Passendes Heizungskonzept gesucht

Heizungsprobleme

Hallo Ralf,
ich weiss nicht, ob ich richtig bin an dieser Stelle. In unserem Haus haben wir folgendes Schema: Solar, Ölheizung, Holzkessel, Schichtenspeicher mit Brauchwassererwärmung, Fussbodenheizung. Solar speisst unten, Ölheizung in der Mitte und Holzkessel oben in den SP ein. Fussbodenheizung entnimmt aus der Mitte, Warmwasser von oben. Dieses Schema ist das Standardschema von einigen Lieferanten und wurde auch so von unserem Installateur umgesetzt. Jetzt mein Problem: Ich möchte vor allem die Holzheizung nutzen. Die Ölheizung nur für Urlaub oder wenn gewünscht. Bei der Holzheizbg müssen wir zuviel heizen, um die Wärme von oben nach unten geschichtet zu bekommen. Es dauert sehr lange, wird viel zu heiss (durch die Strahlungs- und Abwärme des Holzofens) bis endlich der Speicher auch in der Mitte so warm ist, dass die Fussbodenheizung versorgt werden kann. Meistens ist es dann aber so warm, dass die FBH nicht mehr gebraucht wird (höchstens in den Nebenräumen). Durch dieses Konzept wird aber gerade Bad und sonstige Räume nicht ausreichend oder zu spät war. Meine Frage an den Installateur, ob er denn die Holzheizung nicht parallel zur Ölheizung anschliessen kann (weil da sofort die Wärme an der richtigen Stelle ist) wurde abschlägig beantwortet: Alle Anlagen werden so gebaut. Die werden schon wissen warum, etc.
Jetzt die Frage an die Experten: Ist mein Wunsch so weltfremd? Hat jemand Erfahrung mit verschiedenen Hydraulikschemen?

 

Nein, weltfremd ist Dein Wunsch nicht.

Denkbar wäre, dass Holz und Öl sich einen WT teilen, oder man verändert die Reihenfolge, oder...... es führen viele Wege nach Rom. Da müsste man jetzt etwas Hirnschmalz investieren.

Ein Problem Deiner Konstellation ist der Pufferspeicher. Deswegen favorisiere ich immer wieder eine Trennung von WW und Puffer. Das produziert zwar etwas mehr Aufwand, aber dafür kriegt man die einzelnen Bereiche besser in den Griff.

Gruß
Ralf

 

Hallo HG7811,

ich möchte mal hinterfragen bzw. anzweifeln, ob dir eine andere Anbindung vom Puffer überhaupt wirklich weiterhelfen würde.

Von alleine verschwindet die Energie aus dem Puffer (so gut wie) nicht. Sondern die Energie dürfte seit dem letzten Einheizen über das WW abgegeben worden sein.

Nehmen wir den Pufferspeicher als geschlossenens System mit einem Wärmeerzeuger (Holzheizung) und 2 Wärmeabnehmer (WW und FBH).

Du hast eine maximale Energiemenge, die du mit dem Holzofen in den Puffer einspeisen kannst (ohne dass es bei Dir zur Sauna wird).
Wenn Du jetzt die abgenommene Energiemenge an die FBH erhöhst (z.B, durch eine andere Anbindung) bedeutet das, es steht weniger Energie für WW zur Verfügung, sprich das WW wäre ziemlich schnell alle. Du hast dann zwar ein warmes Bad, aber müsstest dafür kalt duschen.

Sprich, im Moment reicht Dir die von Deiner Holzheizung erzeugte Energie nicht aus, beides ausreichend zu versorgen. Wenn Du die FBH weiter oben anbinden würdest, würde zwar mehr in die FBH gehen, aber dafür würde die das WW ausgehen.

Daher würde ich mal folgendes prüfen:
1) Minimierung der Energieverluste:
Welche Temperatur ist bei der Rücklaufanhebung eingestellt?
Ist die Wärmedämmung der Rohre/Puffer ausreichend?

2) direkte Wärmeabgabe beim Ofen minimieren
ist natürlich sehr individuell vom Ofen abhängig. Hier gibt es nicht so einfach ein Patentrezept.

3) Die Wärme aus dem Aufstellungsraum (sinnvoll) ableiten.

Was hast Du für einen Ofen? Welcher Anteil hat der Wärmetauscher?

Gruß,

Ralf

 

Servus zusammen,

wollte auch mal mein Senf dazu abgeben. Bin ebenfalls noch in der Vorplanung und uns wurde folgendes geraten (ebenfalls gut gedämmtes Haus):
- Kontrollierte Be- und Entlüftung mit WT (bringt anscheinend 0,5-1KW)
- Pellet mit max. 10KW Heizleistung
- Kamin mit Wassertasche (für Niedrigenergiekonzep-den will ich unbedingt) max. 5KW Strahlungswärme und zusätzlich 8KW Heizungsunterstützung.
- Pufferspeicher 1500Liter

Investition ca. 13-15t€ zzgl. FFH

Gruß Thomas

 

Erfahrungsbericht

Nachdem nun 2 Winter vergangen sind, seitdem dieser Thread gestartet wurde, möchte ich hier unsere Erfahrung schildern:

KFW-40 DHH, offenes Treppenhaus, mit 2000l Pufferspeicher, einen B.-Kesselkamin mit 30/70 Wärmeverteilung, 14,5 KW insgesamt und Fußbodenheizung. KWL, Solarthermie und Heizstab.

Beim Bau waren mehrere Installationsfirmen skeptisch bis zu überfordert mit dem Konzept, so dass ich schließlich als Laie das hydraulische Schema zeichnen musste. Auch die Heizungssteuerung war suboptimal programmiert, so dass ich sie komplett neu programmiert habe.

Die Erfahrungen nach zwei Wintern sind durchaus positiv. An den kalten Wintertagen haben wir einen etwas größeren Holzdurchsatz als ursprünglich veranschlagt. Durch das offene Konzept und die recht geringe Wärmeabgabe raumseitig passt die Wärmeverteilung relativ gut. Wohnzimmer ca. 22-23°C, andere Räume ca 20-21°. Die Fußbodenheizung nutzen wir eigentlich nur im Bad, in den KiZi. und erstaunlicherweise im DG. VL-Temperatur fix auf 30°C. In der Übergangszeit springt die FBH nur morgens und abends an, damit es im Bad gemütlich ist.

Unsere Erfahrung:
1) Bei so einem Konzept sollte man sich mit der Steuerungslogik auskennen und auch beeinflussen können.

2) Das offene Treppenhaus geht bis ins DG hoch, so dass wir eigentlich davon ausgegangen sind, dass wir dort eher ein Wärmeproblem haben. Aber anscheinend gibt es im Treppenhaus so viel Verwirbelung, dass die Wärme gar nicht so sehr aufsteigt. Allerdings ist unsere Lüftungsanlage+Verrohrung im DG, dadurch eventuell auch eine zusätzliche Kältebrücke, da nur mit 2cm gedämmt.

3) Der Puffer dürfte gerne noch etwas größer sein (aber eher für Solar).
Nach ca. 5 Tage Regen ist der Puffer so langsam leer (FBH läuft noch).

4) Prinzipiell könnte der Anteil der Energie, die in den Wärmetauscher geht, noch größer sein. Allerdings wollten wir eine große Sichtscheibe, und das widerspricht sich leider (wir haben eine Doppelglasscheibe).

5) Die Solaranbindung, zu der mich der Installateur überredet hat, ist suboptimal (2 Wärmetaucher im Puffer, die per Ventil umgeschaltet, statt in Reihe geschaltet werden).

6) Schau jedem angeblich "Fachkundigem" über die Schulter und stell kritische Fragen. Es gibt sicher Profis. Aber leider auch die anderen...

und ganz wichtig:
7) Niemals nur einmal oder auf Sparflamme einheizen. Die erste Runde heizt nur den Raum auf und geht meistens darauf, den Kesselinhalt auf Temperatur zu bringen (200l), ohne dass nennenswert etwas in den Puffer geht. Wenn einschüren dann richtig und mehrmals einschüren.

Würden wir es wieder so machen? Eindeutig: ja, mit kleinen Detailverbesserungen...

Gruß,
Ralf

 

Der Preis ist heiß!

Ich habe arge Zweifel, daß diese Ausstattung mit jenem Budget auch nur ansatzweise zu haben ist!

Da ist dann schon egal, ob der Schornstein mit drin ist oder noch nicht...

 

@Julius.
leider habe ich noch kein schriftliches Angebot- eventuell war alles nur "dummes gebrabbel" und mich hauts rückwärts vom Stuhl oder ich hab einiges falsch verstanden und es war nur auf die Hardware bezogen und der Einbau oder Whatever kommt noch hinzu.

Lassen wir mal den Preis beiseite und betrachten die Gerätschaften- wäre es den aus eurer Sicht möglich mit den Komponenten das Häusle zu beheizen?

Gruß Thomas

 

Hallo Voodo,

ich hab nen kachelofenkessel 70/30 solar mit heizungsunterstützung und gasbrennwerter. läuft optimal, wenn du einschürst steht der gaszähler.

was rainer schon sagte, mit der ersten füllung holz machste den ofen und den raum etwas warm, die zweite ladung geht ins wasser.
am meisten bringste ins wasser wenn du die luft voll aufdrehst und das feuer richtig brennen lässt. halbgas ist mist! deshalb muss die raumseitige leistung unbedingt zum aufstellraum passen. und besonders wichtig finde ich das er mit speichermaterial ummantest wird zb schamotte, denn dann ist die kiste über stunden warm und heizt den aufstellraum auch lange nach erlöschen des feuers weiter.

würd ich heute eigentlich wieder genau so machen,
veilleicht den 1000 lieter speicher als 1500er und wenn man sicher ist immer holz zu heizen könnte man sich das gasgerät sparen und einen el. heizstab einbauen den man im fall urlab anschaltet und sonnst stromlos macht....
im monat märz und april hätte uns der heizstab atwa strom von je 15-20 € gekostet.....

naja nun ist gas drin und wenn ich nicht anschüre läuft halt gas.
teurer in der anschaffung aber günstiger im betrieb.

bei uns gibts holz (buche 4 meter kräftigerstamm)
40€ frei haus ab 40 sterr.
für fichte 25


viele grüße
pascal

 

Vor 30 Jahren haben die Heizungsbauer den Bauherren die Baustellen gestürmt um Elektroheizungen zu verkaufen.
Frag heute mal jemand, der mit Elektro heizt, wie zufrieden er mit seiner Anlage ist und vor allem welche Heizkosten die im Jahr verursacht.
Den meisten ist zum Heulen zumute, weil die Strompreise enorm angestiegen sind und die Nachtstromtarife stark an die normalen Tarife angepasst wurden.
Ist ganz schön teuer geworden............

 

hallo Thomas,

sicherlich kann er durch früheres einschalten oder stärkere leistung der umwälzpumpe, runterstellen der rücklauftemp.anhebung ect. etwas mehr leistung in den puffer bekommen und dabei die luftleitung etwas zurückfahren, er muss nur aufpassen das er es nicht übertreibt, fährt er den wärmetauscher zu kühl bekommt er glanzruß unsaubere verbrennung ect.

@HG
ich denke der ofen ist von der wasserleistung zu schwach und von de luftleistung zu groß für die gegebenheiten ausgelegt um als ganzhausheizung
optimal zu arbeiten.
dieser ofen arbeitet eher heizungsunterstützend, das heist den ofen so feuern das der aufstellraum optimal geheizt ist und sich freuen das man etwas öl spart.
ob das allerdings zufriedenstellen ist weiß ich nicht, ich würd mich ärgern.

wie ist der kesselofen verkleidet, evtl die warmluftgitter schließen? oder ist es ein freistehender kamin.

dreh mal die FBH im aufstellraum ab und heiz den nur mit holz und dreh die FBH im Bad bzw den gewünschten nebenräumen auf, vielleicht klappts dann besser.

ist dein wärmetauscher sauber, mit zunehmender verschmutzung sinkt die wasserleistung!

welches modell hast du?

viele grüße
pascal

 

Hallo!

Ganz interessiert habe ich das hier verfolgt... je mehr ich lese, desto verwirrter werde ich...

Aber sicher kann mir hier der ein oder andere helfen:
Ich brauche eine neue Heizungsanlage.
Ich dachte da an einen Gas-Brennwertgerät, einen Pufferspeicher, Solar für WW und Heizung. Einen Kamin wollten wir uns sowieso ins Wohnzimmer stellen, warum also nicht mit Wassertasche.
Einige Angebote habe ich schon eingeholt. Das ganze gibt es nicht unter 22.000€. Na gut...
Ein (hoffe ich) gutes Angebot kam von einem Vaillant-Installateur:
Brenner ecoTec plus VC 126/3-5
Solar 4*aurotherm plus VFK 150 V
Speicher auroStor VPS SC 700
incl. aller Installationen (Dach und Keller) und Anschlüsse für 16.000€
Der Kamin kostet knapp 5000€ + Installation


Nun einige meiner Fragen:
Wie groß muss der Schichtspeicher sein, damit mein Kamin diesen nicht in 2 Stunden "voll" macht? Das Angebot spricht von einem 500L(+180L Trinkwasser)-Speicher als "ausreichend". Der Heizkamin hat 12kW. Ich wollte das Ding eigentlich für die Gemütlichkeit abends immer mal anheizen, wenn aber nach 2 Std. die Notkühlung anspringt weil mein Speicher keine Wärme mehr aufnimmt, wäre das ja blöd.

Als Alternative zum Gas-Brenner und Solar auf dem Dach kam ich jetzt noch auf die Idee eine Luft-Wärme-Pumpe zu installieren und auf dem Dach Strom zu erzeugen.
Dazu die Frage: Wie viel taugen die heutigen Luft-Wärmepumpen? Hat da jemand Erfahrungen?

Hoffentlich kann mir jemand helfen.....

 

Hallo,

bei wassergeführten kachelöfen rechnet man als faustregel mit etwa 100L pro KW wasserleistung.

achte aber auch drauf was dein haus für einen wärmebedarf hat, nicht das du abends vor dem zu bett gehen den speicher auf komplett 95° hast, das aber nichtmal ausreicht um die nacht zu überbrücken. bei einem 500L heizungsspeicher der auf 90-95° geladen ist kannst du bis etwa 35-40° runterfahren(abkühlen)und deine heizung bedienen (FBH mit niedirgen vorlauftemp. vorrausgesetzt) das sind gerade mal 25-30 kWh die du aus dem puffer ziehen kannst.




viele grüße
pascal

 

Wie hoch ist die wasserseitige Leistung? Die bereits genannten 100Liter/kW sind schon einmal ein guter Richtwert. Der Rest hängt von der Nutzung und den Komfortansprüchen ab.

Die heutigen LWP taugen schon was, aber die Frage ist, ob die Randparameter für eine WP überhaupt passen. Die LWP funktioniert schon so wie in den Datenblättern ausgewiesen, wenn aber die Randparameter nicht passen, dann geht die Effizienz in den Keller.

Gruß
Ralf