmäßig manuell lüftet.

    Was sind dann die Vor und Nachteile der Wandaufbauten mit Dampfbremse vs. Dampfsperre?

    Vielleicht können wir in diesem Thread ganz allgemein starten und später konkrete Aufbauten diskutieren? Ich würde noch hinzufügen, dass ich mit Installationsebene plane.

    Falls es hier irgendwo schon Informationen dazu gibt, freue ich mich auch über den Hinweis. Ich habe schon danach gesucht und vieles gelesen, konnte meine Frage aber bisher nicht beantworten.
     
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  2. #2 BauherrFD, 14.10.2024
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    Guter Punkt. Ich finde diese Rede über Diffusionsoffen oder auch atmungsaktiv recht spannend / amüsant.
    Fakt ist wie du schon gesagt hast: Es gibt Dämmstoffe, die mit Feuchtigkeit nicht so gut zurecht kommen. Wenn das so ist, muss es eben davor geschützt werden (DampfSPERRE). Wenn du aber Materialien hast, die damit klar kommen, reicht eine Dampfbremse.
    Rein rechnerisch, kann man diffusionsgradienten berechnen und damit dann auch sagen, ob etwas diffundieren kann oder nicht. In wie weit man diese Diffusion nun letztendlich merkt oder nicht, kann ich dir praktisch aber nicht beantworten.
    Wenn das haus jedoch super dicht ist, du keine Lüftung hast und innen nur inaktive Baumaterialien hast (Kein Kalk / Lehm o.ä.) dann ist die Luft eben nicht sehr angenehm darin. Du musst dann eben oft manuell Lüften.
     
  3. #3 VernunftIstTrumpf, 14.10.2024
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    Vielen Dank für die Antwort! Dann lasse ich noch etwas mehr Licht ins Dunkle: Wir planen mit KWL. Gibt es dann noch relevante Unterschiede?
     
  4. #4 BauherrFD, 14.10.2024
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    Ich denke nicht, dass es dann noch signifikante unterschiede gibt. Aber da fehlt mir die praktische Erfahrung. Rein rechnerisch sollte der Luftaustausch durch die KWL deutlich größer sein.
     
  5. #5 VernunftIstTrumpf, 14.10.2024
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    Wie ist es mit der "Robustheit" der Wand? Wenn die Luftdichtigkeit im Laufe der Zeit an einer Stelle beeinträchtigt ist und dadurch Feuchtigkeit in der Dämmung kondensiert, kann es sein, dass eine Wand mit Dampfbremse und potentiell feuchtigkeitsunempfindlicheren Dämmmaterialien in dem Fall einen Schaden verhindern kann? Ist das in der Praxis überhaupt ein Szenario, insbesondere wenn man eine Lüftungsanlage hat?
     
  6. #6 BauherrFD, 14.10.2024
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    Ich hab das thema bei meinem Blower Door test angesprochen mit der Antwort: "Da Sie ja die "richtigen" Dämmaterialien haben, ist das nicht so schlimm wie bei z.B. Steinwollen. " Habe Steicoflex und ZELLULOSE.
    Wie gesagt. Langzeiterfahrungen kann ich aber nicht bieten.
     
  7. artibi

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    Den Planungsansatz versteh ich irgendwie nicht? Der Wandaufbau ist doch für die ersten 25 Schritte völlig irrelevant. Es geht um Grundrisse, Gewohnheiten und Bedürfnisse für das zukünftige Haus, was passt zum Grundstück, Ausrichtung, Lichtverhältnisse. Wollt ihr einen Keller, was gibt das Grundstück und Bebauungsplan her.
    Ob das Ding nacher jemand mit Holzrahmen, Ziegel oder Pappkartons aufstellt ist doch am Ende des Tages völlig egal. Mit aktuellem Energiestandard brauchst du eh relativ ordentliche Dämmung und das Haus wird so oder so dicht sein. Daher macht es in einem Neubau auch fast keinen Sinn, ohne KWL zu planen.
     
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  8. #8 VernunftIstTrumpf, 14.10.2024
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    Ich verstehe wiederum den Einwand nicht. Wir planen schon seit dem Frühjahr und haben uns schon Gedanken über Ausrichtung, Grundriss, Technik etc. gemacht. Jetzt ist die Wand dran. Wenn es egal ist wie das Haus gebaut wird, dann ist doch auch die Reihenfolge der Planung egal, leite ich jetzt mal aus deinem Post ab. Fehlen dir irgendwelche Informationen zur Planung um eine Grundsätzliche Frage zum Thema Dampfbremse vs. Dampfsperre zu beantworten?
     
  9. #9 Holzhaus61, 14.10.2024
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    Au man... :cry

    Hier wird so viel durcheinandergeschmissen, da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll... Das macht eine Beantwortung noch schwieriger.

    Und als Krönung wird dann noch die nächste Baustelle eröffnet KWL ja/nein.
     
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  10. Oehmi

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    Warum überlässt du das nicht der Planung deines Anbieters? Die Preisdifferenz wird bei der Größenordnung eines EFH nicht den Finalen Ausschlag in die eine oder andere Richtung geben.
    die Firma soll am Ende mit dem System arbeiten, dass für sie erprobt ist und funktioniert. Da wären für mich gute Referenzen wichtiger. Wenn du eine Firma hast, wo Preis und Qualität stimmen, wirst du ein Angebot doch nicht absagen, weil die Folie und die Dämmung eine andere ist.
     
  11. #11 nordanney, 14.10.2024
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    Ja, ist es. Du kannst jeden Wandaufbau nehmen, und eine optisch passende Fassade verbauen. Aber nicht jeder Hausbauer baut deinen Wuschaufbau.
    Jeder Aufbau macht dasselbe, nur mit unterschiedlichen Materialien.

    Deshalb plant man ein Haus nicht direkt nach dem Wandaufbau. Was machst du, wenn du am Ende ein perfektes Unternehmen für euer Haus findest, das aber massiv mit Dämmung hinter der vorgehängten Fassade baut? Nehmen, denn der Aufbau ist egal!
     
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  12. #12 VernunftIstTrumpf, 14.10.2024
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    ich hatte das Gefühl mit BauherrFD eine ganz zielführende Diskussion zu haben. Aber wenn wir etwas durcheinandergeschmissen haben, dann klär uns doch auf. KWL kannst du weglassen. Ich hab ja schon geschrieben, dass wir mit KWL planen.
     
  13. #13 VernunftIstTrumpf, 14.10.2024
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    Vielen Dank! Das ist auch mein Ansatz. Ich hatte nur die Wissenslücke, wie in der Frage beschrieben.
     
  14. 11ant

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    Ich erkenne keinen Grund für die Annahme, daß der Reigen Deiner Fehlannahmen damit bereits erschöpft wäre. Ich würde sogar eher sagen: im Gegenteil. Die Unterkonstruktion einer Fassadenverkleidung dürfte ohne Perforationsgefahr für Folien sogar einfacher zu konstruieren sein. Und steinerne Wandaufbauten sind mit den hölzernen gleichwertig, auch preislich.
    Eigenplanungen von Laien sind in allen Stufen unnötig teuer. Der Laie plant ohne Erfahrung, nicht zuletzt auch für Dimensionen, Speckröllchenquadratmeter, die von Engstellen anderswo nicht kompensiert werden. Die Baufirmen nehmen den Laien auch nicht an die Hand und treiben ihm die Planungsfehler aus, sondern bereinigen diese ausschließlich um Genehmigungshindernisse. Wenn er den Mist den er gezeichnet hat bezahlen kann, dann bekommt er auch ein Angebot dafür. Einer von ihnen gewinnt dabei den Zuschlag. "Konkret geplant" wird dann noch eine bis vier Runden Innenwändeschubsen und die Bemusterung, mehr nicht. Wir reden hier von erfahrungsgemäß an 20 Prozent Mehrkosten durch Eigenplanung, und damit erheblich mehr als ein freier Architekt gekostet hätte. Wer sich diese Erlebnisgastronomie leisten kann, bitte.

    Die "Baufirmen" könnten in diesem Spielkonzept ohnehin nur kleine Zimmereien sein, und selbst die lassen sich nur selten auf einen individuellen Wandaufbau ein. Und bei den etablierten Herstellern sind die Häuser sowieso Industrieprodukte, an denen man nicht mal eben wie im Restaurant Kroketten gegen Pommes umbestellen kann. Du wirst also bei beiden Deine Lieblingsfolie nicht bekommen.

    Mein Gegenvorschlag wäre: lest zunächst Das Steinemantra des 11anten - bauen-jetzt.de und dann Hausbau-Fahrplan Archive - bauen-jetzt.de und zeigt hier das Grundstück (möglichst auch mit Höhen) sowie nennt den Bebauungsplan dazu. Dann macht mit einem freien Architekten das Modul A, danach die Teigruhe mit Weichenstellung, und je nach deren Ergebnis nur die LP3 oder das gesamte Modul B. Dann geht es zu "Baufirmen" - oder noch besser erst mit der Ausschreibung und voller Offenheit dafür, ob sich jemand als GU andienen möchte.
     
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  15. #15 Tikonteroga, 14.10.2024
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    Du kannst dir ja mal die Systeme von einerseits Knauf Insulation und andererseits von STEICO für Außenwände hinsichtlich Dampfbremse und Dampfsperre anschauen. Beim System von Knauf Insulation wird Mineralwolle verwendet und im Systeme von STEICO dagegen Holzfaserdämmstoff.
    So wie ich das verstanden habe, wird in keinem der beiden Systemen eine Dampfsperre sondern jeweils eine Dampfbremse verwendet.
     
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  16. #16 VernunftIstTrumpf, 15.10.2024
    Zuletzt bearbeitet: 15.10.2024
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    Danke für die Hinweise, auch an 11ant. Wir haben schon mal überlegt ob wir nicht zu einem Architekten gehen sollen. Die Sorge war, dass die Kosten dadurch sehr hoch werden. Ich verstehe die Argumentation von 11ant und wahrscheinlich ist das nicht aus der Luft gegriffen. Ich würde jetzt folgendes machen: Ich mache einen neuen Beitrag auf und zeige dort das Grundstück mit B-Plan und schreibe was unsere Anforderungen sind. Vielleicht findet sich jemand, der uns eine Einschätzung gibt.

    Hier ist der Beitrag: EFH mit Architekten bauen?
     
  17. #17 nordanney, 15.10.2024
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    Nur ein kurzer Hinweis. Nicht der Architekt sorgt für hohe Preise. Es sind die Wünsche der Kunden. Und zwar zu fast 100%
     
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