Positionierung Küche bei Altbausanierung

Ich habe es in der Tat so verstanden, dass es noch ein Obergeschoss gibt bzw. dass das Schlafzimmer auf jeden Fall nicht mehr in einem der drei Räume unterzubringen ist.

 

ich z.B. nicht.

weshalb gibts dann nicht die nötigen infos?
grundriß EG + grundriß OG. und noch einen schnitt dazu.?

mir ist das zu doof.
und tschüß, ich bin weg.

 

Die gab es doch - wenn auch nicht direkt ausformuliert...

Dargestellt ist:
Altbestand mit einem vor X Jahren mal als "Schlafzimmer" tituliertem Raum
"Planungsideen" ohne Schlaf-, dafür jedoch mit Arbeitszimmer.

Ehrlich gesagt bin ich ein wenig irritiert wie du auf den Gedanken eines Schlafraums in diesem Geschoss gekommen bist.

Dennoch: Das was du aus dem Bestand gemacht hast gefällt zumindest mir auf den ersten Blick erheblich besser als die Einfälle des Fragestellers. Auch wenn da jetzt ein Zimmer "zuviel" ist. Ungeachtet der Frage, was man nun aus dem in deinem Entwurf obsoleten Schlafzimmer macht und ungeachtet der Frage, ob man nun im "Zimmer" oder im "Schlafzimmer" arbeiten mag: Die Küche gefällt mir an der von dir ins Spiel gebrachten Position besser als an den Stellen, die der Fragesteller vorschlug, allein: Ich befürchte, dass sie bei 2,45x3,01m relativ eng ausfällt. Da eine Küche zu verwirklichen, in der man gerne kocht und backt (und trotzdem alles unterbekommt) ist bestimmt nicht unmöglich - aber ggf. schon eine kleine Herausforderung.

 

Aber an dieser Stelle wird eine zentrale Förderung des BH nicht erfüllt: von der Küche auf die Terasse treten zu können - was ich übrigens auch sehr nachvollziehbar finde und gern hätte.

Was spricht den gegen die Küche an den beiden vorgeschlagenen Orten?

 

ich würde die küche in dem kleinen raum (arbeiten) mit 7,37 m² planen. im anschluss daran einen essbereich in dem großen raum mit wohnen integrieren und in dem apendix-anbau eine bibliothek, leseraum o. ä. mit einem arbeitsplatz planen. küche in dem apendix halte ich für verfehlt, da der raum am weitesten vom eingang entfernt ist.

eigentlich gehört der grundriss komplett neu entworfen, da er verbaut ist. interessant wäre auch einmal der lageplan wegen strassenanbindung, umgebung etc.

 

Ist es wirklich sinnvoll, die Küche in einem winzigen Raum auf Nord einzurichten und dadurch täglich bei jedem Handgriff einen deutlichen Nachteil zu haben, weil man ansonsten einmal in der Woche die Einkäufe 10 m weiter tragen müsste?

 

wenn es bei euch nur dosenfutter und tiefkühlpizza gibt, ist das natürlich ein grund. eine küche an der nordseite ist für mich standart.

 

Häh, jetzt verdrehst du aber deine eigene Argumentation.

 

Ich finde Baumals Vorschlag genau richtig. Allerdings würde ich das abgetrennte Zimmer nicht ganz abtrennen, sondern das ganze als offenen Koch-Ess-Wohn-Bereich ausbilden.

Küche in den Anbau finde ich ganz falsch, weil ich, um mit meinen Einkäufen in die Küche zu kommen, quer durch´s ganze Haus rennen muss. Wäre für mich persönlich nicht das Richtige.
Gruß
Liesl

 

nööh, du hast deinen ironiemodus ausgeschaltet und erkennst ihn nicht.

 

Nur weil Küche im Norden Standard ist, muss das nicht für Jeden das Optimum sein.

Auch für meine Familie ist die Küche kein Ein-Mann/Frau-Reiner-Arbeitsraum, den man nach dem Kochen (Arbeit!) möglichst schnell verlässt, weil da nie Sonne hinkommt. Ich verstehe völlig den Wunsch nach einem hellen Koch/Essbereich mit Terassenzugang (zu den frischen Kräutern). Da wird dann ganz von alleine zu mehreren in der Küche gewerkelt (Kochen macht Spaß!), und mal ehrlich, nicht nur das Familienleben mit Essen und Diskussionsrunden findet da statt, sondern auch Gäste versammeln sich gerne in der Küche und bleiben an einem schönen Esstisch sitzen statt ins WoZi zu gehen.
Dafür darf mein privates Wohnzimmer gerne etwas dunkler und kleiner ausfallen, als abendlicher Rückzugsort.

Ich habe übrigens von anfang an die Frage des TE verstanden und brauchte nicht noch mehr Grundrisse usw ;-).

Deshalb mein Vorschlag als eine Mischung aus deinen beiden Ideen, Koempy, wenn es zu deinem Lebensstil passt:
- WoZi in den Anbau
- großen Küchen-Essbreich im alten Bereich
- Küche mit Hochschrankwand (Backofen, Kombidampfgarer, integrierte Kühlschrank-Gefrier-Kombi oder separater KS und G, Vorräte)
- und großer Insel (Wasserverlegung und Stromzufuhr klären), überall circa 120cm "Luft" drum herum
- Der Küche einen direkten Zugang vom Flur aus geben
- über einen Zugang zum Essbereich neben der Bürotür nachdenken

So hat die Küche den direkten Terrassenzugang, die Einkaufstaschen müssen nicht weit getragen werden, Besuch kann durch den Gang an der Küche vorbei ins Esszimmer und evtl weiter ins Wohnzimmer gelangen. Für mich wär's das.
Ohne die Hochschränke kann man auch über ein Fenster in der Küche nach Süden nachdenken, ebenso im Bad.

 

Mag sein, weil ich meine Frage durchaus sehr ernst gemeint habe. Das Argument "Weg zu weit" wird nämlich sehr oft und gerade von den Fachleuten gebraucht. Aber ich persönlich kann es auch aus persönlicher Erfahrung immer so wenig nachvollziehen. Nicht prinzipiell, in der Theorie stimmt das wohl. Aber in der Praxis vor allem dann, wenn die Alternative ein kleiner, dunkler Raum ist.

Und noch eine weitere (enst gemeinte!) Frage: Kommt das Konzept "Küche im Norden" nicht aus der Zeit ohne Kühlschränke?

 

nein, küche nach norden stammt aus der zeit, als in der entwurfslehre festgestellt wurde, dass die wohn- und lebensräume nach süden und westen zur sonne orientiert wurden und die funtionsräume nach norden und osten besser positioniert sind. das gilt heute noch. ich glaube nicht, dass die entwurfslehre wegen der küchenkräuter neu geschrieben wird.

 

Aber die Zuordnung der Küche als reiner Funktionsraum wurde inzwischen mal überdacht. ;-)

Die Kräuter waren ein Beispiel, genausogut hätte ich den Essplatz draußen oder den Kaffee im Freien erwähnen können, für die es schön ist, wenn man das Zeugs nicht so weit tragen muss.

In diesem Fall finde ich Büro und Treppe und Eingang und Bad als Funktionsräume für die Nordseite besser als die Küche. Mehr hat im Norden eh nicht Platz.

 

Ich finde Rolfs Vorschlag gut. Nur würde ich die Küche wohl dort lassen wo sie jetzt ist und dementsprechend auch den Eingangsbereich.
Nur offener gestalten und den Anbau als Bibliothek, TV Zimmer oder ähnliches nutzen.

 

dieses haus hat den platz und in jedem guten entwurf bekomme ich das auch organisiert. küche an der schokoladenseite eines hauses und dafür andere nachteile lebenslang hinnehmen um ein paar mal im jahr einen kürzeren weg für kaffee und kuchen, grillen, kräuter schneiden etc. zu haben - alles eine frage der wertigkeit.

 

...und deshalb gibt es ja euch Architekten, die ein Haus passend für die individuellen Wünsche des BH planen.

Für mich persönlich sind Küche und Schlafzimmer z.B. die Räume, in denen ich mich am meisten aufhalte. Im Wohn-/Esszimmer bin ich eigentlich nur wenn Gäste da sind oder zum Fernsehen.

Deshalb hatte ich den BH hier ja auch nach seinen ganz persönlichen Lebensgewohnheiten gefragt.

PS. Natürlich muss man bei aller Individualität noch ein bisschen eine mögliche Verkaufbarkeit im Auge behalten...