Bodengutachten notwendig?

Diskutiere Bodengutachten notwendig? im Begleitende Ingenieurleistungen Forum im Bereich Neubau; ... praxisbeispiele für totalschäden durch die vernachlässigung des themas baugrund gibt es reihenweise. In diesem Punkt sind wir uns einig....

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  1. #21 garfield1, 25.03.2010
    garfield1

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    In diesem Punkt sind wir uns einig. Aber ich möchte die Frage mal anders herum stellen: Selbst die heutigen eingeschossigen EFH stehen auf mind. 40 cm breiten Streifenfundamenten, meistens bewehrt und haben Bodenplatten von 20..25 cm Stärke, allermeistens zweilagig bewehrt und das nicht nur konstruktiv. In wieviel Prozent der Fälle mußte eigentlich wegen des Baugrundes die Gründung verbessert werden ? Angefangen von 1 m Bodenaustausch bis hin zur Pfahlgründung? Bezogen auf eingeschossige EFH oder Garagen oder anderes dieser Größenordnung?
    Ich schreibe hier weder pro noch kontra, habe noch nie ohne Gutachten gebaut, wollte nur mal wissen, ob es darüber Statistiken gibt.
     
  2. PeMu

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    Nachdenken kostet extra.
    Es ist inzwischen so, dass alle möglichen Stellen bebaut werden, auch die man früher gemieden hat, wegen der Baugrundsituation.

    Daher sollte man ortskundige Baugrundgutachter einschalten, die die Gegend kennen.
    Wieviel alte vor Jahrzehnten überschüttete Wasserflächen werden inzwischen überbaut - langsam eher die Regel.
    Wieviele ungestörte Bodenverhältnisse gibt es in den Baugebieten?

    Daneben wird gerade beim Baugrund immer waghalsiger gebaut und gespart. Es gibt immer weniger Fachwissende - handwerklich gut ausgebildete und so handelnde Tiefbauer und Rohbauer.

    Das nächste Dilemma sind die höherwertigen Nutzungen der UGs. Schichtenwasserzutritt, eigene Zuleitung von Oberflächenwasser (ein nicht endendes Thema)...

    Nachbesserungen in dem Bereich sind wenn überhaupt sinnvoll machbar teuer, sehr teuer gegenüber anfänglicher Planung.
    Und dann das Gejammere über die zusätzlichen Kosten, wenn man es direkt angeht. Aber Zocken ist günstiger - wenn man zu den 10-15% gehört, die es erwischt.


    Wie oft muss man das eigentlich noch schreiben.
     
  3. #23 KeinPlanvonNix, 26.03.2010
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    Was sind vor allem schon 1000€? Bin auch bei vielen Dingen ein Geizhals aber bin wirklich froh daran nicht gespart zu haben, bei uns hat sichs schon ausgezahlt.
     
  4. #24 Ingo Nielson, 26.03.2010
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    keine 400m von hier:
    haus ohne keller, neubaugebiet, rundum häuser - alle zur selben zeit gebaut.
    kein bodengutachten (ist ja ne ehemalige kiesgrube...bla bla..)
    torflinse unterm haus, dieses sackte nach einem jahr auf einer seite um 10-15cm ab. der prozess mit dem bauträger dauerte 10 jahre. die familie ist fertig. aber 1000 euro gespart. neulich sind sie wieder in eine mietwohnung gezogen...
     
  5. #25 Skeptiker, 26.03.2010
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    Zu der Statistik kann ich nichts verwertbares beitragen, weil mir diese Vorgehensweise fremd ist: Man müsste ja erst dimensionieren, dann das Bodengutachten lesen und schließlich erneut dimensionieren. Da kann der Tragwerksplaner gleich warten bis das Gutachten vorliegt und spart sich doppelte Arbeit. Ohne Bodengutachter würde keiner der TWPlaner aus meiner Umgebung überhaupt eine verbindliche Aussage zur Fundamentiertung treffen.

    Ohne tatsächlich nachgezählt zu haben schätze ich, dass bei meinen Bauvorhaben rund bei jedem zweitem Fall mindestens eine wesentliche Aussage des Bodengutachtens überraschend war.
     
  6. gast3

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    es müssen ja auch nicht immer Schäden sein, m.E. ist es ganz einfach wirtschaftlicher (Ersparnis bei Ausführung von Fundamenten, Bodenplatten, Klärung der Wiederverwertungsmöglichkeiten des Aushubs etc.). Vor allem, wie soll ein Tiefbauer vernünftig kalkulieren ? Wenn ich etwas anbiete, wo ich nicht weiß was auf mich zukommt, muss ich halt was draufschlagen ..

    und .. und .. und

    Sparen kann man nur mit einer vernünftigen Planung
     
  7. PeMu

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    tja Helge,

    Wenn du allerdings keine Planung hast, wonach beurteilen, wo das Spar- und Problempotential liegt?

    Was ich nicht weiss... kann einen Bauherrn auch nicht beunruhigen.
     
  8. #28 garfield1, 26.03.2010
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    Helge hat natürlich recht. Aber meine Frage war wohl etwas unverständlich.
    ich meinte nichtunterkellerte eingeschossige EFH mit der heutzutage üblichen zweilagig bewehrten Platte und 40 cm breiten bewehrten Fundamenten. Bei wie vielen mußte diese Konstruktion nach Baugrundgutachten verstärkt/verbessert werden und bei wie vielen nicht?

    Im Osten wurden die EFH nach 45 bis 89 unbewehrt gegründet, die Platte wurde gestampft (Bewehrung gab es kaum), Baugrundgutachten gabs keins, Schadenersatzklagen gegen mithelfende Nachbarn auch nicht. Richtig gravierende Bauwerksschäden treten trotzdem flächendeckend nicht auf.
    Vor 45 war diese Bauweise Standard. Schadenersatzklagen wohl eher nicht.
     
  9. mls

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    da brauchts kein "bodengutachten", sondern einen anderen twp ;)
     
  10. #30 S.Oertel, 27.03.2010
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    Tach auch,

    Was ich hier im Osten ständig sehe, sind keine zweilagig bewehrten Platten, sondern ein paar Kubikmeter in den Dreck gekippten SFB. Nicht selten mit mit aufgeschütteter, nasser Lehmpampe drunter...
    ...kapitale Schäden sind trotzdem selten, aber dafür können die Erbauer meist nix.

    Gruss Sven
     
  11. PeMu

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    Damm muß man auch die Ansprüche von damals stellen.

    Die Erwartungen sind inzwischen viel höher.
     
  12. mls

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    bei extrem durchlässigen baugrund wird die abdichtung durch einen rissüberdeckenden
    teppich ersetzt... niemand, der sowas plant, wird sagen, das taugt nix ;)
     
  13. upD8R

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    Wie sieht's denn mit Kosten für ein entsprechendes Gutachten aus? Ich hatte mal gehört, das wird auch nach HOAI abgerechnet?
     
  14. #34 Holzbub, 29.03.2010
    Holzbub

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    Kostenfrage

    Hallo,

    Ihr tut ja so als wäre das Bodengutachten ein richtig dicker Brocken in eurer Hausbaukalkulation?
    Wer ein Haus für sagenwirmal 250.000 Euro baut wird doch wohl ein Bodengutachten für 400 Euro (bei mir im Oschte) machen lassen?

    Das ganze Haus und somit die 250.000 Euro stehen doch auf dem Boden?:mauer

    Güßle Holzbub

    Holz wärmt dreimal, beim holen, beim spalten und beim heizen!
     
  15. upD8R

    upD8R

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    Fall Du mich meintest, dann kann ich nur sagen, ich wollte nur einen Preis wissen und habe nicht die Sinnhaftigkeit eines Bodengutachten in Frage gestellt.
    400 EUR erscheint mir günstig.
     
  16. gast3

    gast3 Gast

    Ja so sollte es sein - aber ... :mauer


    mehr möchte ich dazu im Moment nicht sagen - ist nicht gut für meinen Blutdruck
     
  17. #37 Thomas B, 29.03.2010
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    ....36 Beiträge bisher. Nicht schlecht.

    Mir erschließt sich nicht, wie man eine Invstition in einem deutlich 6-stelligen Bereich tätigen will und nun ernsthaft überlegt ob man sich nicht die 1.000 EUR für ein Baugrundgutachten sparen kann. Dieses Geld könnte man zweifelsohne viel sinnvoller in eine teure Duschabtrewnnung (locker über 1.000 EUR) oder teurere Fliesen oder einen gemauerten Kamin, statt "Schwedenofen" (MP schnell 3.000 - 5.000 EUR) oder was weiß ich....

    Thomas
     
  18. #38 Der Bauberater, 29.03.2010
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    :offtopic: Wenn dann aber die Duschabtrennung bricht oder die Fliesen reißen, weil sich einen Ecke gesetzt hat und der zweite Gutachter bestätigt, dass es keine Gewährleistung sondern Geiz war, dann wäre ein Baugrundgutachten "günstig" gewesen! :offtopic:
     
  19. #39 ecobauer, 29.03.2010
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    Ich habe zwei Erdbaulaboratorien angefragt für ein zu erstellendes EFH. Als Preise wurden jeweils ca. 1T€ bis 1250€ brutto genannt.Das scheint mir realistisch.:28:
     
  20. mls

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    ich schreib -mal wieder - was zu baugrundlerhonoraren.
    eigentlich könnts mir wurscht sein, is ja nicht mein geld.
    wenn ich aber seh, was in machen gutachten (wo´s schäden gegegeben hat) drinsteht,
    ist der kleine preis erklärlich.

    das andere thema, normale, ordentliche planung:
    ich rufe vor vergabe 2 oder 3 kandidaten an.
    wenn man (aus üblichen naherkundungen) schon eine spur hat,
    was als baugrund ansteht, reichen ein paar wenige fragen, um den richtigen kandidaten
    rauszufiltern. die relation zwischen blindtreffer und honorar ist eindeutig.

    anscheinend kann man´s nicht oft genug schreiben:

    • die baugrundtechnisch einfachsten grundstücke sind bereits bebaut.
    • die chance, problembaugrund zu erwischen, steigt.
    • ebenso steigen die anforderungen an baugrundler.
     
Thema: Bodengutachten notwendig?
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