Ich versuche es noch einmal...Grundrissbewertung

Das müssen sie auch nicht.

Es gibt viele in Archiketurzeitschriften veröffentlichte Grundrisse und Häuser, die gut sind, sich aber nicht auf mich und meine Vorstellungen übertragen lassen. Andererseits gefallen mir Häuser/Wohnungen unterschiedlichster Stilrichtung vom einsam gelegenen bäuerlichen Natursteinhaus, über einen Altbau von 1907 bis hin zum Bungalow aus den 1960ern und ich könnte mir vorstellen in jedem zu wohnen. Es ist die Qualität.

Bei den Prioritäten darf man sich ruhig selbst hinterfragen, ob man da nicht einem Gedankenfehler aufsitzt. Fang mal hier an:

und frag Dich, ob die Garage wichtiger ist.

Marion

 

Platzverschwendung

 

Küche...

Hallo Selaphia,

mir gefallen Dein Grundriss und die Ansichten bis auf ein paar Kleinigkeiten eigentlich ganz gut. Wenn er Euren Bedürfnissen, gerade was die Größe der Garage anbetrifft, entspricht, ist das schon o.k. so und sollte nicht ständig diskutiert werden.

Ich kann nur den schon oft erwähnten Rücksprung auf der Südseite nicht verstehen. Wozu dient dieser? Nur zur besseren Belichtung des Wohnzimmers? Da dort kein Dach drüber ist, entsteht ja max. ein kleines windgeschütztes Eckchen. Die Fassade würde m.E. auch ohne diesen Rücksprung gut wenn nicht sogar besser aussehen.

Ich würde mir an Eurer Stelle durchrechnen lassen, was die Verlängerung dieser Wand und damit Vergrößerung der Küche kosten würde. So erhältst Du eine große Wohnküche, kannst Dir den Esstisch im Wohnzimmer sparen und dieses auch vernünftiger möbilieren (war im ersten Plan nicht sogar ein Kachelofen o.ä. eingezeichnet, der in Deiner Änderung nun weichen mußte?). Die nötige Anpassung der Größe der Ki-Zimmer sollte für Euren Architekten auch kein Problem darstellen.

Liebe Grüße,

Morgaine

 

@selaphia

Hier kannst Du dir mal ansehen, wie so eine Küche aussieht.

Platz braucht so was schon.

 

In Eurem jetzigen Plan ist das Haus nicht 9x11! Es ist 11 m breit und 11 m tief, wenn auch nicht auf der vollen Breite. Das soll keine Spitzfindigkeit sein, ich verstehe schon wie es bei euch im Kopf abgespeichert ist: Ihr habt mit 9x11 begonnen und dann ein Stück angesetzt. Aber damit ist 9x11 Geschichte. Wenn du jetzt ein Maßband nehmen würdest und an der Hauswand in Nord-Süd-Richtung entlangmisst, dann ist diese Strecke 11 m (und nicht mehr 9 m).

Ich reite deshalb darauf herum, weil ich daraus schließe, das die 9x11 nicht von Behörden vorgegeben sind (denn dann wäre die Verlängerung des Wohnzimmers auch nicht möglich), sondern von Euch und damit vielleicht doch ein wenig flexibel, wenn es die Kosten nicht hochtreibt.

Bitte korrigiere mich dort, wo ich falsch liege.


Zu den "Grundmauern": auf deinem Plan sieht es so aus, als ob dieser Nebeneingangsbereich zum beheizten Teil des Hauses gehört. Die Garage aber vermutlich nicht. Demnach verläuft die isolierte Außenhülle des Hauses im Erdgeschoss anders als im 1. Stock. Also gehört auch ein Stück des Garagendaches zur Außenhülle des beheizten Teiles des Hauses. Diese Verschachtelung erzeugt bei mir ein ziemliches Unwohlsein, und bei Euch vermutlich Mehrkosten.

Die Leute aus dem Gästezimmer müssen auf dem Weg zur Toilette oder zur Dusche von der einen Ecke des Hauses in die andere, an der Treppe vorbei und ganz dicht an der Haustür. Unangenehm.
(Vielleicht käme auch irgendwann mal eine Zeit, wo Ihr lieber ins Erdgeschoss umziehen würdet?)

Schlafzimmer mit Süd- bzw. Südwestfenstern? Das kann ziemlich warm werden im Sommer. Ich persönlich hätte lieber Morgensonne im Schlafzimmer.

 

Wären es denn überhaupt Mehrkosten? Vielleicht wären es ja Wenigerkosten? In einem früheren Posting hatte ich bereits versucht darzulegen, dass sich z.B. die Wandfläche gar nicht vergrößern würde, aber durch die Vereinfachung der Konstruktion gäbe es vielleicht auch Einsparungen.

Im übrigen: wenn das Geld knapp ist, dann sollte man es nicht durch übermäßig viele Außentüren und außergewöhnliche Verwinkelungen (Außenwandvorsprung in Garage) verpulvern.

Meinst du, die im Amt haben sich schon auf den Antrag gestürzt? Eine Änderung zum jetzigen Zeitpunkt würde vermutlich etwas kosten, aber vielleicht wären die Einsparungen beim Bau ja größer? Und die Zufriedenheit in den nächsten Jahrzehnten...

Woher die Energie kommt spielt glaube ich nicht die große Rolle für diese Frage. Und ich meinte nicht nur die Energieverluste durch die Verwinkelungen und vielen Türen, sondern auch die Mehrkosten beim Bau derselben.


Ich habe mal eine kleine Skizze gemacht:


Ist nur vom Erdgeschoss, in den anderen Stockwerken würden sich natürlich auch Veränderungen ergeben. Die Wanddicken sind darin nicht enthalten, bitte beachten.
Es wäre eine gerade Treppe drin, Gäste (oder ihr, falls Ihr feststellt dass EG doch besser wäre) haben ihren eigenen Bereich.
Schleuse/Lagerraum ist nur noch in der Garage, außerhalb der Gebäudehülle. Die Außenhülle ist ein schönes sauberes Rechteck. Bin kein Fachmann, aber müsste das nicht einiges an Kosten sparen?
Habe es übrigens nur mit 11x10 m gezeichnet, müsste die gleiche Grundfläche sein wie dein Entwurf, aber mit weniger Außenwand. Du könntest es aber wieder auf 11x11 erweitern...

Ich behaupte übrigens nicht, dass meine Skizze gut ist. Die Architekten hier würden sie vermutlich genauso zerreißen. Vielleicht hat sie sogar mehr Fehler als deine. Soll nur ein Denkanstoß sein, damit nicht nur "ist blöd so" ohne Alternative rüberkommt.

Grüße,
Robert

 

selaphia, wie schon häufig gesagt wurde, Ihr verschenkt viel Geld durch viel zu viele Ein/Ausgänge (wenn Garagentor da, braucht man keine Tür direkt daneben und schon gar nicht das Ganze mal zwei). Im Keller dasselbe. Das kostet alles, gerade die Außentüren, einen gewissen Sicherheitsstandard sollten die ja schon haben. Im kleinen Gästezimmer sind 2 Fenster, sogar im Gäste-WC sind zwei Fenster? Ich vermute, in beiden Fällen würde ein größeres weniger kosten. Natürlich spricht nichts gegen viele Fenster/Türen, wenn man´s mag, aber wenn dann aus Kostengründen dies oder jenes kleiner ausfallen muß, wären das die Punkte, wo man ansetzen könnte. Die Linie zieht sich durch den ganzen Entwurf...

 

Man könnte den Flur neben der Treppe verlängern, so dass eine Tür ins Wohnzimmer möglich wird. Dann ist aber das Gästezimmer wieder eine Besenkammer, und im Wohnzimmer entsteht massig Verkehrsfläche, die einen bei der Platzierung der Möbel einschränkt.

Als Sohn einer ordentlichen Mutter weiß ich außerdem: eine gerade Treppe wischt sich schnell und einfach quasi einhändig. Stelle ich mir bei einem Treppenabsatz irgendwie unangenehmer vor. Dito beim Hochtragen von Schränken...

Klofenster neben der Haustür ist auch irgendwie blöd, aber da fällt mir auf die Schnelle keine Lösung ein.

 

Nur wird es bei Euch so nicht, weil man das im Kontext mit Essen und Wohnen sehen muss. Und die Raumaufteilung ist bei Euch anders. Bei Baufuchs ist das insgesamt großzügiger, aber schau Dir mal genau an wo die Küche endet. Die Insel steht auf der Raumgrenze. In offenen Grundrissen kann man Inselküchen auf kaum mehr Fläche, als für eine zweizeilige Kochküche notwendig ist, planen. Will man eine Inselküche in einer geschlossenen Küche unterbringen, benötigt man wesentlich mehr Platz für die Abstandsflächen. Kein Problem, wenn man ein entsprechend großes Budget und Platzangebot zur Gestaltung hat des Bereiches Kochen, Essen, Wohnen hat. Das Optimum in Deinem Fall für mehr Großzügigkeit wäre die Fläche, die in der Küche (ab Insel) zu viel ist, für den Wohn-/Essbereich zu nutzen. Und der bräuchte einen etwas anderen Zuschnitt, damit die einzelnen Zonen Essen und Wohnen besser herausgearbeitet werden.

Isoliert betrachtet ist die Küche gut und kann auch gut möbliert werden. Ein Haus sollte aber im Gesamtzusammenhang stimmig sein. Dafür sollte man Prioriäten überdenken und auch Kompromisse schließen. "Ich will alles" funktioniert selten und führt zu verkrampften Lösungen. Ich hatte oben von verschiedenen Häusern geschrieben, in denen ich mich wohlfühlen könnte. Mir gefallen Inselküchen auch, kann aber auch Gefallen an einer zweizeiligen Kochküche finden. Es kommt immer auf den Gesamtentwurf an, welche Chancen er mir bietet ein wertvolles Wohngefühl erleben zu dürfen. Bestimmte Stilelemente, Raumwünsche, Details (z.B. eine Empore, eine Kochinsel, ein rundes Fenster, usw.) werden gewünscht, weil sie Platzhalter für Emotionen sind, die man in seinem Haus erleben will. Das soll nicht heißen, dass man auf einen bestimmten Wunsch verzichtet, aber wenn man genau hinterfragt, warum dieser Wunsch so wichtig ist, stellt man fest, dass Zufriedenheit beim Wohnen nicht notwendigerweise davon abhängt, dass ein bestimmtes Element realisiert wurde.

Marion

 

Wobei ich in diesem Fall eine Inselküche mit ein paar Änderungen auch realisieren würde.

Marion

 

Hatte inzwischen auch eine OG-Skizze gemacht. Hier nochmal beide:

Erdgeschoss:


Obergschoss:


Die Treppe wäre zum OG-Flur hin nur durch eine Brüstung abetrennt, dadurch wird der Flur viel geräumiger. Über Treppe/Flur müsste irgendwo ein Oberlicht (Dachfenster) hin, so wäre die Treppe wunderbar hell, und der Flur ebenfalls.

Das Bad wäre aufgeteilt in Bad und WC. Der Vorteil wäre, dass eine Person duschen kann, wärend die andere das WC benutzt. Dürfte das Zusammenleben von Eltern und Kindern auf einer Etage deutlich entspannen, besonders morgens.
Außerdem wären Bad und WC im OG mehr oder weniger über Bad und WC EG angeordnet - kürzere Rohrwege.


Schade, dass ihr die Aufteilung nicht nochmal überdenken wollt. Aber vielleicht werdet Ihr es doch noch tun, falls es Probleme mit dem Ergebnis der EnEV-Berechnung gibt oder mit den Finanzen. (Durch begradigte Außenwände und weniger Außentüren dürften sich schon einige Tausend Euro einsparen lassen, würde ich vermuten...)

Grüße,
Robert