Was eventuell doch als Eigenleistung machen?

Du rechnest verkehrt: 200 Euro Ersparnis an Baukosten + 200 Euro Ersparnis Fittnesscenter.

 

nun, bei mir fällt viel Eigenleistung mei kleinen und mittleren Arbeiten an, die sehr viele Gewerke gleichzeitig berühren. Es ist dann einfach völlig Unwirtschaftlich in kunterbunter Reihenfolge viele Handwerker nacheinander immer wieder für 1-2 Stunden antanzen zu lassen, wenn gerade wieder ein Hangriff aus seinerm Gewerk ansteht.
Und bevor ich einen Handwerker dann Fachfremde Dinge tun lasse, mache isch sie doch lieber selber.
Zum einen da meine Werkzeugausstattung in den meisten Gewerken besser ist, als die Ausstattung eines Handwerkers ausserhalb seines Fachs. Die meisten Elektriker haben halt keine Hobelmaschienen und grosse mehrachsig verstellbare Sägen für Bauschreinerarbeiten, die wenigsten Fensterbauer haben in ihrem Lieferwagen Betonmischer und schwere Abbruchhämmer, die Messgeräteausstattung der meisten Gipser und Trockenbauer ist eher dürftig...
Ebenso siehts dann in der praktischen umsetzung aus. Ich kann vermutlich besser Schreineern und Zimmern als die meisen Gipser, bin im Stahlbetonbau besser als die meisten Trockenbauer, kenne mich besser mit Elektroverkabelung und den speziellen hydraulischen Eigenschaften und Anforderungen unserer Heizungen aus als der Fenstebauer, und habe mich tiefer in die fachgerechte Fenstermotage unter den speziellen Nebenbedingungen useres Hauses eingearbeitet als der Maler.
Und so arbeitet man sich quasi zwangsläufig in Bestandsgebäuden von Gewerk zu Gewerk springend voran - wenns dann was Grösseres gibt. darfs gerne jemand machen, der schneller kann und sich besser damit auskennt.

 

Nichts gegen die Hobbybastler. Ich werde bei uns auch die KNX/DALI-Installation selber planen und programmieren. Da war ich auch der Meinung, dass das etwas ist, das kann einfach nicht jeder. Ich habe aber unterschätzt, wie viel man z.B. beim Trockenbau oder etwas vermeintlich simplem wie das Pflastern einer Zufahrt beachten muss, was Schallschutz oder Untergrundvorbereitung/Material angeht. Da hat man sich vorher gedacht, ein paar Platten auf die Beplankung schrauben kann ja nicht so kompliziert sein.

Mit entsprechendem Knowhow und Aufwand, kann man bestimmt vieles in einem sehr guten Ergebnis abliefern. Diesen Aufwand darf man aber nicht unterschätzen und ich bezweifle, dass die meisten Hobbybastler, die man Samstags morgens im Baumarkt sieht, sich um DINs oder Verarbeitungsrichtlinien des Herstellers großartig Gedanken machen.

Gruß
Hannes

 

5% Eigenleistung, mehr wirds wohl nicht werden. Jedenfalls von der geplanten Summe. Letztlich macht man aber viele viele Sachen, um entweder noch das ein oder andere "Gimmick" einzubauen oder hier und da die Qualität zu steigern. Unvorhergesehenes wird auch noch dazu kommen.
Es kommen auf jeden Fall die Zeiten, da seid ich 2x am Tag auf dem Bau und habt im Grunde aber nix "geleistet".

 

Hallo,

wir hatten auch gedacht, da das verspachteln und verschleifen ein hoher Posten war, können wir da auf jeden Fall sparen. Wir hatten ja auch einen Bekannten, der dies bei sich auch selbst gemacht hatte. Als der Tag der Arbeiten näherrückte, meldetet sich dieser Bekannte ab, da er beruflich eingespannt war und nicht freinehmen konnte. Da steht man da. Das verspachteln hätte ich ja noch leisten können, aber zum Verschleifen hätte ich mir erst mal eine Maschine kaufen müssen. Klar geht auch mit der Hand, aber ich wollte ja noch dieses Leben einziehen. Also doch lieber einen Handwerker bestellt, der sich damit auskennt. Und wie der sich auskannte.
Ich durfte als erstes mal eine Bedenkenanmeldung schreiben, da die GKP, im Türbereich nicht im Revolverschnitt und im Sichtbalkendeckebereich mit horizontal durchlaufende Fugen, angeschraubt wurden. Dann war da auch keine Trennung zwischen GKP und Holzdecke. Da wollte er nicht drüberarbeiten, da er dann die Garantie übernehmen müsste.
Hätten wir das selbst gemacht, hätten wir da nicht drauf geachtet. (außer auf die Trennung) Ich hätte auch direkt die Gipskartonplatte gestrichen. Das wäre wohl auch nicht so der Renner gewesen. Nun haben wir ein Flies und man sieht auch keine Haarrisse.

Nun aber zur Frage was man selbst machen kann.
Gut sind Arbeiten, welche recht weit hinten in der Bauphase liegen. Da kommt man meistens den anderen Handwerkern nicht mehr in die Quere und verzögert auch nicht mehr den Bau.

Das Streichen ist sicher eine Arbeit welche man gut übernehmen kann. Dann aber nicht die günstigste Farbe auf dem Baumarkt nehmen. Ich hab die Farbe über meinen Trockenbauer/Malerbetrieb dann gekauft und die war Ihr Geld echt wert. Da hätte auch 1x streichen genügt.
Bei den Fussböden kann man sicher auch was machen. Fliesen habe ich aber sein lassen. Soll ja nach was ausschauen. Aber den Kork (wie Laminat und Fertigparkett) schwimmend verlegen, war überhaupt kein Problem. Das hatte ich aber schon häufiger gemacht und hatte auch das Werkzeug dazu.
Ich fand aber Klasse, dass die Parkettleger das Einzelstabparkett in 3 Stunden im Wohnzimmer drin hatten, wo wir doch 1 1/2 Tage für zwei kleinere Zimmer mit dem Fertigkork gebraucht hatten.

Also wichtige Fragen die du dir selbst stellen solltest:: Hast du das Werkzeug um Arbeiten selbst auszuführen? Hast du die Arbeiten am besten schon mal selbst ausgeführt? Am besten bei jemand anderen . Kennst du jemanden der dir fachlich bei den Arbeiten zur Seite stehen kann. (nicht einen der mal einen kannte, dessen Onkels Zimmernachbarn im Krankenhaus mal Fliesen selbst verlegt hat) Kannst du dir einen Bauverzug in Eigenleistung "leisten"?
Wenn du das mit ja beantwortest, dann sollte das kein Problem sein. Ist die Antwort aber nein, dann überlege dir das ganze noch mal. Denn ob du dann günstiger kommst sei mal dahingestellt.

Gruß Heiko