Um wie viel Prozent darf ein Architekt teurer werden?

Ich denke nicht, dass hier detaillierte Pläne und Ansichten gebraucht werden, aber eine genaue Beschreibung der Umstände ist sinnvoll, damit man überhaupt mal eine Relation zu den veranschlagten Kosten sehen kann.

Nun, wenn sich der Aufpreis für den Passivhausstatus irgendwann rentiert...ich glaube nicht, dass das bei den genannten Zahlen möglich ist. Da müssten die Heizkosten nun wirklich gewaltig explodieren. Ich baue jetzt 172qm 2,5-geschossig mit Vollkeller, sicherlich nicht in billiger Ausführung und könnte mit der Differenz zu deiner neuen Kostenschätzung nun noch ein normales 120qm-Haus nebendranstellen...

Zu deinen Ideen zum Einsparen:
Die FBH im Bad würde ich nicht rauswerfen, so gross ist der Kostenfaktor sicher nicht.
Terrasse würde ich auch später angehen.

Vielleicht kann das eine oder andere bodentiefe Fenster gegen ein "normales" umgeplant werden. Seid ihr sicher, dass ihr überhaupt Balkone braucht? Die werden oft überbewertet und am Ende machen sie nur Arbeit, genauso wie Dachterrassen.

Was für Fenster sind gedacht, Holz oder Kunststoff? Hier ist auch ordentlich Einsparpotential.

 

Vielleicht hier meine laienhaften Ideen beim Innenausbau zu sparen:

*vorhandene Küche mitnehmen
*Bodenbeläge Holz selbst machen - Parkettrestposten kaufen
*Malerarbeiten - Rauhputz (heißt das so?) machen, keine Tapeten
*Terasse - vorrichten und später machen
*Bad - nur halbhoch fliesen lassen
*Fenster - Schießschartenfenster integrieren und ein paar weglassen


So, ich bin mal gespannt, ob meine Ideen aufgenommen werden.

 

@ Bergahorn: Dein Idealismus ehrt dich sehr und beeindruckt auch. keine Frage.

Aber: So wie es es sehe, versuchtst du jetzt an teils grundlegenden Dingen zu sparen und erhältst am Ende partout nicht mehr den Wohnwert, der DEIN neues Haus für DICH sicher einmal mitbringen sollte, der wohl auch irgendwo die Bauentscheidung beeinflusst hat, nur um diesen Idealismus halbwegs finanzierbar zu machen. Und selbst diese Aussicht ist nicht gesichert erkennnbar.

Ich frage mal ganz schmerzlos: Wär zum jetzigen Zeitpunkt noch eine Rolle rückwärts in Richtung Effizienzhaus 55 (früher KFW 40 oder 60) möglich?
Wenn ja, dann wäre das bei Einsparpotenzialen im EUR 100.000,- - Bereich zu überlegen und mehr als ein Plan B!

Ihr wollt es doch schön haben, oder? Idealismus und Energieeinsparung muss man sich leisten können, wenn nicht dann ist dass weiß Gott keine Schande, verstehe mich bitte nicht falsch!

 

Da gebe ich Holzhauswolli recht - wir wollten auch ein Passivhaus - nachdem wir uns über die Kosten informiert hatten, war das Thema ganz schnell gegessen und schauen jetzt nach einem 70er oder 55 Haus in der Umsetzung.

 

- Bodenbelagsarbeiten -

ja, kann man selber machen, dauert aber und will je nach Material auch gekonnt sein. Hier lässt sich je nach Geschmack beim Material spateren. Eventuell einzelne Räume erst später ausstatten oder nur einen Billigstbelag lose hineinlegen

- keine FBH Bad -

würde ich nicht zurückstellen, weil dies normalerweise der wärmste Raum im Haus ist und die Nachrüstung u verhältnismäßig aufwändig

- Terrasse später - / - Malerarbeiten Eigenleistung -
ja

- Innentüren billig -
nein, edenfalls nicht die ganze Tür billig. Zwischenlösund: Endgültige vernünftige Zargen, nur Billigtürblätter und - drücker, oder vielleicht einzelne Türen vorläufig ganz weglassen

- Balkon weglassen -

mehr als einer dürfte bei einem freistehenden EFH überflüssig sein. Lässt sich die Konstruktion vereinfachen oder erstmal ohne den endgültigen Belag oder nur mit einfachster Umwehrung ausführen?

 

Garage weglassen?

 

Bitte nicht falsch verstehen, aber für mich wird hier irgendwie am falschen Ende gespart. Zum Einen kostet die Hütte 400K oder mehr und jetzt will man bei Innentüren die 100 Euro sparen.

Lass Dir vom Archi mal die Angebote als Preisspiegel zeigen. Das war für mich einer der großen Vorteile mit Archi zu bauen, weil man Kostentransparenz bis zur letzten Schraube bekommt. Ich bekomme für jedes Gewerk ein Excel mit zeilenweiser Auflistung der Positionen und spaltenweiser Auflistung der Angebote von mind. 5 Anbieter. Kann Dir gerne mal ein Muster zuPNen.

Bei den Tiefenbohrungen für die Wärmesonden gab es z.B. Angebote zwischen 10K und 20K. Auch bei den anderen Gewerken zum Teil recht große Preisunterschiede. Vielleicht noch mal den Kreis der anzuschreibenden Firmen erhöhen? Hier würde ich ansetzen und nicht bei den Türdrückern.

Ist denn schon alles vergeben?

 

Wenn das DIE Hemmschwelle für dich sein sollte, dann würde ich mal einen termin mit dem Bankberater machen und das Thema offen ansprechen. Ehrlich gesagt sehe ich da nicht das große Problem. hatte den fall aber auch noch nie.

Die genannten Einsparpotenziale sind zwar gut gemeient, aber ich befürchte dass nicht die grundlegende Lösung deines Finanzierungsproblem sein werden.

Wenn jetzt schon der Einkaufsvorteil von Laminatrestposten KAKLULIERT wird, dann wirst Du dich wundern welche weiteren Nebenkosten gegen Bauende noch auf dich zukommen, an die du weder gedacht hast, noch daß du sie in irgendeiner Kalkulation berücksichtigt siehst, die aber auch gedeckelt werden müsssen ohne dass Du die Wahl hast.

Du musst selbst wissen was Du verantworten kannst, aber für mich ist das alles mehr als auf Kannte genäht, wenn sogar schon die FBH raumweise als Einsparpotenzial in Betracht gezogen werden soll.

Ich will dich nicht entmutigen, wie gesagt ich bin beeindruckt von deiner Haltung, aber ich sehe dich irgendwann in einem nur zu 3/4 so realisierten Haus wie du es wolltest, ohne Fliesen im Bad, ohne Terrasse und Garage wohnen und es hat finanziell immer noch nicht ausgereicht.

Dafür aber ein Passivhaus-Konzept!

Bergahorn....das kann es nicht sein! Echt nicht!

Noch ginge es anders,denke ich!

 

Würde mich interessieren - Finger heb'

 

Die Excel-Tabelle würde mich auch interessieren

 

Also wenn das Geld nacher nicht reicht wirds nur noch emotionaler.
Wenn ein großteil der Gewerke noch nicht vergeben ist, is doch noch alles im grünen bereich.
Passivhaus oder nich passiv-haus, wichtiger ist doch dass Ihr ein Haus mit Wohnwert bekommt was euren finanziellen Möglichkeiten entspricht (die ich bei 400k Bausumme für ziemlich gut halte) .
es gibt wichtigeres im Leben als ein Haus und wer weiss was noch an Belastungen in der Zukuft liegt, da würde ich nie an die finanzielle Schmerzgrenze gehen... (Wenn euch ne kostenüberschreitung um 10% umhaut wars eh etwas stark auf Kante genäht).
Sonst baut Ihr das Passivhaus für den Schnäppchenjäger bei der Zwangsversteigerung und wohnt nachher in im Sozialen Wohnungsbau....

Wenn euer Planer es nicht schafft 130 qm für unter 400K zu bauen und allen ernstes diskutiert wird ein paar 100er bei Türen und Malern und laminat einzusparen würde ich mal einen anderen Fragen der ökonmisch bauen kann und euch 100K€ einspart... (zur not auch einer ausm Osten) mit dem gesparten geld freut ihr euch des lebens und seit ein paar jahre eher schuldenfei....

Vermutlich ist bei dem saftigen preis eine schweineteure Gebäudetechik, drin, sonst wüsste ich kaum wie man so viel geld in 130 qm versnken will.
vielleicht könnt ihr die erstmal weglassen und statt dessen mit ner gastherme heizen bis es finanziell entspannter ist.
Wenn mich nachts die finanziellen Sorgen drücken, könnte ich mich auch nicht am passivhaus erfreuen...
R.

 

Generelle Frage falls ich es übersehen habe - habt Ihr schon begonnen mit dem Bauen?

 

Sofort die Reißleine ziehen!

Euer erforderliches Einsparpotenzial liegt in der Auswahl des Gebaudestandards! Sonst nirgends !

Mehr kann ich nicht dazu sagen....

 

Wieso sind für ein Passivhaus Heizungsinstallationen in Auftrag gegeben...?

 

Nach nochmaligem Lesen des gesamten Themas sehe ich das mittlerweile auch so! Durch die aufgezählten einzelnen Kleinvorschläge werdet Ihr die Kosten kaum in den Griff kriegen, die bringen alle zusammen vielleicht 10 Prozent, aber da kommt ja auch noch einiges neu dazu ... . Da hilft nur noch die ein Stopp mit einer anschließende Kehrtwende.