Altes Haus kaufen - Was tun mit Öl-Heizung

Wertermittlung für eine Immobilie

Hallo Donn,

ich möchte zwar kein Salz in die Wunde streuen, jedoch versuchen etwas Objektivität in euere geplante Investition bringen.Also nur zum Nachdenken, Abwägen, Hilfe bei der Entscheidungsfindung... kein erhobener Zeigefinger oder Schlauschlumpfgehabe...

1. so verständlich der "emotionale" Wert auch sein mag, er sollte nicht die Sinne über den tat. Wert vernebeln. Wohnsituationen und -anforderungen könne sich übrigens sehr schnell ändern... wie alt sind deine Eltern, wie lange werden sie ggf. noch da wohnen können? Wie lange wirst du da wohnen (können/wollen)? Behinderung, Schlaganfalle, Herzinfarkt, Unfall o. ä kommen schneller als man denkt und werfen alle Planungen schlagartig über den Haufen... Solltest du dich von deiner Partnerin trennen, wird sie evtl. nicht neben den Ex-Schiegereltern wohnen wollen oder wenn du dich / ihr euch mit deinen Elten überwerfen solltest ...wie existenziell ist der Verlust dann beim "emotionsfreien" Verkauf?.... bitte nicht als Panikmache verstehen, o.k.?

2. Ob der Kaufpreis von 140.000 / 150.000 € (über alles) für das Gebäude mit Grundstück angemessen ist, kann nur anhand der konkreten Lage und der regionalen Angebots-/Nachfragesituation beurteilt werden. Von diesem "Wert" ist dann der Investitionsanstau abzuziehen. Wenn das Objekt heizungstechnisch auf dem Stand der 50er ist, dürfte auch die übrige Installation (Elektro, Wasser, Abwasser etc.) zur Erneuerung anstehen. Ohne vorgeschalteten Fehlerstromschutzschalter (FI), Neudeutsch RCD (Residual Current Device) darf übrigens seit letzten Jahr nicht eine einzige neue Steckdose gesetzt werden!!! Ob dafür der "vermeintliche Kaufpreis von 1.0000 € pro m² Wohnfläche (sind ja eigentlich schon deutlich mehr, zum Wiga s. u.), der sich bei Beseitigung des Investitionsanstau sich schnell mehr verdoppelt, musst du dir dann schon genau überlegen....

3. Öl-Einzelöfen sind primär eigenltich recht sparsam, da hier häufig deutlich weniger geheizt wird als bei einer Zentralheizung, wo nur das Thermostat angedreht werden braucht...Öfen gehen irgendwann auch von alleine aus, Heizkörper meist nicht... Aber den Wintergarten als vollwertiges oder gar einziges Wohnzimmer zu betrachten, ist schon sehr, sehr gewagt... Selbst wenn dieser in hoch wärmedämmenden Gläsern ausgeführt sein sollte (wann ist er errichtet?) verbraucht dieser 3x so viel Energie wie ein "normaler" Wohnraum innerhalb der Gebäudehülle. Ein Wintergarten kann mit Abstand der schönste Raum im Haus mit dem höchsten Wohnwert sein, als Puffer zwischen Innen und Außen auch zur Energieeinsparung dienen, aber als einziges Wozi und vielleicht sogar noch ständig beheizt, verkehrt sich dass leider ins Gegenteil

4. die Betrachtung des Investitionsvolumens auf eine Veränderung des Heizsystem zu verengen, halte ich für sehr gewagt. Z. B., wenn die Fenster aus den 80ern stammen, lassen diese ca. 2,5 - 3x soviel Wärme aus dem Haus entweichen, wie es seit Jahrn "Stand der Technik" ist.

Viel Glück und ein bisschen objektive Distanz bei euerer Entscheidung wünscht euch


Martin