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und ann (weil die 13.000 Zeichen voll waren) als neuer Post:

Dann die schönsten Anekdoten und komischen/furchtbaren Geschichten von unserem Bau…

Zunächst und für heute: aus dem Architektenfundus ohne die Dachgeschichte, die hier im Forum breit diskutiert wurde…

No 1: Die Sache mit der Ausschreibungen… Ausschreibungen funktionierten bei uns so: ein Handwerker wurde zum Archi eingeladen, wir besprachen und diskutierten die Optionen und unsere Wünsche. Der Handwerker gab eine Blanko-Ausschreibung ab (nur Mengen, keine Preise), die dann vom Archi an 10 andere Handwerker geschickt wurde. Der Deal lief so: bei der Ausschreibung war naturgemäß einer der billigste, dessen Preis wurde dem ursprünglichen Blankoangebotsersteller vorgelegt und wenn der es zu dem Preis machen wollte, sollte er auch den Auftrag bekommen. Das klang für mich anfangs plausibel (außer das ich natürlich schon gesehen habe, dass der Archi nichts anderes macht als Briefe verschicken und öffnen). Gewundert hat mich zunächst, dass immer nur so wenige Handwerker geantwortet haben. Später wusste ich warum… Denn: natürlich hat immer der Ursprungsangebotsersteller den Zuschlag bekommen und wenn ich als Handwerker bei einem Archi nie einen Auftrag bekomme, spare ich mit natürlich die Antwort auf die Ausschreibung. Es hat aber etwas gedauert bis ich verstanden habe, warum immer der Ursprungsangebotsersteller den Zuschlag bekommt und das kam so… Beim teuersten Gewerk (Heizung, Lüftung, Sanitär) habe ich parallel bei einem alten Bekannten und dem Betrieb, der VAUPEs Bau gemacht hat, je ein Alternativangebot eingeholt. Dort waren aber viele Mengen (qm FBH, Kupferrohre, Größe des Speichers etc.) deutlich (10 bis 25%) geringer als bei dem Blankoangebot des Archi-Handwerkers. Auf Hoch-Deutsch: in die Ausschreibung war genügend Luft einkalkuliert um jeden einigermaßen sinnvoll kalkulierten Kampfpreis der Wettbewerber locker mitgehen zu können . Schließlich wusste ja nur der Blankoauschreibungsunternehmer (und noch jemand…?) von den Luftmengen. Ich habe Vermutungen was mit diese Extra-Gewinnen passiert sein könnte, aber so etwas kann man nicht beweisen und deswegen schweigt der Genießer… Mein Vertrauen in diverse Menschen war hernach tief erschüttert…

No 2. Planung, Wand- und Deckendurchbrüche… Mark hatte den Rohbau gerade fertig, da wunderte sich der Bauherr warum er erst für viel Geld Wände und Decken erstellen lässt, die dann für viel Geld wieder durchbrochen, aufgestemmt und zugemacht werden müssen, um Wäscheschacht, Lüftungs-, Heizungs-, Strom-, Wasser- und LAN-Kabel bzw Rohre zu legen. Und ich rede jetzt nicht vom Schlitzen sondern von einem von mir geplanten Installationsschacht der über alle Etagen hätte gehen sollen. Warum das Ganze: ganz einfach: weil man vorher doch nicht weiß, wo die Löcher, Durchbrüche etc. hin kommen (O-Ton Archi). Ich wußte das und die Handwerker wussten das auch. Aber wenn man Mark nicht sagt, wo er Löcher lassen soll, mauert und betoniert der Rohbauer erstmal flächendeckend. Der Spaß hat uns gut 1000 € gekostet – Geld das ein guter Archi sparen soll und nicht mehr kosten.

No 3. Estrichhöhen und bodentiefe Fenster… Eines Tages rief mich der bauleitende Bau-Ing an und sagte man müsse im EG den Estrich 1,5 cm höher machen. Ob das ok wäre… Auf meine Frage nach Nachteilen und Mehrkosten, bzw. ob uns das irgendwann auf die Füße fällt, war die Antwort „nein, kein Problem“. Was dann passierte habe ich erst aus den Rechnungen und den freigezeichneten Nachträgen gesehen: 3 cm mehr Dämmung, dafür 1,5 cm weniger Estrich . Mehrpreis: ein Paar Hundert Euro . Warum das ganze: weil die Haustür und die Tür zur Garage in der falschen Höhe montiert und ohne Kontrolle abgenommen worden waren. Probleme 2 Monate später:
(a) vor 3 bodentiefen Fenstern haben wir vergitterte Austrittsöffnungen der Lüftungsanlage, von denen gehen 2 nicht mehr auf (Gitter ist 8mm höher als Parkett…) und
(b) unsere erhöhte Toilette, Urinal und Waschbecken im Bad-EG waren nun kaum noch erhöht… (c) Die Mindestüberdeckung über der FBH: welche Mindestüberdeckung ??!

No 4 Revisisionsschächte und Druckdichtigkeitsprüfung… Der GaLaBauer fragt an, wie er mit den Revisionsschächten für Regen- und Schmutzwasser auf der Auffahrt umgehen soll. Man steht zu Dritt mit Bau-Ing und mir zusammen. Auf meine Frage, wann wir da wieder dran müssen, sagt der Bau-Ing. „in 30 Jahren“, worauf ich entschied, dass die Dinge übergeplastert werden. „Nach Rücksprache mit Bauleitung und Bauherr“ lässt sich der GaLaBauer quittieren. Kaum sind die Dinger zugeplastert, flattert ein Brief ins Haus: alle Neubauten müssen nach Anschluss an das öffentliche Kanalnetz eine Druckdichtigkeitsprüfung durchlaufen, das Prüfprotokoll ist der Stadt vorzulegen. Für die Prüfung muss ein zertifiziertes Unternehmen an die Revisionsschächte… HÄH??? Antwort vom Bau-Ing auf meine entnervte Frage: ich hätte ihm den Brief zu spät vorgelegt… Schon klar: unser Bau war der erste mit Druckdichtigkeitsprüfung… „Haben wir noch nie gemacht“ und außerdem war der Brief nicht vorher da… ohne Worte.

ABER: im Vergleich zu unseren Nachbarn: P E A N U T S … davon (über)morgen mehr…

UND: wie befürchtet war Mark der beste (fachlich und organisatorisch) Handwerker am Bau, dicht gefolgt vom Trockenbauer. Dann gibt es die Fraktion "fachlich super, organisatorische Defizite", davon gab‘s viele. Unser Eli ist fachlich super… top Beratung, tolle Arbeit, … und der Graus sind die "fachlich und organisatorischen Experten"… Außerdem merkt man welche Gewerke auch auf die Zuarbeit von Kollegen angewiesen sind, welche Gewerke viel zuarbeiten und nach welchen Gewerken sich andere richten müssen. Das scheint das Organisationsvermögen und die Organisationswilligkeit deutlich zu beeinflussen.

That’s all for today, folks.

 

es kommt noch viiiiiiiiiiieeeeeeeeeel mehr, nur nicht heute...

 

Ahhh, mein Lieblingsrohbauer - hi Mark,

alles im Lot - ich hoffe bei Cardens auch?

Grüße - auch an die werte Frau Gemahlin und den Rest der Truppe

R.

 

Hi Nico,

wir sind mit unserem Haus zufrieden, denn wenn wir's nicht wären würden wir vor lauter Ärgern nicht mehr in den Schlf kommen. Ein Paar Hunderttausend Euronen für etwas, dass einem garnicht gefällt. Furchtbre Vorstellung...

Ich bin zufrieden, ich dar nur nicht über das viele Geld nachdenken, dass unberechtigt und zuviel bezahlt wurde

Bisher habe ich immer gesagt "wenn ich nochmal einen Beruf aussuche, dann nehme ich einen mit Gebührenordnung". Das gilt insbesondere nach dem Bauen auch noch (Notar, Vermesser, Archi, Schornsteinfeger)...

Aber wer wirklich schnell reich werden will, wird (guter) Handwerkerunternehmer.
Am Wochenende tippe ich den nächsten Teil meines Erfahrungsberichts

 

Sonntag ist Schwiegermuttertag, wennde an einem anderen Tag kommst: bitte klingeln (Funkklingel..., s.o.), Grüße nach Lippstadt

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Geseke

wo im Kreis PB bist du?