Vorbereitung auf den Architektenbesuch

Diskutiere Vorbereitung auf den Architektenbesuch im Architektur Allgemein Forum im Bereich Architektur; Den Tag der Architektur gibt es in ganz vielen Städten, hier war der auch grade und einer bei uns in der Straße (mit einem wirklich schönen Haus)...

  1. #21 Mikalaya, 01.08.2014
    Mikalaya

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    Den Tag der Architektur gibt es in ganz vielen Städten, hier war der auch grade und einer bei uns in der Straße (mit einem wirklich schönen Haus) hat das mitgemacht.
    Da stürmen Menschenmassen durch, das ist schon faszinierend. :wow
    Würde ich im Leben nicht zulassen, no way.
    Aber wenn einer nett fragt ist das kein Problem -> im Zweifel auch Leute einfach mal ansprechen, deren Haus einem gut gefällt, grade in Neubaugebieten.
    Vielleicht zeigen sie es einem mal und empfehlen einen Architekten.
    Da gibt's solche und solche, genau wie bei den GUs..
    Was man so mitbekommt hatten wir (andere auch) z.B. echt Glück (oder gute Empfehlungsgeber) mit unserm Archibüro.
    Andere hier dagegen mal gar nicht, absolute Katastrophe.
    Bei den GU das gleiche, bei einigen supergut, bei anderen nicht so dolle geplant und gelaufen..

    -> Noch vor dem Vorbereitungsteil für das Beratungsgespräch: Empfehlungen einholen, mit Bauherren sprechen usw.!

    Wir haben beides gemacht, ein wenig gezeichnet (Mann ist Bauing also nicht optimal aber auch nicht völlig abwegig) und parallel Listen gemacht mit do's and don'ts. Der Entwurfsprozess war dann so, dass wir auch im Architektenentwurf herumgemalt haben und dann CAD Versionen der Entwürfe hin und her gingen. Das ist sicher nicht die Norm, hat für uns aber gut funktioniert. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und der Architekt ist auch nicht völlig verzweifelt an uns ;)
     
  2. #22 dilbert, 01.08.2014
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    Zumindest weil die Bauherren denken, sie müssten im Detail noch etwas ändern oder Individualität einbringen. Das liegt aber mMn eher daran, dass das Konzept hinter einem Kataloggrundriss schlechter erklärt wird, als der Entwurf eines Architekten. Den Architekten fragst du "Warum ist das Bad im Norden, obwohl wir Ausblick von der Badewanne in den Garten wollten?" und er erklärt dir die leichtere Entwässerung oberhalb des HWR, die vorteilhaftere Lastabtragung, die geringeren Kosten und warum das Bad an genau der geplanten Stelle dem morgendlichen Ablauf der Familie zu gute kommt. Der Katalogbauer antwortet auf die gleiche Frage: "Wollen halt die meisten so aber wir können das ändern."
     
  3. nolu13

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    Muß man sich auf einen "Architekten-Besuch" vorbereiten?
    Besser nicht,oder?
    Klingt so demütig.:bef1004:

    Wohl besser ,daß sich der Architekt vorbereitet!
    Oder!

    Die tun doch gar nix Böses.
    Die wollen entwerfen und kreativ sein.:respekt

    Mitteilen,was man will!
    Sprechenden Menschen kann geholfen werden
    Logischerweise ist das beim 0/815 GÜ und Konsorten manchmal schwierig bis unmöglich .
    Aber auch dafür gibt es einen Markt.

    Und m.M.n. sollte jeder Topf einen Deckel haben.

    So, what
    good looking and have a nice day
     
  4. maffie

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    Ich habe viel an unserem Grundriss selbst herumgebastelt. Allerdings ging das dann über ca. drei Monate und ich habe bestimmt 20 verschiedene Versionen komplett verworfen. Viele Fragen haben wir uns natürlich intensiv vorher gestellt. Wie leben wir jetzt? Was gefällt uns daran? Was hätten wir gerne anders? Besonders hilfreich war es auch darüber nachzudenken, in welchen Häusern man in seinem Leben schon gewesen ist und was man dort gut oder besonders schlecht fand.
    Eine riesen Küche wollte ich zum Beispiel nie, habe jetzt eine kleine und bin damit trotz gelegentlichem Backwahn sehr zufrieden. Dafür aber unbedingt eine Speisekammer neben der Küche. Dann muss man auch nicht wegen jeder Flasche Wasser in den Keller rennen. Kenne tatsächlich Leute, die das konsequent machen ... das könnte ich nicht. Irgendwann würde die Wasserkiste dann im Flur stehen.
    Einiges ist aber auch erst beim Grundrisszeichnen so richtig bewusst geworden. Zum Beispiel wollten wir UNBEDINGT einen Keller. Dann ist uns aufgefallen, dass wir im Keller einen ca. 50qm großen Raum zu viel hatten. Wir gehören nicht zu den Sammlern, also zumüllen war keine Option. Partykeller? Hobbyraum? Gästezimmer!? Wer will schon gerne im Keller rumsitzen? Also haben wir beschlossen den Keller wegzulassen und dafür den Dachboden auszubauen.

    Der Architekt hat am Ende dann nur noch einige Wände gerade gerückt und Fenster und Bewässerung eingezeichnet. Für Fenster hatte ich irgendwie gar kein Gefühl ...
     
  5. ziesel

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    Ein herrlicher Vergleich! :biggthumpup:
    Ich denke, "anprobieren" kann man eine Immobilie nur durch "Probewohnen" über einige (Arbeits- und Wochenend-)Tage - insofern ist die Musterhausausstellung vielleicht einem begrabbeln des Minirocks auf dem Wühltisch, einem ersten haptischen Erleben im Kaufhaus zu vergleichen. Aber bei den Hosenträgern bin ich wieder bei dir. Minirock ist sexy - aber die eigenen Anforderungen entsprechen eigentlich eher einer Latzhose... Und dann wird der Minirock solange umgenäht, bis kaum noch was vom Rock über ist.
    Möglicherweise kann man da sogar das "im Detail" streichen... Möglicherweise sind - vollkommen bewusst - nicht nur Details, sondern größere Teile des Kataloggrundrisses unpassend. Aber wenn man a) ein Kataloghaus will, weil das Sicherheit suggeriert (nicht zuletzt wegen der von Anfang an feststehenden Zahl unten rechts im Vertrag) und sich b) in das Aussehen eines bestimmten Hauses verliebt hat, dann kommt es einem vielleicht sogar ganz gelegen, dass das Haus nicht ganz passt, sondern man noch ein bisschen eigene kreative Schaffenskunst zur Individualisierung einbringen kann. Auch wenn das Haus dadurch nicht besser wird: Es wird eben ein Unikat. "Mein Haus". Mit der Sicherheit des Serienprodukts. Und dem Gefühl, das schöne Bild von der Ramafamilie aus dem Hochglanzprospekt gekauft zu haben. Auch wenn jeder, der die rosarote Brille absetzt beim Ansehen des Kunstwerks zusammenzuckt.
    Ich würde es eher so formulieren, dass es Aufgabe des Architekten sei, das vorgegebene Volumen mit Räumen zu füllen - das Einbringen des Lebens darf imho durchaus von Bewohnerseite her kommen. Ich finde, das Bauwerk ist nicht das Bild - sondern vielmehr der Rahmen, der das eigentliche Bild, das Leben der Bewohner, gekonnt inszeniert.

    Notwendig dafür ist natürlich - und da sind wir wieder bei Jolante - dass die Bewohner ein Leben haben - und die Fähigkeit, sich dieses bewusst zu machen.
    Ich denke, das klingt eher wohldurchdacht. Und ist ein erster guter Schritt in Richtung eines überdurchschnittlich lebenswerten Eigenheims.
     
  6. #26 Anda2012, 04.08.2014
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    @ziesel: wie immer "LIKE" Mein Unizeit ist jetzt schon etwas her (Abschluss´99). Mich würds interessieren: Bist Du an einer FH oder TU und wie siehts da mit der Lehre aus? Wie schon geschriebe, bei uns wurde durch viele Fächer auch das Denken gelehrt, einfach dieses "über den Tellerrand blicken" weiter zu schauen, ein Ganzes im Blick zu haben, ein Konzept zu verfolgen. Und ehrlich gesagt: Dies finde ich extrem wichtig!

    Eigentlich ist ja im Entwurf der Prof in der Rolle des Bauherrn mit dem Vorteil, eben diesen Blick aufs Ganze zu haben (zumeist, gibt wie überall Nieten). Das haben viel Bauherren dann eben nicht, die beissen sich gerne an irgendwelchen Kleinigkeiten fest ("Ich möchte so eine secheckige Küche", "Das Bad soll wie römische Ruinen gestaltet werden",...) Da wirds dann schwierig... Und je nach Büro bekommt man dann auch eben den Umgang mit Kunden gelernt.
     
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