Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in EFH (140qm)

Diskutiere Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in EFH (140qm) im Lüftung Forum im Bereich Haustechnik; Hallo zusammen, ich will mir eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in mein Haus einbauen und habe dazu ein paar Fragen, da ich die Anlage...

  1. #1 Manpower84, 20.05.2013
    Manpower84

    Manpower84

    Dabei seit:
    19.05.2013
    Beiträge:
    10
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Ingenieur
    Ort:
    Pfungstadt
    Hallo zusammen,

    ich will mir eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in mein Haus einbauen und habe dazu ein paar Fragen, da ich die Anlage gerne selbst einbauen würde.

    Zu dem Haus:
    Das Haus ist unterkellert, dieser ist jedoch vom restlichen Haus thermisch getrennt. Die Flure im Erd- und im Obergeschoß sind über die Treppe miteinander ohne Tür verbunden. Das Haus hat ca. 140 qm Wohnfläche.

    Folgende Räume sollen mit Abluft versorgt werden:
    - Zum Wohnzimmer offene Küche (EG, 9qm , 2 Ventile)
    - Gäste-Bad mit Dusche (EG, 3qm, 1 Ventil)
    - Bad (OG, 7qm, 2 Ventile)
    Summe: 5 Ventile

    Folgende Räume sollen mit Zuluft versorgt werden:
    - Wohnzimmer (EG, 43 qm, 2 Ventile)
    - 2 Kinderzimmer (OG, 14qm, je 1-2 Ventile)
    - Schlafzimmer (OG, 16qm, 1-2 Ventile)
    - Arbeitszimmer (OG, 16qm, 1-2 Ventile)
    Summe: 5-9 Ventile

    Das Lüftungsgerät will ich auf dem Dachboden an einer massiven Außenwand montieren und die Zimmer im Obergeschoss sollen dann vom Dachboden über die Decke verrohrt werden. Im EG kann ich die Decke nur maximal 10 cm abhängen und würde hier evtl. Flachrohre nehmen. Zu jedem Zimmer würde ich ein Rohr verlegen und dann dort auf die Ventile aufteilen. Sind hierzu ab der Verteilung DN85 Rohre geeignet?
    In diesem Fall werden dann zwei Verteiler (einer mit 3 Anschlüssen für Abluft und einer mit 5 Anschlüssen für Zuluft) hinter die Schalldämpfer montiert. Ist das so sinnvoll?


    Bezüglich "Telefonie": Zwischen den Räumen ist die geplante Sternverteilung vermutlich besser als eine Reihenschaltung, da hier Rohrlängen zwischen den Räumen länger ist. Oder kann man mit weniger Aufwand auch die Telefonie verhindern?

    Bezüglich der Position in der Decke / an der Wand, der Größe und der Anzahl der Ventile bräuchte ich mal ein paar Tipps. Mir ist es wichtig, möglichst wenig Geräusche zu hören (sowohl von benachbarten Räumen, als auch von der Lüftungsanlage und der Luftströmung).
    Wenn hierfür größere Rohr- und Ventildurchmesser oder eine größere Anzahl an Ventilen notwendig sind ist das auch OK.


    Ich denke, dass ein Lüftungsgerät mit 250 m³ Luftleistung ausreichend sein sollte.

    Hier noch einmal die Fragen, die mich zurzeit beschäftigen:
    1. Ist eine Lüftungsanlage mit 250 m³ ausreichend?
    2. Ist die Anzahl der Ventile in den einzelnen Räumen so stimmig, wenn man überall die gleiche Größe nimmt?
    3. Welche Größe für die Ventile ist sinnvoll bei Teller- /Quellventilen.
    4. Im Wohnzimmer und in der Küche würde ich die Ventile gerne direkt unter der Decke in der Wand einbauen, da ich die Decke ungerne tiefer abhängen will. Kann man das so machen? Ich habe gelesen, dass der Abstand zur Decke ca. 20 cm betragen sollte - geht es trotzdem und was sind die Nachteile? Im Wohnzimmer ist es sehr schwer die Ventile tiefer an der Wand zu montieren…
    5. Welcher Hersteller für die Verrohrung ist empfehlenswert und sollte man Edelstahl- oder Plastik Rohre nehmen? (Gerne auch per PN)
    6. Sollte ich alle Rohre hinter den Schalldämpfern wie geplant aufteilen, also sternförmig verteilen?
    7. Kann ich dann mit einem DN85 Rohr ohne Nachteile 2 Ventile in einem Raum versorgen?
    8. Sind mehr Ventile oder größere Ventile oder auch größere Rohrdurchmesser nachteilig? ich denke eher nicht, da hierdurch ja die Strömgeschwindigkeit und der Druckverlust reduziert wird.

    Ich hoffe, dass alle wichtigen Informationen enthalten sind. Und freue mich auf eure Antworten!


    Mit freundlichen Grüßen,

    Swen
     
  2. #2 vollmond, 20.05.2013
    vollmond

    vollmond

    Dabei seit:
    18.12.2012
    Beiträge:
    925
    Zustimmungen:
    134
    Beruf:
    PL
    Ort:
    Würzburg
    Da wirst Du nicht viele Informationen kriegen.

    Mein Tip: Lass die Planung einen Fachmann machen. Alles was Du ohne Vorwissen Versuchst wird eh nur Gülle....
     
  3. #3 Rosmarin, 20.05.2013
    Rosmarin

    Rosmarin

    Dabei seit:
    12.04.2012
    Beiträge:
    379
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Dipl. Physiker
    Ort:
    Bayern
    1. Möglicherweise, es gibt Richtwerte für die Luftmengen, die sich an Raumnutzung und Personenzahl orientieren.
    2. siehe 1.
    3. Richtet sich unter anderem nach den erforderlichen Volumenströmen.
    4. Kann man machen. Ob es sinnvoll ist, hängt von der lokalen Situation/geplanten Strömung ab.
    5. Ist wohl Geschmackssache. Ich vermute, die breitere Angebotspalette gibt's für die Blechkanäle und Wickelfalzrohre, die man oft im Industriebau sieht.
    6. Die Verrohrung und die Anzahl und Position zu verbauender Schalldämpfer ist Ergebnis eines Planungsvorgangs, der wiederum eine vorher definierte Anforderung an Luftmenge und Durchströmung umsetzt.
    7. Hängt vom benötigten Volumenstrom ab, wahrscheinlich nicht.
    8. Meistens nicht, aber der Preis steigt mit der Größe.
     
  4. Einmal

    Einmal

    Dabei seit:
    10.04.2013
    Beiträge:
    784
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Schlosser und Dipl.-Ing.
    Ort:
    Mettmann
    Benutzertitelzusatz:
    ... im Leben
    Eine Lüftungsanlage ist nicht so trivial, wie man sich das am Anfang vielleicht vorstellt. Für die Planung - nach Beantwortung der obigen Fragen hast du garantiert ebensoviele neue - würde ich dir einen guten TGA-Planer empfehlen, der dir die Anlage auslegt. Nur als Stichworte: Druckverlust abhängig von Länge, Durchmesser und Bögen, passende Pressung des Ventilators, Filter (wo, wie fein), Revisionsöffnungen etc. Ebenso für die Inbetriebnahme - Stichwort Einregeln der Lüftströme.

    Dezentrale Lüftung hast Du Dir als Alternative angeschaut?
     
  5. #5 Gast56382, 22.05.2013
    Gast56382

    Gast56382 Gast

    Man kann sich die Anlage vom jeweiligen Hersteller auch kostenfrei planen lassen...
     
  6. Taipan

    Taipan

    Dabei seit:
    12.10.2011
    Beiträge:
    5.673
    Zustimmungen:
    2
    Beruf:
    Architekt
    Ort:
    in einem Haus
    Man kann, jedoch sollte der Hersteller nicht ... Planungshaftung ... Ich glaube auch nicht, dass Du auch nur einen Hersteller findest, der Dir übergebene "Planung" zur Ausführung freigibt. Was der Hersteller macht ist eine Dimensionierung anhand der vorgegebenen Parameter, die Zusammenstellung der benötigten Teile und eine Zeichnung, wie die zusammengesteckt werden. DAS IST ABER KEINE BRAUCHBARE PLANUNG!
     
  7. #7 Manpower84, 22.05.2013
    Manpower84

    Manpower84

    Dabei seit:
    19.05.2013
    Beiträge:
    10
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Ingenieur
    Ort:
    Pfungstadt
    Danke für eure Antworten.


    Ganz ohne Vorwissen bin ich nicht, aber von einem Fachmann weit entfernt. Ich bin der Meinung, dass ich die Anlage so selbst planen kann, dass Sie keine "Gülle" ist. ;-) Wenn ich Reserven bei dem Rohrdurchmesser einplane, dann ist die Strömgeschwindigkeit niedriger und die Reibung und der Druckverlust durch die Reibung und Winkel nimmt ab. Klar, das Problem mit dem Einregeln bleibt, aber das muss ja nicht gleich am ersten Tag zu 100% passen. Jedenfalls würde es nicht Gülle werden und der ein oder andere "Fachmann" produziert mehr Gülle als der ein oder andere Heimwerker - Branchenübergreifend, aber natürlich nicht allgemeingültig und zum Glück die Ausnahme! Vielleicht lasse ich die Anlage ja auch einbauen, nur will ich dann für mich schon alles geplant haben, um dann mitreden zu können und mich nicht später wieder hier melden müssen, weil ich den falschen Fachmann erwischt habe und seine Planung leider doch fehlerhaft war.

    Die 250 m^3/h sind von verschiedenen anderen Nutzern übernommen, welche eine ähnliche Wohnfläche bei 4 Personen haben. Und auch wenn man verschiedene Richtwerte annimmt, dann sollte das vermutlich passen.


    @Rosmarin: Danke für deine Antwort. 7. und 8. hätte ich auch so angenommen. :-)




    Das mit den Druckverlusten sollte über größere Rohre auch ohne genaue Berechnung möglich sein - oder? Sonst muss ich nochmal die Formeln aus dem Studium raussuchen und mal einen Strang grob nachrechnen.

    Eine dezentrale Anlage habe ich mir angeschaut, die Vorteile der zentralen Anlage überzeugen mich aber mehr, als deren Nachteile.


    Ich habe jetzt einmal grob den Druckverlust für 10 m DN150 mit einer angenommenen Rauigkeit von 0,05 mm und einem Volumenstrom von 150 m^3/h berechnet: ich komme auf 6 Pa. Durch jeden 90° Winkel kommen weitere 2 Pa hinzu. Ich meine mal etwas von einem Maximalwert von 100 Pa Druckverlust gelesen zu haben, stimmt das oder habe ich das falsch in Erinnerung?

    Ich denke eine maximale Fließgeschwindigkeit von 2m/s ist gut. Folgende Volumenströme stelle ich mir z.Z. bei der Zuluft vor (bei 100% Lüftungsleistung) und es ergeben sich dann grob folgende Rohrdurchmesser:
    • Wohnzimmer: 80 m^3/h => DN150
    • Schlafzimmer: 60 m^3/h => DN125
    • Kinderzimmer1: 40 m^3/h => DN100
    • Kinderzimmer2: 40 m^3/h => DN100
    • Arbeitszimmer: 40 m^3/h => DN100

    Durch die Reserve bei den Rohrdurchmessern kann man später die Volumenströme noch recht gut anpassen, ohne dass die Geschwindigkeit die 2m/s überschreitet.

    Bei der Abluft bin ich mir nicht sicher, was Sinn macht.
    Wenn ich die Anlage für die 250 m^3/h auslege, dann könnten es z.B. folgende Volumenströme und Rohre werden:
    • Küche: 150 m^3/h => 150DN (hier wären es dann aber schon ca. 2,5 m/s)
    • Bad: 70 m^3/h => DN125 (bis zu 88 m^3/h wären mit dem Rohr bei 2 m/s möglich. Oder lieber einen größeren Volumenstrom und dann ein DN150?)
    • Dusch-WC: 40 m^3/h => DN100 (bis zu 56 m^3/h wären mit dem Rohr bei 2 m/s möglich)


    Nur stelle sich mir die Frage, ob ein Luftdurchsatz von 40 m^3/h bei einem Raumvolumen von ca. 6 m^3 nicht viel zu viel ist... Andererseits ist eine gute Lüftung im Bad nicht verkehrt. :-/ Hat da jemand Erfahrung mit einer ähnlichen Situation?
    Oder macht es Sinn einen vierten Abluftort einzuführen? Z.B. im Flur oder evtl. sogar im Arbeitszimmer? Hier wäre nur das einregeln deutlich umfangreicher.



    Danke für das Durchlesen. Über einen Komentar und Ratschläge wäre ich euch dankbar.


    Beste Grüße,
    Swen
     
  8. #8 Gast56083, 23.05.2013
    Gast56083

    Gast56083 Gast

    @ TE: Du wirst es sehr wahrscheinlich bereuen, das selber gebastelt zu haben.
    - Allein das Thema Lärm wird bei Deinem "Konzept" gründlich in die Hose gehen und Dich extrem nerven.
    - Ebenso die Kosten: z.B. Du schätzt hier die Anzahl der Ventile (für mich auf den ersten Blick deutlich zu viele bei den Raumgrößen)
    - Dir fehlt das Equipment (z.B. zum einregeln der Anlage)
    - Punkte wie Kondensatanfall und Vermeidung an den Zu/Fortluftrohren hast Du noch gar nicht auf dem Radar
    - was ist mit dem Keller? Wird der manuell gelüftet? Auch wenn er thermisch "getrennt" (was immer das heißen mag: durch ne Tür, durch thermisch "entkoppelte" Wände?)
    - und und und

    Das alles und viel mehr, leisten ein Planer (das kann aus meiner Sicht durchaus der Hersteller sein) und der Lüftungsbauer mit Erfahrung.
    Einen TGA Planer brauchts mMn nicht zwingend, wenn die anderen beiden Ihr Handwerk verstehen.

    Mein Tipp: Such Dir einen guten Lüftungsbauer bei dem Du Eigenleistung einbringen kannst (z.B. Verlegen der Rohre). Der in Kombi mit dem Hersteller legt die Anlage auf Dein Haus aus und Du wirst Freude daran haben. Bei Komplett-Selbstbau wird es im besten Fall zum Glücksspiel...
     
  9. #9 Manpower84, 23.05.2013
    Manpower84

    Manpower84

    Dabei seit:
    19.05.2013
    Beiträge:
    10
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Ingenieur
    Ort:
    Pfungstadt
    Danke für die Rückmeldung Zellstoff,

    Kannst du bitte näher auf die Gründe für den Lärm bei meinem Konzept eingehen?

    Da ich nur am Wochenende zu Hause bin, ist das mit den Terminen für Handwerker immer so eine Sache. Aber ich werde es nochmal bei anderen Heizungsbauern versuchen, ob diese es dann machen. Grund für den geplanten Selbstbau ist u.A., dass die 3 Heizungs- und Lüftungsbauer die ich vor ca. 1 Monat angerufen hatte, sich bis jetzt noch nicht zurückgemeldet haben bzw. es immer noch zu keinem Treffen gekommen ist. Vielleicht muss ich einfach mal die Gelbe Seiten von oben nach unten abtelefonieren... Außerdem läuft mir so langsm die Zeit davon und zumindestens die Verrohrung im EG will ich oder soll dem nächst erfolgen. Deshalb will ich es jetzt selbst machen, jedenfalls die Verrohrung vom EG bis zum DG...

    Also: ich würde die Anlage gerne selber einbauen (sehr gerne auch mit einem Lüftungsbauer). Da ich aber wenig Zeit habe und es noch andere Baustellen gibt, habe ich auch kein Problem damit, die Anlage von einem guten Lüftungsbauer einbauen zu lassen, wenn er es bald macht - war so am Anfang auch geplant. Kennt jemand einen guten Lüftungsbauer im Umkreis von Darmstadt (=> PN)?

    Weil man von vielen Problemen bei dem Einbau von Lüftungsanlagen liest, will ich möglichst auf augenhöhe mit dem Lüftungsbauer komunizieren und nicht alles einfach nur abnicken. Grund: Wenn man 3 Handwerker fragt, dann bekommt man 4 Meinungen.



    Der Anschluss der Anlage muss wegen der Garantie sowieso von dem Hersteller erfolgen. Ich werde mal eine Anfrage bei Hoval machen. Die Lüftungsanlagen Homevent von denen gefallen mir sehr gut. Auch ist hier meines Wissens mit keinem Kondensat zu rechnen.


    Zu deinen Fragen zum Keller: unter thermisch getrennt verstehe ich, dass der Keller gegenüber dem Wohnraum isoliert ist und die Türe luftdicht abschließt.



    Beste Grüße!
     
  10. #10 Rosmarin, 23.05.2013
    Rosmarin

    Rosmarin

    Dabei seit:
    12.04.2012
    Beiträge:
    379
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Dipl. Physiker
    Ort:
    Bayern
    Naja, der TE scheint ja nicht gänzlich auf den Kopf gefallen zu sein und so eine KWL im EFH ist ja auch kein Hexenwerk. Insofern gehe ich davon aus, dass der TE sich schon etwas mit dem Thema beschäftigt hat und die angesprochenen Punkte durchaus auf dem Radar hat. Ich bin jedenfalls mit dem Eigenbau gut gefahren, wenngleich es vermutlich nicht viel gespart hat, denn die Materialkosten hat man ja so und so und der Einbau ist nun nicht wirklich aufwendig, überlegte Planung vorausgesetzt.

    Aus dieser Perspektive ein paar Kommentare:
    - ob es nun 250m³ sind oder mehr oder weniger hängt von den benötigten Volumenströmen ab. Wenn ich Deine Zahlen zusammenrechne, dann komme ich auf 260 m³. Ausbalanciert hast Du Zu- und Abluftströme auch, insoweit OK.
    - bei den Streckenlängen im EFH und den angestrebten Durchmessern DN100-DN150 spielen die Druckverluste im Rohrsystem imho keine so bedeutende Rolle. Der Druckabfall tritt an den Ventilen auf. Dort brauchst Du einerseits etwas "Reserve", weil Du zumindest bei der Abluft im Ventil einen Filter vorsehen solltest und andererseits "rauscht's", wenn der Druckabfall an einem Ventil zu hoch wird.
    - ich habe es bei mir so ausgelegt, dass ich durch ein Ventil DN100 nicht mehr als 30m³/h schiebe/ziehe. Man kann natürlich größere Ventile nehmen und es hängt auch stark vom Ventiltyp ab.
    - 40 m³/h für die 1-Personen-Zimmer scheint mir ein bisschen hochgegriffen, 30 m³ tun's wahrscheinlich auch, und dann reicht da auch 1 Ventil
    - Ob man wirklich 80m³ für's WoZi braucht und dafür drei Ventile unterbringt? Ich habe mich seinerzeit für bessere Optik und nur 2 Ventile entschieden.
    - Küche 150m³ scheint mit zuviel, da brauchst Du ja 5 Ventile. Ich denke, hier muss das Konzept noch deutlich überarbeitet werden. Man kann die Luft z.B. auch aus Fluren abziehen, es muss nicht "der ganze Rest" durch die Küche laufen.
    - Ein Konzept der Überströmungen fehlt mir. Die 150m³ für die Küche müssen ggf. ja auch unter der Küchentür durchpassen, wenn selbige geschlossen ist. Oder man bekommt vor lauter Luftströmung die Küchentür nicht mehr zu oder beim Essen wehen einem die Haare ins Gesicht.
    - Um die Sache mit dem Einregeln wird imho zuviel Wirbel gemacht. Schon wenn man die Tür zum Raum auf oder zu macht hat man eine deutliche Veränderung der (Über-)Strömungswirderstände und damit eine deutliche Veränderung im Volumenstrom. Macht imho keinen Sinn, das bis auf die letzte Kommastelle einzuregeln. Ich bin gut damit gefahren, die Drücke an den Ventilen überschlagsmäßig zu berechnen und dann das Ventil grob auf den dafür geplanten Volumenstrom einzustellen. Man merkt ja schon mit bloßer Hand, ob das viel oder wenig herauskommt oder ob es an allen Ventilen ungefähr gleich viel ist. Das Finetuning habe ich im laufenden Betrieb erledigt, wenn ich das Gefühl hatte, an der einen oder anderen Stelle sollte es etwas mehr oder weniger sein. Zweckmäßig ist es, wenn das Lüftungsgerät einen definierten Volumenstrom liefern kann, damit man zumindest eine Konstante in dem ganzen System hat.
    - Schalldämpfer und Kondensation hast Du ja nach obigem Beitrag auf dem Radar
    - Werkzeug ist imho kein Problem, für Wickelfalz und Blechkanäle reicht eine Flex, ein Bohrhammer und ein Akkuschrauber. Evtl. kann auch eine Blindnietzange sinnvoll sein.
    Ich denke, Du bist auf gutem Wege, ein kleines bisschen Backgroundwissen fehlt vielleicht noch.
     
  11. #11 Manpower84, 24.05.2013
    Manpower84

    Manpower84

    Dabei seit:
    19.05.2013
    Beiträge:
    10
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Ingenieur
    Ort:
    Pfungstadt
    Hallo Rosmarin,

    vielen Dank für deine umfangreiche und sehr hilfreiche Antwort - wow!

    Ein Lichtblick am Horizont! Und auf solche Erfahrungen habe ich gehofft. :-D


    Die Werte oben sind grobe Richtwerte für meine Planung, das Homevent RS 250 schafft ja eh "nur" 250 m³/h bei 100 %. Die Anlage wird nicht 24/7 auf der höchsten Stufe laufen. Also kommt man dann in den Kinderzimmern eher auf die von dir vorgeschlagenen 30 m³/h bei 75%.


    Welche Ventilart hast du und von welchem Hersteller sind die Ventile? Bist du mit diesen zufrieden?


    Im Wohnzimmer habe ich die 80 m³/h eingeplant, da hier am ehesten viel Frischluft benötigt wird, wenn man eine Familienfeier hat. OK, die Türen gehen dann auch öfter auf und zu und zur Not macht man mal ein Fenster auf, was aber ja nicht Sinn und Zweck der KLW ist... Außerdem wollen wir in 2-5 Jahren - wenn die anderen Baustellen im Haus abgearbeitet sind - ein großes Aquarium mit ca. 1500 l anschaffen, da ist imo ein höherer Luftwechsel nicht verkehrt. bei 80 m³/h müsste man grob geschätzt mit zwei 125er Ventilen hinkommen, oder?


    Wie schon geschrieben sind die 150 oder eher 130-140 m³/h der Maximalwert, bei 75% sind es immer noch gute 100 m³/h. Mir scheint es auch zuviel zu sein, aber ich habe da auch keine Erfahrungswert. Meine Intuition war, die Werte im Bad und Dusch-WC wegen der kleinen Raumgröße niedriger zu halten und in der Küche, wo beim Kochen doch stärkere Gerüche auftreten (Umlufthabe) diese dann möglichst bald abzuführen. Da die Küche zum Wohnzimmer offen ist - es müssten so um die 4 m^2 für die Luftströmung an der engsten Stelle sein. Dies ergibt einen Luftstrom von knapp 0,01 m/s (bei 140 m³/h) und ist somit weit unterhalb von dem maximal zulässigen Wert von 0,15 m/s bei Büroarbeitsplätzen.
    Als Ventile stelle ich mir hier 2-3 125er oder 150er vor. Außer es wird doch weniger Luft abgesaugt (s.u.).
    Und von den 140 m³/h kommen ja dann 80 m³/h praktisch aus dem selben Raum. Es müssen also noch die verbleibenden 60 m³/h durch die 2 Flüglige-Glastüre zum Flur. Diese hat einen Spalt in der Mitte von ca. 5 mm und somit hätte man eine Fließgeschwindigkeit von gut 2,2 m/s => Ist zu hoch, aber unter der Tür geht ja auch was durch und eine weitere Fläche finde ich schon und habe da auch eine Idee. Wie groß sollte die Fließgeschwindigkeit bei geschlossenen Türen vom Raum zum Flur maximal sein, damit diese sich dann ohne Probleme öffnen lässt und es zu keinen Zugerscheinungen sowie Geräuschen kommt?

    Das mit einer zusätzlichen Abluft im Flur (im OG) ist jetzt noch die Frage. Zur Not kann ich dies auch im Nachhinein ohne größeren Aufwand realisieren, denn die Decke ist über den Dachboden gut zugänglich.


    Das mit dem Einregeln sehe ich wie du. Ich bin zwar kein Expert, aber Heimwerker mit viel Leidenschaft und einem Hang zum Perfektionismus. Zum Leidwesen meiner Frau. :motz


    Zur ersten Aussage: danke.
    Zur zweiten Aussage: Stimmt!


    Beste Grüße!


    PS: ich habe jetzt mal eine Anfrage zu Hoval geschickt.
     
  12. #12 Gast56083, 24.05.2013
    Gast56083

    Gast56083 Gast

    Hi,

    ich seh schon, Du wirst das so oder so selber angehen :D
    Sparen wirst Du Dir wenig bis nichts, weil der HB/Lüftungsbauer im Einkauf ca. 25% günstiger kauft als Du. Er schlägt natürlich drauf, dafür hast Du aber die Planung inkl. und er wird weniger Material (Ventile, Leitungen, Abzweigungen) brauchen als lt. Deinem Plan.
    Arbeit kostet, Ja, aber die kann man durch Eigenleistung durchaus begrenzen.
    Oftmals nennen die Hersteller Vertragspartner in Deinem PLZ Gebiet. Aber stimmt schon, aktuell sind die Handwerker gerne ausgebucht und haben auf so Kleinsachen keine Lust...
    Ob Du übrigens Garantie aufs Gerät bekommst, wenn Du die Verrohrung selber machst und einregelst, wär ich mir jetzt nicht so sicher (Sicherstellung Druckverhältnisse) und ob Dir ein HB/Lüftungsbauer das Gerät einfach nur anschließt ohne dass er es besorgt hat, dürfte auch nicht so einfach sein.

    Bzgl. Lärm: So ein Lüftungsgerät ist gerade in der Max Stufe nicht gerade flüsterleise. Aufstellung auf dem Dachboden will gut überlegt sein, allein schon durch die "Köperschallübertragung". Verteilung läuft am besten vollkommen sternförmig, also keine Abzweigungen gemeinsamer Zu-Abluftleitungen. Nach dem Gerät 2 Schalldämpfer (Zu/AB) und dann 2 Verteiler mit genügend Anschlüße pro einzelner Leitung. Reduziert den Telefonieschall und die Strömungsgeräusche. Zudem: Abluft ist lauter als Zuluft.
    Auch den Punkt Revision nicht vergessen, falls Du i-wann mal die Leitungen reinigen möchtest; auch wenn ich das Problen für überbewertet halte, sollte man sich nicht allzuviele Abzweigungen/90° Bögen reinbauen.

    Zum eigentlichen Knackpunkt: Deine Anlage wird/sollte in aller Regel (95% der Zeit) auf kleinster Stufe laufen. Trotz FRG durch den RotationsWT (der übrigens auch Nachteile haben kann: bewegliche Teile -> ggf. Lagerprobleme. Das Problem der Geruchsübertragung würde ich aber vernachlässigen), hast Du sonst im Winter gerne ein LF von unter 30% und das willst Du nicht, glaub mir.
    Also wirst Du einen Luftwechsel von ca. 0,2/h fahren. Bei 400m³ Volumen (wenns überhaupt soviel sind, hab nicht nachgerechnet)) also ca. 80m³/h (für das ganze Haus!). Darauf sollte die Anlage primär ausgelegt / eingeregelt werden, natürlich unter Berücksichtigung der Querschnitte für die max. Luftmengen die Du ab und an mal benutzt (starker Küchengeruch). Bei diesen Luftmengen, ist es imho durchaus relevant, wie die einzelnen Ventile eingestellt sind.
    Allg. hast Du imho deutlich zuviele Ventile geplant. Für die Wohnraumgrößen, reichen 1 Zuluft pro Raum, ausser im WZ 2. Abluft reicht je einer Küche/WC/BAD. Flure sind Überströmgebiete, Türen brauchen den enstprechenden Überströmraum (ca. 1cm).
    Was machst Du mit dfem Keller? Zusätzliches dezentrales gesteuertes Einzelgerät? (fänd ich gar nicht so schlecht, da man sich sonst im Sommer eher die LF reinholt)

    Mit Kondensatanfall meine ich nicht das Gerät selbst, sondern die Zu und Fortluftleitungen. Gerade hier war letztens ein Bsp. wo ein Lüftungsgerät auf dem Dachboden stand und durch diesen Kondensatanfall die Suppe im OG aus den Ventilen lief. Ich weiß nicht, wie Dein Dachboden/Dach gedämmt ist, aber die Durchführungen nach draussen und die Rohre zum/vom Gerät müssen auf jeden Fall gut gedämmt/überlegt werden.

    Nächste Thema Filter: Die Filter im Gerät sind gut und schön, ich würde auf jeden Fall immer davor noch einen zusätzlichen G4 bauen, wie auch immer der ausschaut. Filterbox o.ä.. Was da an Dreck/Fliegen/Kleingetier von draussen kommt, willst Du nicht direkt im Gerät.

    Es gibt durchaus noch viele weitere Punkte die man planen kann :Brille

    Trotzdem viel Spaß und va. Glück...
     
  13. #13 Manpower84, 24.05.2013
    Manpower84

    Manpower84

    Dabei seit:
    19.05.2013
    Beiträge:
    10
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Ingenieur
    Ort:
    Pfungstadt
    Hi

    Es geht mir nicht um die Kosten, sondern darum, dass es gut wird. In der Kalkulation habe ich die Lüftungsanlage mit ca. 10000€ angenommen - dafür sollte es ja auch mit Handwerker gehen. ;-) Wie gesagt, ich hatte bereits bei Heizungs- /Lüftungsbauer angefragt. Dabei war nie die Rede von Eigenleistung, leider geht es nicht so wirklich vorwärts. Insoweit hast du vermutlich recht, wenn ich nicht endlich jemanden finde.


    Die Probleme mit den Rotationswärmetauschern (auch die bei Hoval) habe ich leider auch schon von verschiedenen Besitzern gelesen... Das muss man wohl in Kauf nehmen und hoffen, das das eigene Gerät länger hält. Die Infos waren aber nicht von der aktuellen Generation.

    Der Luftwechsel von 0,2/h scheint mir etwas niedrig, aber das gute ist ja, weniger geht, mehr als 100% wird schwer.

    Das mit der Ventilanzahl bei Zuluft scheint mir plausibel und wird wohl so kommen, nur bei Abluft passt es m.M. nach nicht ganz. Das wären ja dann nur 3 Ventile. => also mind. 2 in Küche oder zusätzlich 1 im Flur.


    Deinen Vorschlag für den Keller finde ich gut, wobei ich es dort erst einmal ganz ohne versuchen werde, hier ändert sich ja nicht viel. Das lässt sich ja jederzeit nachholen.


    Danke auch für alle anderen Informationen! Ich werde jetzt erst einmal auf die Antwort von Hoval warten.




    Wie immer verbleibe ich mit besten Grüßen.
     
Thema: Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in EFH (140qm)
Besucher kamen mit folgenden Suchen
  1. kwl 140 qm kosten

    ,
  2. zu und fortluftleitungen aus dem Keller

    ,
  3. efh lüftungsanlage

    ,
  4. lüftungsanlage 140 qm kosten,
  5. zentrale lüftungsanlage selbst einbauen,
  6. zentrale lüftung eigenleistung
Die Seite wird geladen...

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in EFH (140qm) - Ähnliche Themen

  1. Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung + Feuchtigkeitsrückgewinnung aus Abluft

    Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung + Feuchtigkeitsrückgewinnung aus Abluft: Seit 3 Jahrzehnten beobachte ich, dass sich Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung wegen absurd hoher Preise fast nicht verbreiten. Hier erkläre...
  2. Welche Heiztechnik bei KfW-55 mit Kaminofen?

    Welche Heiztechnik bei KfW-55 mit Kaminofen?: Hallo zusammen, wir planen gerade den Bau eines freistehenden EFH in Niedersachsen. Hier ein paar Eckdaten der aktuellen Planung: - 750m²...
  3. Welche Heiztechnik bei KfW-55 mit Kaminofen?

    Welche Heiztechnik bei KfW-55 mit Kaminofen?: Hallo zusammen, wir planen gerade den Bau eines freistehenden EFH in Niedersachsen. Hier ein paar Eckdaten der aktuellen Planung: - 750m²...
  4. Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für ungefähr 66 qm Wohnung aussuchen

    Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für ungefähr 66 qm Wohnung aussuchen: Bauliche Änderungen dürfen vorgenommen werden. Die Wohnung hat ein separates WC (220 cm x 118 cm), ein Bad, einen kleinen Wohnungsflur (250 cm...
  5. Installationsrichtlinien für Lüftungsanlagen

    Installationsrichtlinien für Lüftungsanlagen: Liebe Expertengemeinde, in Kürze möchte ich mit dem Bau meines EFH beginnen. Dieses ist als KfW70-Effizienzhaus geplant, und weist eine...