Bauträger: "Nimm es oder lass es" ... was tun bei verbriefter Baubeschreibung?!

Nö - in meiner Welt hier im Rheinland gibt es noch alles im gleitenden Übergang bis zur freien Planung.

Da gibts nicht viel zu drösseln:
Schublade auf - Entwurf inklusive Statik raus - Lageplan angepaßt - ggf. verstärkte Bodenplatte - fertig.

Wir reden hier über Kosten/m2 nicht über Ästhetik. Je mehr Individualität gefragt ist, desto mehr Leistung und Arbeit muss natürlich in die Planung gesteckt werden.

Zwischending sind diese "Systemhäuser" bei denen man die wenigen tragenden Wände tunlichst nicht verschieben sollte oder gar die äußere Hülle verändern. Da wird dann ein "bisschen" geplant

 

Aber um den Schwenk zurück zum TE zu bekommen:
Diese Standardisierung ist auch der Grund, warum Dein BT etwas zurückhaltend mit der Individualisierung der BLB und Kaufvertrag ist. Aber grundsätzich hast Du recht, Deine Wünsche, die Du jetzt schon kennst, mit aufzunehmen.

Weil noch nicht genannt: Ich habe mit sehr stark auf Referenzen verlassen. Am besten mit 3-4 Bauherren sprechen, die meisten sind offen und reden Klartext. War eigentlich immer sehr lehrreich und konstruktiv.

 

kann sein - kann aber auch anders sein
zb: bt hat 20 potentielle kunden und jeder kaut ihm 20 stunden die ohren ab ..

 

.. was seine ursache u.u. weniger im "katalog"wesen, sondern in
verschiedenen anderen rahmenbedingungen hat, bspw hat sich der
absatz div. "qualitätsbauten" von 2000 stück auf 100 stück pro jahr
reduziert oder die preise passen erkennbar nicht zu den gelieferten
qualitäten (sowohl baulich wie architektonisch).
ein wohldurchdachter und funktionierender katalog (oder bausatz )
müsste vermeintlich min. 25% günstigere produkte als der markt
bieten - aber da sind (nicht architekten oder ingenieure, sondern)
die dagoberts davor...

 

Und der gemeine deutsche Bauherr samt Baufrau.

Wie - das ist ja wie bei Mietcontainern.Ne, das lassen se mal

 

Bei den GÜs die ich kennengelernt habe war vieles möglich. Vom 1zu1 Kataloghaus bis zum komplett individuellen Haus.

 

Ich kenn das auch zweigeteilt. Die großen überregionalen BT und Fertighausanbieter die in den Musterhausparks ausstellen, haben Katalogware die sich in Grenzen anpassen lassen. Dazu gibt es aber viele lokale GUs und auch BT, die je nach Grundstück von sehr individuell (bei BT natürlich nicht nach BH Wunsch sondern nach BT Vorstellung von individuell) bis standardisiert bauen.
Zumindest hier wird ganz überwiegend mit lokalen GUs gebaut, die großen sind hier höchstens zu 10% vertreten.
Natürlich schauen Standardhäuser oft irgendwie ähnlich aus, find ich aber auch nicht schlimm, weil sich eben doch meist ein bewährtes Konzept dahinter verbirgt. Bei einer DHH 6x11 gibt es nicht so viele Optionen für einen funktionierenden Grundriss.
Und baut man heute ein Standard EFH mit rechteckigem Grundriss, sym. Satteldach, normale Fenster und Putzfassade finde ich das auch zeitloser als einen z.B. aktuell gern gebauten 50% verglasten möchtergern Bauhausstilquader mit Sichtbeton.
Den Standard hat man vor 50 Jahren so gebaut und wird Ihn auch in 50a noch bauen. Bei den anderen kann immer gleich das Jahrzehnt zuordnen, wann das gebaut wurde. Architektur ist auch Mode unterworfen; wenn ich mir die aus heutiger Sicht "Bausünden" der 70er hier so anschaue (asymetrisches Satteldach, viel Beton, Frei Sitz im Dach und oft noch Split Level) dann wär mir ein Standard EFH aus den 70ern wie man es heute immer noch baut lieber. Renoviert schaut das wie aktuell neu gebaut aus.
Nur ganz wenig Architektur im EFH Bereich ist für mich wirklich zeitlos und individuell zugleich.

 

hört sich eigentlich noch immer ganz schick an

 

Das sind keine Bausünden, sondern vermutlich inneräumlich recht interessante Häuser. Bausünden jener Zeit heißen für mich eher "Bungalow", heutige "Stadtvilla", "Toscanahaus" oder "Erika 145".

 

Hier versuchen gerade die Erben eines HNO Arztes ein solch "innenräumlich interessantes" Haus zu verkaufen.

Käuferinteresse: Null

 

Sogar Null Komma Null.
Diese Dinger werden hier reihenweise aktuell weggerissen. Das Haus an sich ist quasi wertlos, nur noch der Grund wird bezahlt. Wenn hier etwas renoviert und erhalten wird, dann sind es die (und das sind für mich zeitlose Häuser) Kaffeemühlenhäuser aus den 30ern.
Entfernt sind diese sogar mit schlichten Toskanahäusern zu vergleichen. Quadratisch, 2 Vollgeschosse, Walmdach, Ziegeldeckung.
Die ersten Kaffemühlenhäuser werden bald 100, die 70er Jahre Modebauten werden nicht mal halb so alt.

 

Edit:
Weil grad gestern neu und weils dazu passt.
Sowas meine ich..
http://www.immobilienscout24.de/expose/70577892?PID=E-45802173&ftc=9004EXPXXUA&_s_cclid=1374301004

 

Wenn ein Haus nur aufgrund eines asymmetrischen Satteldach dazu führt

so würde ich gerne mal ein Photo davon sehen. Ich kann mir das kaum vorstellen, dass ein intaktes Haus mit guter Bausubstanz nur auf Grund des Daches wertlos wird. Bitte also Butter bei die Fische ...

 

Und wo sind da jetzt

sein? Ich sehe exakt gar nichts davon! Oder hast Du was falsches verlinkt?

 

Und, was sagt uns das jetzt? Dass der Verkaufspreis zu hoch angesetzt ist, die Lage unattraktiv, die Substanz schlecht? In meiner Nachbarschaft wurde ein kaum fünf Jahre altes Haus mit genau den genannten Eigenschaften im Frühjahr diesen Jahres zum rd. dreifachen Kaufpreis (BT) verkauft - auf einem Erbpachtgrundstück. Doch nicht füe eine "Bausünde"!

 

@ralf: nicht nur das Dach, auch die anderen genannten Punkte.
Keinen Ahnung ob das funzt vom Handy aus, hier ein Bild aktuell gemacht auf dem Weg so eines Hauses.

Das wird bald weichen...

@Skeptiker: der Link ist ein Bsp. eines Kaffeemühlenhauses, also das Positivbsp eines zeitlosen Hauses. Fast 100 Jahre alt. Da würde man heute nicht viel anders machen, evtl. das Bad etwas größer...
Einfache aktuelle "Toskanahäuser " sind auch nicht viel anders...

 

Ich finds klasse!

Aber langsam passt die Diskussion nicht mehr zum Thread-Titel ...

 

Ich sehe aber nicht, das die anderen genannten Punkte erfüllt sind, das ist sicher kein intaktes Haus mit guter Bausubstanz, das nur auf Grund des Daches wertlos wird. Das ist doch 30-40 Jahre alte, nie modernisierte Bausubstanz.

 

Und was genau ist daran nicht erfüllt?
Bei 1500€/qm Grund wird sowas ohne Wimpernzucken weggerissen...

 

Richtig.
Aber dann in aller Regel nicht wegen der Gestaltung, sondern weil man heute aufs gleiche Grundstück ne kubisch gesattelte Hütte mit dreifacher Wohnfläche quetscht. Insbesondere in München...