Neubau auf bestehenden Gewölbekeller

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  1. #1 Schelle, 18.06.2020
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    Guten Abend Zusammen,

    ich bin an einem Grundstück dran, bei dem ein historischer Gewölbekeller mit herausragendem Kellerhals besteht.
    Der Gewölbekeller inklusive Kellerhals stehen unter Denkmalschutz und dürfen somit keine Last vom neuen Haus abbekommen.

    Von der Stadt kam die Auskunft, dass man hier mit einer Bodenplatte arbeiten muss, die die Last vom Neubau abfangen soll. Wie muss hier vorgegangen werden? Ich kann mir das nur schwer vorstellen. Wie wird diese Bodenplatte befestigt bzw wo liegt diese auf? Kann die Bodenplatte um den Kellerhals herum zugeschnitten werden?

    Hat hier bereits jemand Erfahrungen?

    Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten!
     
  2. #2 matschie, 19.06.2020
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    Das ist ein sehr spezieller Fall, dessen Lösung stark von der Beschaffenheit des Gewölbes, der umliegenden Bebauung und den Bodenverhältnissen abhängen. die Lösung ist hier sehr individuell, Möglichkeiten gibt es viele.

    Welche Möglichkeiten hier genau bestehen kann dir ein Statiker im Rahmen einer Voruntersuchung bzw. Machbarkeitsstudie sagen, so aus der Ferne ohne genauere Angaben kann man dazu keine qualifizierte Aussage machen.
     
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  3. #3 Andreas Teich, 19.06.2020
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    Statt Bodenplatte wären doch evt Streifen- oder ggf Punktfundamente besser geeignet jede Belastung des Gewölbes von oben auszuschließen.

    In Rom gibts historische Kirchengewölbe, die immer wieder im Laufe der Jahrhunderte mit neuen Gewölben überbaut wurden- alles mit Streifenfundamenten (Bodenplatten gabs aber eh noch nicht).

    Bodenplatten müßten doch mit entsprechendem Freiraum und dadurch Höhenverlust hergestellt werden,
    um jede Pressung auszuschließen.

    Auffüllungen mit Glaschaumschotter zwischen den Streifenfundamenten, Abdichtung und Holzunterkonstruktion wäre auch eine Möglichkeit, die Bodenbelastung zu minimieren.
    Das Gewölbe kann üblicherweise in den Drittelpunkten belastet werden- nur nicht auf dem Scheitel.

    Je nach Konstruktion dürfte um das Gewölbe herum wegen des Gewölbeschubs nicht zu viel ausgeschachtet werden- abhängig von der Gewölbeform.
     
  4. #4 jodler2014, 19.06.2020
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    In Venedig wird im Wasser gebaut !
    In der Wüste auf Sand !
    Herr Teich mag doch bestimmt auch #2 .:winken
    Man merkt doch direkt , daß Energieberater gar keine Ahnung von TWP haben .
    Ausnahmen gibt es aber mit Sicherheit !
     
  5. #5 Andreas Teich, 20.06.2020
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    Gibts vielleicht noch einen konstruktiven Alternativvorschlag oder evt eine fachlich begründete Korrektur?
     
  6. #6 jodler2014, 20.06.2020
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    Statiker !
    Da führt kein Weg vorbei !
    Ist ja auch sinnvoll !
    Die haben das mit der Muttermilch eingesogen ...
     
  7. #7 matschie, 20.06.2020
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    Warum schließt du die Belastung des Gewölbes vollständig aus? Eine gleichmäßige Pressung kann von intakten Gewölben doch möglicherweise abgetragen werden.
    Wenn du die Lasten nur neben dem Gewölbe abträgst musst du wieder darauf achten keine seitliche Belastung auf das Gewölbe zu bringen, was zusätzlich umso schlimmer wäre je weniger vertikale Belastung auf dem Gewölbe ist, da dieses durch Lasten auch stabilisiert werden kann.

    weißt du wie der Boden um das Gewölbe aussieht? Auffüllung? Vielleicht muss hier sogar mit tiefgründungen bis unter die Aufstandsebene des Gewölbes gearbeitet werden. Aber wie sieht der Platz überhaupt aus? Ist neben dem Gewölbe vielleicht schon das nächste?

    ich bleibe dabei: es gibt viel zu viele Unbekannte und Unwägbarkeiten um hier eine passende Lösung vorzuschlagen.
     
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  8. #8 Andreas Teich, 22.06.2020
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    Es hängt ohnehin vom Abstand der Neubauwände von den Gewölbewänden ab.

    Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass ein Statiker eine historische Gewölbedecke inkl den darunter befindlichen Wänden mit einer Bodenplatte belasten würde, wobei schon der rechnerische Nachweis schwierig sein dürfte.

    Und wenn die Bodenplatte über dem Gewölbe freitragend wäre würde sie nicht zur üblichen, flächigen Lastabtragung dienen

    Berichte doch welche Lösung der Statiker vorschlägt.
     
  9. 11ant

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    bringt Sie gut beraten ins Eigenheim
    Soll ich auch mal was sagen ? - ich habe nämlich von dem Thema genau so wenig Ahnung wie ein Energieberater :-)
    SCNR, aber auch ein leidenschaftlicher Pazifist kann nicht zu jedem fortgesetzten Trollbeitrag schweigen.
     
  10. #10 Andreas Teich, 22.06.2020
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    Vorlesungen zu Baukonstruktion und Interesse, Erfahrung und Beschäftigung mit historischen Bauweisen inkl. entsprechender Fachliteratur helfen weiter, Das hat nichts mit Energieberatung zu tun.

    Wir erfahren hoffentlich was die Fachplaner vor Ort vorschlagen.
    Denkmalschutzämter werden bei schätzenswerten Gebäuden ohnehin kaum Beeinträchtigungen und Gefährdungen durch Überbauungen zulassen.
     
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