Knifflige Frage: Architekt oder Generalunternehmer?

Diskutiere Knifflige Frage: Architekt oder Generalunternehmer? im Bauen mit Architekten Forum im Bereich Architektur; Hallo zusammen, ich lese schon eine Weile mit, nun möchte ich euch um Rat fragen. Interessant war v.a. der eine Beitrag von 2003, allerdings ist...

  1. Tihnk

    Tihnk

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    Hallo zusammen,

    ich lese schon eine Weile mit, nun möchte ich euch um Rat fragen. Interessant war v.a. der eine Beitrag von 2003, allerdings ist erhalt schon 16 Jahre alt...

    Wir stehen vor einer kniffligen Frage: Bauen wir unser Haus mit einem (Option 1) Architekten oder über einen (Option 2) Generalunternehmer?

    Hintergrund: In unserer Familie baut derzeit jemand mit einem Architekten, und dort läuft momentan so ziemlich alles schief was schief laufen kann; Zeitverzug und Kostensteigerung ist noch mit das harmloseste, Anwälte sind aktiv usw. Das hat uns sehr verschreckt. Wenn ich auf eines keine Lust habe, dann dass ich mit irgendjemandem gerichtlich auseinandersetzen muss... Zudem haben wir gehört, dass die Auftragslage bei vielen Firmen so "übel" aussieht, dass man kaum mehr jemand vernünftigen zu vernünftigen Preisen in einem vernünftigen Zeitraum bekommen kann.

    Aufgabe: Weise entscheiden. :-)

    Unterschiede:

    Der Architekt (1) ist zugleich Bausachverständiger für den Bauherrenschutzbund und Energieberater. Typisch Architekt will er erstmal Geld und kann dann eine Aussage machen.

    Der Generalunternehmer (2) hingegen hat soweit wir das beurteilen können in unserer Region einen guten Ruf, der Chef (=Architekt) bearbeitet alle wichtigen Anliegen persönlich. Zudem hat er Rahmenverträge mit den wichtigsten Gewerken. Typisch GU hat er das Haus für uns kostenlos entworfen, d.h. Räume usw sind mehrfach diskutiert und wir fühlen uns gut mit dem Entwurf.

    Auf alle Fälle wollen wir den Generalunternehmer mit einem Sachverständigen flankieren, d.h. vorher Prüfung des Vertrags und Prüfung der Leistungsbeschreibung, plus Abnahme mit Sachverständigem.

    Frage(n): Bei welcher Variante lauert das größere Risiko hinsichtlich Zeit (Verfügbarkeit von Handwerkern usw.), Preis (Die Preissteigerungen der letzten Jahre lesen sich wie das Schwarzbuch des Horros) und Qualität (Sind Bauträger wirklich sooo schlecht, wenn man "sich drum kümmert")?

    Beim Architekten habe ich ein relativ unkalkuliertes Preisrisiko; habe hier vielfach gelesen, dass es der Preis aus der ersten Schätzung praktisch nie wird; günstiger jedoch auch so gut wie nie. Am Anfang hab ich +-30%, und erst wenn ich mehrere Zehntausend EUR an den Architekten bezahlt habe, komme ich auf eine Summe, die mir die Bank auch abnimmt. Ich weiß jedoch jetzt schon, wieviel das Projekt kosten darf; das ist sozusagen die Obergrenze, die wir auf gar keinen Fall überschreiten wollen.

    Beim Generalunternehmer könnte man jetzt auf die Idee kommen den Werkvertrag soweit wie möglich zu spezifizieren um Zusatzkosten zu minimieren und weitere Restrisiken zu vermeiden... ist so etwas überhaupt möglich? Verdient denn der Name Festpreis überhaupt diese Bezeichnung?

    Vielen Dank für Meinungen im Jahr 2019!!
    Tihnk
     
  2. #2 Lexmaul, 01.06.2019
    Lexmaul

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    Kurzum: Die Antwort hast Dir schon gegeben - zumindest Kosten und Zeit.

    Qualität ist was anderes, will aber heute irgendwie kaum einer.

    Wichtig beim Bauen mit GU, dass Ihr vorher ALLES genau wisst, dann wird es keine Kostenfalle - wenn nicht, dann sind oft die Aufpreise heftig.
     
  3. Tihnk

    Tihnk

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    Naja, wir wollen ein vernünftiges Gebäude bei dem Kosten, Zeit und Qualität optimal sind... 4 Monate Zeit oder alternativ 10000 EUR sparen und dann Schrottqualität nützt mir nichts...

    Uns liegt ein Bodengutachten vor (gab es beim Kauf des Grundstücks dazu), das Gelände ist eben und die Gründung soll in Auenkies erfolgen. Das gesamte Baugebiet ist erschlossen, die Zugänglichkeit optimal, keine besonderen Anforderungen wie Hanglage etc. Einzige Herausforderung könnte sein, dass es ein 3er-Reihenendhaus ist.
     
  4. #4 Fabian Weber, 01.06.2019
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    Mit beiden kannst Du auf die Fresse fliegen.

    Architekten sind nur Dir verpflichtet und dürfen keine gemeinsame Sache mit den Firmen machen.

    Beim GU ist es genau andersrum, dieser ist erstmal an möglichst viel Gewinn für möglichst wenig interessiert.

    Beim Architekten sind alle Leistungen zu 100% transparent über die HOAI geregelt.

    Beim GU sind alle Preise absolut intransparent,

    Beim GU gibt es angebliche Kostensicherheit. Über Nachträge holt er sich erst den eigentlichen Gewinn und bietet vorher viel zu billig an.

    Beim Architekten hast Du vollen Einfluss auf die Kostenentwicklung.

    Bei beiden kostet es in der Regel am Ende gleich viel.

    Termine können Dir beide nicht versprechen.

    Weniger Stress hast Du beim GU.

    Mehr Spaß hast Du mit Architekt.
     
    SIL gefällt das.
  5. #5 Lexmaul, 01.06.2019
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    Termine sind beim GU schon deutlich fixer bis zu festen Fertigstellugsterminen.

    Schau alleine, was Viebrockhaus macht - ich heiße diese schnellen Bauten aber nicht gut.

    Mit Archi bauen, heißt aber auch Hirn einschalten - nur beauftragen und alles geht von alleine, ist normal nicht - und wenn es nur um. Entscheidungen geht.
     
  6. #6 Fabian Weber, 01.06.2019
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    Ja der Architekt will mehr Entscheidungen, das stimmt.

    Es gibt aber auch genug GUs die die Termine auch mal ein halbes Jahr überziehen. Dann hast Du zwar die Vertragsstrafe, aber ob das so ein Trost ist?
     
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