Grundriss EFH auf schmalen Grundstück Teil 2

Das wird in der Sozialpsychologie als eskalierendes Commitment bezeichnet. Egal ob Geldgrab Hamburger Oper, nach 10min Verspätung nochmal auf den nicht erscheinenden Bus warten, obwohl man zu Fuß auch in 10min da wäre, oder Grundrisspläne - es wurde bereits Zeit, Geld und Energie in etwas investiert, und es ist schwer zu ertragen, dass man das in den Sand gesetzt hat, dass nicht hohe Investition = gutes Ergebnis raus kommt. Also wird das Ergebnis schön geredet. Was hier dann wie Verteidigen gegen die Kritiker aussieht, dient eigenentlich nur dem Versuch, die Konsistenz zwischen den Kognitionen "ich habe schon soundsoviel Zeit/Geld/Mühe investiert" und "Entwurf hat die Qualität XY" zu wahren, und das macht man erstmal unbewusst für sich selbst. Über diesen Mechanismus sollte man eigentlich in allen einschlägigen Foren in der Untersektion Grundrissentwürfe für Selbst- und Fremdplanen-Lasser schon auf der Startseite hinweisen, vielleicht gehen dann hier und da mal früher die Lichtlein an.

Weil dieser psychologische Mechanismus greift, egal ob das Investment in Geld und Vertrauen in einen Architekten, oder in eigener Mühe und Zeit besteht, glaube ich auch, dass schlechte Architektenentwürfe manchmal so verteidigt werden, als ob es die eigenen wären, und hier und da falsch Eigengewurschtel unterstellt wird. Es gibt in jedem Beruf schlechte "Professionelle", man darf ja nicht vergessen, dass die Auswahl derer, die hier schreiben, wohl nicht repräsentativ ist: Wer mit Architekt plant und zufrieden ist, erscheint hier wohl nie. Das sind doch nur diejenigen, die merken, da läuft irgendetwas nicht optimal (auch wenn man es dann nicht wahr haben will, weil es hier oft sehr ungeschickt an den Mann gebracht wird). Oder diejenigen, die sich im Vorfeld schlau machen wollen, weil sie bei der wohl teuersten Entscheitung ihres Lebens einfach nicht von vornherein das Vertrauen aufbringen, dass die Beauftragten von alleine alles gut machen werden.

 

Also ob mit oder ohne Fenster bleibt die Entfernung zum Nachbarhaus. ;-) Ob man da nun ein 1,5 oder drei Meter breites Fenster im Zimmer hat, finde ich nebensächlich. Gegen Blicke kann man sich schützen und die Aussicht bleibt die gleiche. Und im Zweifelsfall würde ICH bei der Zimmerausrichtung das Nachbarhaus gegenüber einer Straße (oder was liegt links?) vorziehen. Allerdings würde ich eben eher die Kinderzimmer gegen Süden ausrichten, so denn die Ausrichtung stimmt und dort notfalls in schallgeschütztere Fenster investieren. Das wäre übrigens auch eine Option für ein weiteres kleineres Fenster gen Westen. Die Kinderzimmer sind WOHNzimmer für die nächsten 15-18 Jahre, im Schlafzimmer hält man sich deutlich seltener und eben doch meist nachts auf. Da spielen Lichtverhältnisse und Aussicht eine untergeordnete Rolle. Und auch deinen Arbeitsplatz nutzt du ja nur die nächsten Jahre und vermutlich eher gegen Abend.

 

Wie ist den der Lageplan ausgerichtet? Wo ist Norden?

Ihr selbst deklariert doch die Terrassenseite als die "schöne" Hausseite. Warum da nicht die Kinderzimmer hin ausrichten, mit fenstern nach "linksunten" ggf. kann man ja auch ein festverglastes Fenster oberhalb der Garage integrieren. Sofern die ein Flachdach hat, kann man die ja zum Putzen betreten.

 

Aber dann erübrigt sich doch die Frage, ob Ihr Fenster zu den Nachbarn hin wollt.....

 

Warum muss es dieses Grundstück sein????? Keine Fenster hier, nur Festverglasung da, usw. - lauter Einschränkungen. Ist der Preis wenigstens attraktiv genug? Oder ist es schon im Besitz?

 

Für mich ist es recht schwierig diese Frage zu beantworten. Die Außenansicht des Hauses gefällt mir richtig gut. ABER so viele OG-Fenster in 10 m Abstand zum Nachbarhaus würde ich nicht haben wollen. Unser Nachbar hat seit gestern Abend eine Lichtorgel laufen. Lauter bunte Lichter im gegenüberliegendem Fenster von 10 m Abstand. Echt gewöhnungsbedürftig bzw. Rollladen runter.

 

Klar sind 10 Meter nicht viel, die Frage ist doch dann aber, macht es die Größe der Fenster in den Räumen zu dieser Seite aus? Stört eine dämliche Lichtorgel weniger, wenn das Fenster 0,5 m schmaler ist?

 

Hi,

ich bin kein Architekt. Aber nur mal zwei Gedanken zu der Form des Hauses und des Grundstücks:
1) Du hast keine Möglichkeit auf der Nordseite des Hauses von West (Straße) nach Ost (Garten) zu gelangen.
2) Du verschenkst unnötig Platz an den Seiten und handelst dir dadurch ein schmales Haus mit allen Problemen ein.

Interssant wäre, wo die Bebauungsgrenzen liegen.
Bei mir waren diese Grenzen 3 Meter von der Grundstücksgrenze entfernt.

Wenn Du die Garage gegen einen Carport mit 3 Metern Breite ersetzt, wäre Dein Haus schon 8,26 meter breit.
Zudem hättest Du die Möglichkeit von von der Straße direkt in den Garten zu gelangen.
Das Geld was Du einsparst, kannst Du in ein Gartenschuppen/Häuschen investieren. Oder evtl. direkt dort anbauen lassen.

Wenn das Haus nicht in der Flucht mit den anderen Häusern der Straße und der Straße selbst stehen muss (ist bei mir z.B. nicht vorgeschrieben), dann könntest du Das Haus leicht drehen und an der nördlichen Grundstücksgrenze ausrichten.
Damit könntest Du sicher noch mal 1-2 Meter Breite hinzugewinnen.
Dass Du an der Südseite näher an den Nachbarn rückst wäre egal, denn:
Die Fenster der/des südl. Zimmer/s im OG würde ich nach Süden aufgehen lassen.
Die südl. Räume des EG wären auch mit noch größeren Südfenstern machbar. Die Fenster zum Nachbarn dementsprechend kleiner.

Ich sehe gerade, dass Du eine Flucht hast. Aber:
Mir scheint da 'Interpretationsspielraum'. Dein Nachbar hat ja auch nur einen kleinen Teil seiner Front in der Fluchtlinie.

Mal als Beispiel:

 

Euer Vorgehen ist nicht zielführend.
Für dieses Grundstück braucht Ihr einen kreativen Architekten, der sich voller Elan an die Sache macht.
Hier fangt Ihr wieder in den Aussenabmessungen des schlechten Erstentwurfes an, auch wieder ein Fehlstart.

 

Glückwunsch zu diesem Entschluss. Allerdings würde zu neu beginnen auch gehören, die Grundgeometrie nochmal in Frage zu stellen...

Wenn's leicht sein soll: Kauf dir ein Standard-Handtuch-Grundstück und nagel ein Standardfertighaus drauf. Das ist leicht - und im Ergebnis möglicherweise um ein vielfaches! besser als deine bisherige Herangehensweise.

Aha. Und warum hast du das getan? Warum quasselst du mit einer Bauingenieurin, wenn du doch einen Architekten suchst? Und warum skizziert die - anstatt dir als branchenkundige einfach einen Tip zu geben, wo du nen guten Architekten findest? Damit hätte sie dir helfen können. Hat sie aber anscheinend nicht. Seltsam.

...so dass sie jetzt allesamt zu schmal sind, um sie sinnvoll zu nutzen. Okay, Nutzung als Ankleide mag knapp hinkommen - aber braucht man derer vier? Mir fällt es schwer zu glauben, dass die Idee von einer sachkundigen Person kommen soll.

=> meine Meinung: Wegwerfen. Und zwar weit.

 

Also ich würde auch ganz grundlegendes in Frage stellen - siehe schon weiter oben: breiteres Haus, schmalere Zufahrt - 50cm können schon Wunder wirken.
Die Garage könnte ein wenig um die AHusecke evrgrössert werden - das Kompensiiert den flächenverlust, und macht sie eher besser nutzbar.
Ist "kein Keller" zwingend?
Ist eine Orientierung des Wohnraums entlang der Längsseite zwingend? Könnte ja auch Wohn-Essimmer im Süden sein, Küche nordost, Treppe völlig anders gelegen. Vielleicht können auch Küche und Bad + Schlafzimemr dem ANchbarn näher auf die Pelle rücken, nur die anderen Räume mehr Abstand lassen - das ergäbe auch die Möglichkeit, Fenster zu haben die das eigene Haus entlang nach Süden sehen.
Und etwas zum Flur - meiner hat 7qm, mit einem Kind ist der so viel zu klein, dass ich mir schon 2qm Treppenhaus angeeignet habe (Hausbesitzer zu sein hat auch Vorteile )

 

Sieht von Außen ,doch ganz nett aus !

Schade ,das nach so viel Einsatz demnächst ein Umzug ansteht.

Und was habt Ihr mit dem Haus vor ?

Verkaufen ,Vermieten ?

Alles Gute !