Toskanahaus Neubau - Vorschläge zum Grundriss

Das war nur ein Beispiel... Es muss ja kein Flachdach sein. Es geht um ganz andere Dinge, die gute und nachhaltige Architektur ausmachen. Es gibt zig Beispiele guter Architektur, mit einem geneigten Dach. Wobei ich zugebe, kein Freund von 22-Grad Neigungen zu sein. ....

 

@bauliesl: sehr schön geschrieben, vor allem der letzte Satz!

@Gorgonzilla: Schau Dir mal 80er Jahre Fresswarzenhäuser an. Würdest Du die noch als zeitgemäß empfinden? Und auch da konnten prima Fehler produziert werden und sind auch produziert worden, aber die Leute wollten das dennoch, weils jeder hatte. Und jetzt? Ich weiß auch nicht woher der Hype kommt. Wie schon gesagt, passend für Deutschland finde ich das nciht, eben weil man bei uns aus bestimmten Gründen anders baut (Schneelast, Regen etc.)
Ein weiterer Hype ist die T-Lösung im Bad (in Deinem verlinkten Grundriss auch drin), die manchmal wirklcih ok ist, manchmal einfach das ganze nur in eine dunkle Höhle verwandelt.
Oder dito die berühmte "Ankleide", meist zu klein, zu schmal falsch im System (je nachdem wie geschlafen, aufgestanden wird, z.B.) auch so ein Modeteil.

Bei Bauhaus (dem echten) rufen die meisten Archis Hurra, weil das wohlproportioniert Bauten sind. Nciht jedes Flachdach goutiert, wenn die Proportionen nicht passen etc. Es gibt wunderschöne schlichte Satteldachhäuser, ne Kollegin von mir hat eines gebaut. Das passt im Stil sehr schön in die Landschaft, hat nen tollen Grundriss, wird aber von den Ortsansässigen gerne mal als: Die Scheune bezeichnet. Aber ich sag Dir eines: Das Teil sieht auch in 10 in 20 und in 30 ... Jahren wohlproportioniert und passend zur Landschaft aus und man wird sich auch dann der modischen Geckern (ich weiß nicht wie ich das auf Hochdeutsch übersetzen kann) nicht übersehen haben, weils keine gibt.

Ich denke, dass in der Öffentlichkeit oft ein falsches Bild des Architekten gezeichnet wird: Das des überkreativen, überkandidelten Künstlers. Dabei fallen mir oft in so EFH Siedlungen mal ganz ruhige schöne schlichte Häuser auf und BINGO, das ist meist vom Archi gemacht.

 

Hallo,

ich wollte früher auch nie ein Flachdach .. da stand alle 8-10 Jahre einer mit dem Gasbrenner oben und hat was dicht gemacht
Jetzt habe ich eins

Das hat sich alles deutlich weiterentwickelt.
Das Dach ist "einfach" ... Betondeckel drauf, von außen gut gedämmt, Folie drüber und es ist (luft)dicht

Wenn ich hier und bei den Nachbarn das ganze Gedöns mit verkehrt eingebauten Dampfsperren, feuchten Dämmungen, falsch gelegten Ziegeln, etc. etc. sehe, bin ich über meinen viereckigen Kasten ganz froh ... und guter Hoffnung, dass erst in 20 Jahren einer mit der Heißklebepistole auf meinem Dach steht

LG

 

@Gogonzilla: Wo bist Du denn in Bayern grob gesagt? Ist ja schon ein Unterschied, ob man ständig Schnee schaufeln muss oder in ner milden Flussaue mit höchsten mal Schneematschwetter lebt.

Flachdach: Gehört sich m.E. sauber konstruiert, dann geht das. Was sagen die DD hier im Forum? Und viele Schäden bei Steildächern bekommt man halt nicht so mit, z.B. weil dass Dach abgesoffen ist aufgrund falscher Konstruktion. Das funzt z.B. mit nem Flachdach einfacher mit Luftdichtheit etc.

@Stockstadt: tststs Du warst schneller. 2 Menschen 1 Gedanke! Ich wollte auch nie ein Flachdach und nu....

 

Das mit dem Bauhaus "Stil" (ist ja auch kein Stil) und der Zeitlosigkeit ist so eine Sache.
Wenn man hier die Häuser so ansieht, sind die mit dem Firlefanz wie Erker, Sprossenfenstern, Säulen usw. alle neueren Datums
So ganz sachlich modern gefällt nicht jedem (inklusive mir).

 

Danke ;-)!

Und - Du hast mit allem Recht, was Du schreibst!

 

.... sorry, aber beim Stadtvilla-Toscana-Pseudo-Mediterran-Stil weiß man heute schon, dass es nie toll aussehen wird.... ;-) Sorry, aber das ist so.

 

Das genaue Gegenteil sind eben in den 80er die Fresswarzen gewesen. Sie waren nicht mal modern, sie waren modisch!

Und Mode ist ein sehr schnell vergängliches Gut. Eine hipe Schlaghose mag in den 70er bei den Mädels Verzückung ausgelöst haben, 10 Jahre später taugte sie bestenfalls noch als Faschingskostümierung. Oder die gepolsterten Schultern in den 80er Jahren...oh wie schrecklich.

Ist aber egal, weil man das Zeug eben nach kurzer Zeit auch wieder entsorgen kann. Macht ja nichts. Eine neue Hose muß ohnehin irgendwann mal her.

Beim Hausbau darf es gerne modern zugehen. Damit meine ich jetzt eben nicht modisch (Fresswarze, Toskana,..),sondern eben zeitgemäß. Zum Beispiel müssen wir heute dank Floatglastechnologie keine Fenster mit Sprossen machen. Hätten unsere Altvorderen sicher auch gerne drauf verzichtet...ging halt früher nicht anders. Also half man sich, indem man mehrere Scheiben mittels Sprossen zu eine Großen zusammenbastelte. Sprossenfester waren damals State-of-the-Art. Heute sind sie es sicher nicht mehr (Denkmalschutz mal außen vor).

Toskana/ Stadtvilla wie auch immer, ist auch eine Modeerscheinung. Warum will man das?

Ich sehe auch nicht im Flachdach das allein selig Machende. Kann toll aussehen, ist aber kein "must have". Hängt vom Umfeld ab, hängt von der Nutzung ab (Benötige ich den Dachraum?), hängt natürlich auch vom Bauchgefühl ab...manche mögen schlichtweg keine Flachdächer...wollen wir sie also nicht dazu zwingen.

 

steht es, im Süden

http://www.villen-toskana.de/mieten/700/mehr-bilder.html

 

Mal ganz ab von der Toscana:

Wenn man
- die Außenwände übereinander stellt mit ca. 10 x 11m
- den Einzug im Ess- / Wohnbereich weglässt
- das ganze dann á la Hamburger Kaffeemühle (mit Putz statt Klinker) plant

dann kann doch meiner Meinung nach was sauberes dabei herauskommen.

Die grundsätzlichen Aufteilungen und Zuschnitte der Räume finde ich passend. (Voraussetzung: Keller, sonst fehlt definitiv Stauraum und Platz für die Technik).

Ausrichtung auf dem Grundtück mal unbeachtet...

 

Nö, da gehst Du falsch ;-)
Da für die Bebauungspläne im Schwabenland das Wort "Flachdach" jahrzehntelang ein Unwort war, habe ich in meiner fast 20-jährigen Tätigkeit nur zwei Flachdachbauten (im Wohnhausbau) realisieren können (von Garagen mal abgesehen). Die waren statisch aber auch nicht komplexer als Satteldächer.
Ich sehe aber das Heil guter Architektur nicht allein beim Flachdach - halte Dich doch daran nicht so fest. Gute Architektur ist mehr als nur eine Dachform.

 

Danke ;-)
Den Satz rahme ich mir ein, oder schreibe ihn fett auf meinen Büroflyer ;-)

 

Und: Hausformen prägen natürlich den Charakter einer Landschaft/ Gegend.

In Norddeutschland/ Nordfriesland gibt es immernoch viele Reetdachhäuser, In Oberbayern kommen flachere Dachneigungen mit häufig großen Dachüberständen zur Ausführung, in Franken sind es steilere Dächer (45°+ X...gerne im Bereich 50 - 55°) ohne großen Dachüberstand, in der Eifel wird viel mit Schiefer gearbeitet usw. usf.

So etwas schafft doch auch Identität.

Nun muß man nicht alles wie anno dazumal bauen (daher: gerne auch mal á la Bauhaus), das ist dann aber kein Stil aus einer anderen Gegend, der transportiert wurde, sondern ein moderner Stil, der keine genaue örtliche Festlegung kennt.

Ein Friesenhaus in Oberbayern? Eine kanadische Holzfällerhütte in Franken? Ein Toskana-Haus in der Oberpfalz? Ist das Globalisierung?

 

Toskana hin oder her, wenn man sich für so ein Haus entscheidet, dann sollten doch nicht nur die Fassade oder das Dach entsprechend gestaltet sein, sondern auch die Innenaufteilung inkl. Ausstattung dazu passen. Ist man dazu bereit?
Wer geht schon in Badehose und Flip Flops in eine Kirche ? (außer ein paar deutschen Touris vielleicht)
Wer setzt sich in Bermudas und Turnschuhen in einen Rolls Royce und fährt damit zum Dinner?