Bauträger oder Architekt ?

Diskutiere Bauträger oder Architekt ? im Bauen mit Architekten Forum im Bereich Architektur; Hört doch mit dem "Rationalsierungsmodus" auf. In den 70igern gab es Fertighäuser, die nicht änderbar waren, aber zu unschlagbar günstigen...

  1. #141 Baufuchs, 17.11.2015
    Baufuchs

    Baufuchs Gast

    Hört doch mit dem "Rationalsierungsmodus" auf.

    In den 70igern gab es Fertighäuser, die nicht änderbar waren, aber zu unschlagbar günstigen Preisen angeboten wurden.

    Beispiel: Winkelbungalow "Meran" von Neckermann Eigenheim, 100 ² Wohnfläche für glatt 100.000.- DM inkl. Einbauküche.

    Was passierte? Fast jeder meinte irgendetwas am Haus ändern zu müssen, um ja ein individuelles Haus zu haben.....

    Die anfänglich starre Fertighausbranche wandelte sich immer mehr zum Anbieter frei geplanter Häuser.
     
  2. dimitri

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    @Baufuchs: Ja, so ist eben der Markt. Und daher räume ich der BEF Hausbau GmbH nicht allzugute Chancen ein, sofern der Bussinessplan so beibehalten wird. Die Zielgruppe ist für eine Mischkalkulation auch nicht solvent genug.
     
  3. #143 Ralf Wortmann, 17.11.2015
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    Das würde, wenn, wohl eher eine BEF Hausbau UG (haftungsbeschränkt) werden, denn ich sehe nicht, wo die 25.000 € Stammkapital für eine GmbH herkommen sollten.
     
  4. R.B.

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    Du siehst das zu kompliziert. Es geht doch nicht um eine nicht vorhandene Planung oder mangelnde Planungstiefe, ich hatte ja schon geschrieben, dass man bei der Planung auch die letzte Schraube definieren kann, viel tiefer als in der Praxis üblich. Den Aufwand kann ich doch auf 1.000 identische Häuser umlegen, da muss man nachher nichts mehr planen. Es käme auch niemand auf die Idee ein neu gekauftes Auto umzuplanen.
    Gerade bei eine Serienfertigung ist es sogar sehr wichtig, dass ordentliche geplant wird.
    Für den Kunden gibt es hier nichts zu planen, zu ändern, oder zu überprüfen. Er kauft Haus x für y Euro und das bezugsfertig, Punkt aus. Aufgestellt, abgenommen, beziehen. Weiter geht´s zum nächsten Haus.

    Hast Du schon jemals einen TÜV Gutachter mit in´s Autohaus genommen, damit der einen Neuwagen für Dich unter die Lupe nimmt?

    Selbst auf dem Land gibt es genügend Supermärkte. Die Häuser sollen ja nicht irgendwo in der Wüste, fernab jeglicher Zivilisation gebaut werden. Mobilität ist heute kaum ein problem, aber selbst wenn das aufgrund des Alters schwieriger wird, gibt es Lösungen.
    Bei uns wurde beispielsweise schon vor Jahren eine Art "Taxiservice" eingerichtet, vor allen Dingen für ältere Personen die nicht mehr so mobil sind, und nicht von zuhause zum Arzt laufen können (wobei der auch Hausbesuche macht, aber natürlich nicht mit allen Geräten die in der Praxis stehen), oder die 10km in´s nächste Krankenhaus müssen, oder die einfach mal Freunde besuchen möchten. Für ich glaube 1,- € pro Fahrt kann man sich im Umkreis von x Kilometern fahren lassen.
     
  5. #145 Alfons Fischer, 17.11.2015
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    Ich finde diese Diskussion wirklich gut.

    Aber in diesem Zusammenhang würde ich mir manchmal wünschen, dass wenigstens diejenigen Mittel zur Preissenkung genutzt würden, die wir heute schon haben:
    z.B.
    • rechteckige Grundrisse, keine Vor- und Rücksprünge
    • einfache, schnörkellose Grundrisse innen mit ortogonal zueinander stehenden Wänden
    • Innenwände so wenig wie möglich, so viel wie nötig
    • Innentüren dto.
    • kleine Deckenspannweiten
    • "normale" Fenstermaße, keine überdimensionale Öffnungen und Hebeschiebetüren (Lochfassade)
    • einfache Dachform ohne Erker und Gauben, einfache Dachränder
    • keine Zwerchgiebel
    • Standarddetails (z.B. keine schwellenlose Terrassenausgänge)
    • einfache Treppenlösungen
    • funktionale, aber einfache Ausstattung
    :shades

    ich arbeite regelmäßig für einen Bauunternehmer, der häufig genau solche Häuser selbst plant und baut. Der sagt oft, dass er bezüglich des Rohbaus in der Zeit, wo er manches "frei geplante" EFH baut, locker zwei "seiner" Häuser bauen kann, bei gleicher Wohnfläche...
     
  6. Kalle88

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    Ralf du verstehst mich nicht :D Wer garantiert in dem Falle dem Kunden das er ein einwandfreies Haus bekommt? Gerade DIE Sicherheit will doch jeder haben. Stell dir 10 Händler vor die damit absoluten Quatsch produzieren, in Folge von nicht nachvollziehbaren Prozessen kommt es dann zum Supergau und die Häuser werden teuer saniert.
     
  7. dimitri

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    War nicht mal die Rede von einer Crowdfounding Kampagne mit einem Spendenziel von 50 Mio?
     
  8. #148 Ralf Wortmann, 17.11.2015
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    Ha, ha, nur in dem Zusammenhang, dass das wohl kaum klappen würde.
     
  9. R.B.

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    In einer Serienfertigung kannst Du eine QS installieren, die bei einem konventionellen Bau niemals umsetzbar wäre. Ein Monteur der schon 100 Häuser aufgebaut hat, weiß sehr genau was er zu tun hat und worauf er achten muss.

    So unschlagbar waren die Preise nun auch nicht, aber man sollte nicht verkennen, dass die Fertighausbranche zu dieser Zeit enorme Zuwachszahlen verbuchen konnte. Natürlich gingen auch an diesen Firmen die Rezessionen nicht spurlos vorüber, darunter hatte die ganze Baubranchen zu leiden.

    Es fällt mir aber schwer die 70er und 80er mit heute zu vergleichen.
     
  10. dimitri

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    Die Botschaft les' ich wohl - allein mir fehlt der Glaube :mega_lol:

    Ihr überwacht euch also selbst?
     
  11. Kalle88

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    Raten wir den hier Hilfesuchenden nicht immer zu externen Sachverstand und verteufeln die Überwacher die von der Hausfirma kommen? Ich meine auf welche Fertigungsweise zielt das denn ab? Beton, Holz? Regulär Mauern wird wohl nicht drin sein, weil zu viel Zeit. Fertigteilwände gibt es aber heute schon, mit allen Fehlern an der Schnittstellenkoordination. Heißt die Häuser müssen, wenn sie Bundesweit vertrieben werden sollen, sämtlichen Klimabedingungen entsprechen.
     
  12. dimitri

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    Vielleicht könnte ein externer TÜV Sachverständiger die Lösung sein? :D
    Tschuldigung, der musste sein.
     
  13. R.B.

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    Das ist gängige Praxis in Industrieunternehmen. Glaubbt Du ernsthaft, dass ein ext. SV irgendwas sehen kann wenn er zur Abnahme durch das Haus schlendert? Der sieht vielleicht noch ob die Eingangstür fehlt, aber dann ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Solche Abnahmen dienen mehr als Beruhigungspillen für die Bauherren als dass sie einen echten Nutzen hätten. Wenn man wirklich einen Hausbau überwachen lassen möchte, dann müsste der SV jeden Tag auf der Baustelle sein, das ist praktisch im EFH Bereich gar nicht machbar, da das niemand bezahlen möchte. Also einigt man sich auf x "Kontrolltermine" in der Hoffnung, dass das gewählte Raster ausreicht.
     
  14. R.B.

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    Richtig, und das ist auch sinnvoll, gerade wenn jedes Mal neu zusammengewürfelte Mannschaften sich auf den Baustellen austoben. Ich habe aber noch nie erlebt, dass ein SV eine Gastherme zerlegt hat um zu schauen, ob die vom Hersteller richtig gebaut wurde.
     
  15. Kalle88

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    In wie vielen Fällen ist es der "krumme Nagel" und in wie vielen Fällen ist es fehlenden Schnittstellenkoordination? Ich bezweifel gar nicht dass es keinen positiven Effekt hat. Ich bezweifel nur dass damit auf planerischer Ebene nicht weniger Fehler passieren und das Gegensteuern viel mehr schwieriger wird als es beim individuellen Bau so wäre.

    Es wird doch auch bei E-Geräten im Massenfertigung Produkte geben die schlecht geplant sind?
     
  16. R.B.

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    Aber klar doch, das hängt dann aber von den Vorgaben an die Entwickung ab, und wie man "schlecht" definiert. Bei einem Produkt das in Stückzahlen produziert wird, kann ich aber viel mehr Geld in die Entwicklung investieren und damit das Risiko verringern. Bei 1000 Häusern könnte ich mal locker 100.000,- € für den Planer investieren und müsste trotzdem nur 100,- € pro Haus umlegen. Es ist doch sehr wahrscheinlich, dass das Haus dann besser geplant wird als wenn ein Architekt ein EFH planen soll und sich mit LPH1-4 zufrieden geben muss, weil alles andere doch zu teuer ist, oder wenn er vielelicht auch noch einen selbstgemalten Grundriss abstempeln soll. Ich könnte auch 1 Mio. Euro in die Planung investieren, wären ja auch nur 1.000,- € pro Haus.
     
  17. #157 Baufuchs, 17.11.2015
    Baufuchs

    Baufuchs Gast

    und warum? Weil eben die Preise niedrig waren und der konventionelle Hausbau (damals immer mit Architekt) keine Festpreise bieten konnte....
     
  18. mls

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    das wurde alles gemacht, heute wirds mit kleineren
    losgrössen gemacht - was kannst du besser? bei allen
    idealvorstellungen denkst du an die haftung? na, dann
    los :)
     
  19. Kalle88

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    Nun gut, schieben wir die Planung mal beiseite und postulieren dass die Planung angemessen und sinnvoll stattfindet.

    Wie würde die Fertigung aussehen, was wäre hier die Wahl? Holz, Beton, Sandwich-Elemente? Wie wird der regionale Einfluss der Baukultur Rechnung getragen? Wie die klimatischen unterschiedlichen Bedingungen? Wie sieht es mit Transportmitteln aus? LKW, Zug, Sonderspedition? Pragmatischer immer funktionierender Grundriss, egal welches Grundstück. Wie die Gründung machen? Sohlplatte, Punktfundamente?

    Und zu Letzt die alles Entscheidende Frage was kann ich Vorfertigen, was MUSS ich vor Ort fertigen?
     
  20. #160 Achim Kaiser, 17.11.2015
    Achim Kaiser

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    Die Sache mit den Veränderungen ist wie mit den toten Gäulen ...

    Opa sagte immer :
    Wenn du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab und laufe.

    Was betrieben wird ist allerdings was ganz anderes :
    - wir besorgen eine stärkere Peitsche
    - wir wechseln die Reiter
    - wir sagen: so haben wir das Pferd doch immer geritten
    - wir gründen einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren
    - wir besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet
    - wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde
    - wir bilden eine Task-Force, um das Pferd wiederzubeleben
    - wir schieben eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu lernen
    - wir stellen Vergleiche zwischen unterschiedlich toten Pferden an
    - wir ändern die Kriterien, die besagen, dass ein Pferd tot ist
    - wir kaufen Leute von außerhalb ein, die angeblich tote Pferde reiten können
    - wir schirren mehrere tote Pferde an, damit wir schneller werden
    - wir erklären: kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht noch reiten könnte
    - wir machen eine Studie, um zu sehen, ob es bessere oder billigere tote Pferde gibt
    - wir erklären, dass unser Pferd besser, schneller und billiger tot ist als andere
    - wir bilden Qualitätszirkel, um eine Verwendung für tote Pferde zu finden
    - wir überarbeiten die Leistungsbedingungen für tote Pferde
    - wir richten eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein
    - wir vergrößern den Verantwortungsbereich des toten Pferdes
    - wir entwickeln ein Motivationsprogramm für tote Pferde
    - wir bilden Sonderabteilungen, die sich nur mit Bedürfnissen toter Pferde beschäftigen
    - wir strukturieren um, damit eine andere Kostenstelle das tote Pferd bekommt

    und das alles nur um im alten Stiefel weitermachen zu können.

    Ich bleib dabei ... konventionelle Bauweise im EFH ist schon in naher Zukunft ein toter Gaul, weil nicht mehr bezahlbar. Die Anforderungen steigen, die Fertigungskosten auch und die Rationalisierungsmöglichkeiten versanden und werden verquatscht. Schon heute funktioniert das System nur noch in weiten Bereichen durch den Einsatz von Lohnsklaven und überschreitet die Finanzierungsmöglichkeiten vieler trotzdem bei weitem ... deswegen "toter Gaul".

    Gruß
    Achim Kaiser
     
Thema: Bauträger oder Architekt ?
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