Solarthermie - Entscheidungshilfe

Diskutiere Solarthermie - Entscheidungshilfe im Regenerative Energien Forum im Bereich Haustechnik; Hallo Zusammen, nun kommt etwas Licht in den Nebel: 1. Wasserverbrauch Der Wasserverbrauch liegt zwischen 10 und 11 cbm p. Monat 2. Ölverbrauch...

  1. Gustav

    Gustav

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    Hallo Zusammen,
    nun kommt etwas Licht in den Nebel:

    1. Wasserverbrauch
    Der Wasserverbrauch liegt zwischen 10 und 11 cbm p. Monat

    2. Ölverbrauch
    Nach Rücksprache mit „meinen Damen“ im Hause, hat sich herausgestellt, dass die Heizung wohl doch zeitweise im Mai und Juni lief. Den Damen „fröstelte“ es wohl etwas, aufgrund der niedrigen Außentemperaturen.
    In diesen Monaten war der Ölverbrauch p. Monat exakt bei 3.500kWh bzw. 350l Öl.
    Im Juli lief die Heizung definitiv nicht! Der Ölverbrauch betrug 100l. Somit also ca. 3l p. Tag, wie Ralf vermutet hat.
    Alle Zahlen sind nicht geschätzt, sondern entsprechen den monatlich abgelesenen Zählerständen. Somit ist handelt es sich um den tatsächlichen Verbrauch.
    Wenn ich nun auf Basis dieser Zahlen die WW-Unterstützung berechne, komme ich zu folgendem Ergebnis:
    In den Sommermonaten könnte ich zwischen 800 und 1.000 kWh an (Öl-)Energie durch Solarthermie einsparen (Solar-Deckung: 80 bis 100%).
    Anm.: Die Energieberatung hatte rechnerisch einen WW-Bedarf p.a. in Höhe von 11.000 kWh ermittelt. Dies kommt dem tatsächlichen Verbrauch doch recht nah.
    Oder auf das ganze Jahr gerechnet (Annahme: 1.000 kWh p.a. Monat für WW):
    3 Monate à 80%: 3 * 800 kWh = 2.400 kWh
    3 Monate à 50%: 3 * 500 kWh = 1.500 kWh
    6 Monate à 30%: 6 * 300 kWh = 1.800 kWh
    Macht zusammen: 5.700 kWh (ca.) Einsparung für WW.
    5.700 kWh entsprechen ca. 570l ÖL. 570l Öl á 0,90€ p. l. = 513€ p.a.
    Hierbei ist die Heizungsunterstützung noch nicht berücksichtigt.

    Zur Energieberatung:
    Die Architektin hat einen theoretischen Energiebedarf von 72.000 kWh p.a. für unser Haus ermittelt. Es ist der Hinweis von ihr erfolgt, dass der errechnete Bedarf meist über dem tatsächlichen liegt. Stimmt! Tatsächlich verbrauchen wir ca. 6.000l p.a.
    Die Nutzung eines Brennwertkessels und der Einsatz der Solarthermie wurde von ihr an Hand der durchschnittlichen Sonnenstunden monatsweise ermittelt bzw. bewertet.
    Ihr Ergebnis:
    Der Einsatz Brennwertkessel und solare WW und Heizungsunterstützung, erbringt rechnerisch eine Reduktion des eingesetzten Öl´s von 19.000 kWh, oder 26%.
    Aufgrund dieses Ergebnisses bin erst auf die Alternative (Brennwert zzgl. Solar) gekommen.
    Denn:
    Ca. 25% Einsparung auf den tatsächlichen Verbrauch gerechnet, macht eine Reduktion des Ölverbrauches von ca. 1.500l p.a. aus (=1.350 € p.a.). In diesem Fall würde sich die Anlageninvestition in ca. 13 Jahren spätestens (wg. angenommen steigenden Ölpreis) amortisieren und wir hätten der Umwelt ein klein wenig geholfen.
    Da die Energieberatung ja recht treffsicher den WW-Verbrauch geschätzt hat (tatsächlicher Verbrauch lag der Architektin nicht vor!), bin ich geneigt, auch die ausgewiesenen und berechneten Zahlen der Einsparungs-Möglichkeiten, in etwa Glauben zu schenken.
    Meine Frage an dieses Forum ist, ob die Annahmen der Energieberatung in etwa realistisch sind. Wenn ich dann allerdings lese, dass Forumsmitglieder nur von einer Einsparung in Höhe von 1.000 kWh p.a. ausgehen, bin ich etwas irritiert.

    Von welcher Einsparung kann ich denn nun realistisch ausgehen?

    Viele Grüße
    Gustav
     
  2. R.B.

    R.B.

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    Um Deine o.g. Einsparung für WW zu realisieren, bräuchtest Du bereits eine Anlage in der 20m2 Klasse (ganz grob geschätzt).
    Für die zusätzlichen 19.000kWh an Heizungsunterstützung ganz ganz grob ca. 60m2.

    Wir reden hier also von 80m2 Solarkollektoren. So eine Anlage produziert im Sommer wahnsinnige Überschüsse.

    Abgesehen davon wird so eine Anlage nicht gerade billig.

    Mal als grobe Richtschnur. Du kannst bei einer Solarthermie-Anlage pro m2 in etwa 200-350kWh verwertbar "ernten". Google mal nach Getsolar. Ich weiß nur nicht, ob das Programm noch frei erhältlich ist. Damit kannst Du aber die Erträge simulieren und bekommst ein Gefühl für das was machbar ist.

    So wird sich beispielsweise der Ertrag für die Heizungsunterstützung verändern, je nachdem welche Heizwassertemperatur Dein System benötigt.

    Gruß
    Ralf
     
  3. Gustav

    Gustav

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    Hallo Ralf,

    nochmals vielen Dank für die Diskussion hier im Forum.

    Nicht zuletzt aufgrund der gedanklichen Anstöße, haben wir uns zunächst von dem Thema „Solarthermie“ im Hinblick auf Kosten und Nutzen verabschiedet.

    Gruß
    Gustav
     
  4. Julius

    Julius

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    Gut, das erscheint auch mir sinnvoll.

    Stattdessen würde ich jene Aussage hinterfragen:
    Wie gut ist denn dort bisher schon gedämmt, daß man auf einen so ungewöhnlich niedrigen Wert kommt?

    Und was ist mit den Fenstern?
     
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