Wie hoch ist der Verlust bei Verkauf?

Das sind doch die entscheidenden Kriterien.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann stören Dich nur ein paar planerische Mängel am Haus selbst, ansonsten scheint doch alles in Ordnung. Wäre es da nicht besser zu überlegen, ob man nicht mindestens einen Teil Deiner Wünsche mit dem bestehenden Haus realisieren kann? Natürlich kostet das Geld, aber bei einem "neuen" Haus musst Du diese Dinge ja auch bezahlen. Da gibt es einen Keller oder eine Garage auch nicht gratis.

Ein weiterer Punkt ist die laufende Finanzierung. Wenn damals schon knapp kalkuliert (sprich geringer EK Einsatz), dann könnte es passieren, dass Du bei einem Verkauf einen Verlust einfährst. Dann hast Du kein Haus mehr, aber dafür noch ein paar Euro Restschulden. Von einer neuen Finanzierung bist Du dann noch meilenweit entfernt, unter Umständen kriegst Du aufgrund schlechter Rahmenbedingungen auch nur miserable Konditionen, oder gar keine Finanzierung mehr. Was dann? In den 4 Jahren habt ihr sicherlich noch kaum etwas getilgt. Je nach eingesetztem Eigenkapital habt Ihr bereits eine Schieflage in der Bilanz, bei einem Verkauf könnte sich diese Schieflage noch verstärken.

Mit einer Wertsteigerung des Gebäudes würde ich nicht rechnen. Das trifft nur für sehr wenige Regionen in DE zu. Nimm also die damaligen Baukosten und ziehe einfach mal 20% ab. Mehr wirst Du bei einem Verkauf kaum erzielen, evtl. sogar deutlich weniger. Hier spielen viele Faktoren mit rein. Lage, Ausführung, Zustand usw. Gerade die von Dir genannten Nachteile werden natürlich auch einem Kaufinteressenten auffallen.

Ich vermute mal, es wäre günstiger wenn das vorhandene Haus bestmöglich geändert wird, anstatt es zu verkaufen. Genaueres kann man natürlich erst sagen wenn Zahlen auf dem Tisch liegen.

Gruß
Ralf

 

ist erstaunlich, wie einem Menschen allein durch Ihren Schreibstil sympathisch oder unsympathisch sein können. Die Offenheit macht Dich auf jeden Fall ersteres...Kompliment.

Wenn ich das alles lese, hab ich aus dem Bauch heraus aber auch das Gefühl, dass man eher Lösungen im bestehenden Haus suchen sollte. Die Gedanken die Du Dir selber machst sind schön und gut, aber ein guter Architekt wird Dir ggf. Optionen zeigen (z.B. Anbau), die Du Dir jetzt gar nicht vorstellen kannst.
Vor allem aber, kannst Du einen Neubau vergessen, wenn Dein Mann da nicht mitmacht, da hilft alles lamentieren nichts.
Wie heißt es (übersetzt) so schön: Liebe es, ändere es oder verlass es. Lieben kannst Du es (in dem Zustand) nicht, verlassen auch nicht, also ändere es.
Ich würde mich darauf konzentrieren sowohl Deinen Mann zum Umbau zu bewegen als auch einen guten Archi zu finden, der die Optionen zeigt um Deine Wünschen wenigstens zu 80% zu erfüllen. Finanziell wird sich das wenig nehmen, eher günstiger und besser planbar sein als ein Neubau.

Alles Gute

 

Die Verrohrung zu ändern ist vielleicht einfacher als gedacht, aber das muss man sich vor Ort anschauen. Das mit der Garage habe ich noch nicht kapiert, aber wer sagt, dass die an´s Haus angebaut werden muss? Dann steht sie halt 1m weg vom Haus, oder 2m, oder was weiß ich.

Das mit dem zusätzlichen Kinderzimmer ist schwierig, da stimme ich zu. Mir scheint das Haus sowieso eher auf sparsam getrimmt, sprich möglichst viel für möglichst wenig Geld. Ansonsten müsste es nämlich auf 130m2 möglich sein, ausreichend Räume unterzubringen.

Nun mal eine andere "verrückte" Idee. Was spricht dagegen noch etwas Kapital anzusparen, und dann das Haus um sagen wir mal 3m oder 4m zu verlängern (massiv oder HRB)? Oder evtl. ein Anbau (theoretisch auch mit Keller denkbar, dann aber teuer), oder ein größeres Wohnzimmer durch einen Wintergarten? 1 oder 2 Dachgauben sollten auch nicht das Problem sein. Ein Architekt sollte Dir sagen können, was das Grundstück bzw. der Bebauungsplan hergibt, was an Kosten anzusetzen ist usw.

Meine Vermutung, selbst wenn Du das Haus verkaufst, wirst Du für Deinen "Wunschneubau" noch ordentlich Geld drauflegen müssen. Warum das Geld nicht in das vorhandene Haus investieren, in einer Lage die Euch sowieso gefällt?

Über die Finanzen hast Du Dich bisher ausgeschwiegen, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass ein Verkauf und Neubau ein teures Experiment werden könnte.

Gruß
Ralf

 

Sevenof9 wenn ich sehe wie hier in unserer Gegend uralte 80m² Häuschen mit Anbauten aufgepimpt und modernisiert werden, dann wird das bei euch bestimmt kein hoffnungsloser Fall sein...

Klar so ein Anbau/Umbau kostet auch gut Geld, teurer als Verkaufen und komplett neu bauen wird es vermutlich auch nicht werden..

Gauben sollten sich (mehr oder weniger einfach) nachrüsten lassen. Garage kann ja größer ausfallen und somit als zusätzlicher Lagerraum dienen... Wintergarten oder Anbau kann das Wohnzimmer vergrößern...

Das wird sicherlich teurer als wenn man das damals gleich so eingeplant hätte, aber wenn eure finanzielle Situation inzwischen besser is als damals sicher nicht unmöglich...

Aber der Grundriss würde mich schon interessieren wo die Küche größer als der Wohnbereich ist... habt ihr eine große Wohnküche mit Esstisch und ein getrenntes Wohnzimmer?

 

Ganz einfach - für die max. Höhe der Garage nach LBO gilt das gewachsene Gelände, nicht die Aufschüttung als Maß aller Dinge.

Und wenn nach 5 m die Zisterne kommt, dann kannst Du das auch vergessen, weil die Zisterne ja in einem Loch sitzt, das grösser als die Zisterne ist. Da kann nichts drüber gegründet werden - jedenfalls nicht ohne viel Aufwand.

Holt Euch doch mal eine(n) Planer(in) ran, mit /demder Ihr Ideen durchsprecht und die/der an Hand von LBO, B-Plan und Haus sagt, ob und wenn was da noch geht und einen ganz groben Kostenrahmen ermittelt!

 

Ich sagte Planer(in) NICHT Baufirma!

 

Tja, was es so alles gibt.

Ich hatte ja geschrieben, mal einen Architekten fragen.

Gruß
Ralf

 

das nennt sich Architekt
Aber Du hast das Hauptproblem erkannt: WIE finde ich den Architekt, der mich versteht, dabei kreativ genug ist aber nicht übertreibt, den Kostenrahmen einhält und das optimale dabei rausholt und mich dann noch während des Baus bestmöglich begleitet. Aus den gelben Seiten wird schwierig, normal geht sowas über Empfehlungen die schon mit dem A. ein ähnliches Projekt umgesetz haben.
Evtl. findet sich ja hier im Forum einer der Archis in der Gegend, oder Du startest einen Bitte, Bitte Bitte Planungsthread, auch wenn das hier gar nicht gern gesehen ist. Lieber werden Entwürfe von BH oder GU´s von den Profis hier zerrissen ;-)

 

So einen Anbau muss man nicht unnötig kompliziert machen.

Gruß
Ralf

 

auch wenn der TE mehr als symphatisch ist, ich gebe meinen senf mal, absolut nicht böse gemeint(!), ganz rational und nüchtern dazu.

- alles was damals "zu teuer" war, ist heute, dank gestiegener baupreise, noch teurer
- so wie es sich liest fehlen dem haus nicht nur essentielle, werthaltige dinge, nein...es fehlen auch absolute minimalausstattungen.
folge: schwer zu verkaufen...wenn man es verkauft: rechne mal mit drastischen verlusten
rein logisch betrachtet: wer kauft den ein haus ohne keller, ohne garage und ohne () rollladen?
wenige...und die wollen dann auch sparen.
- wenn du jetzt schon sagst das bei 130qm die heizungsverteiler auch noch so ungünstig liegen, dass sie große wände kaum nutzbar machen...sieht das auch jeder interessent

soviel mal hart aber ehrlich, soweit es ohne grundrisse und ansichten halt geht.

kommen wir zur knatter, dem finanziellen:

frage 1: wie hoch ist die restschuld vom haus?
(war es ne 90% beleihung, wurde eventuell nur 60% beliehen und viel getilgt usw.)
daraus kann man dann, wenn der wert des hauses ermittelt wurde, in etwa schließen was unterm strich bleibt

aber:
- wenn ihr auf 10 jahre abgeschlossen habt, müsst ihr eine vorfälligkeitsentschädigung zahlen.
die ist unter umständen derbe, je nachdem welchen zinssatz ihr habt.

(kumpel von mir hat ne ETW und wollte die verkaufen um ein haus zu bauen. gekauft 2006, zinsbindung bis 2016, damals 6,49% zinsen. angebot der bank: vorfälligkeitsentschädigung 18.000euro und die hütte von ihm hat gerade mal 110tsd gekostet gehabt)


frage 2: neu bauen = den ganzen molloch von nebenkosten nochmal. hausanschlüsse, grunderwerbsteuer, notar, bodengutachten, vermessung usw.
das sind, je nach einzelfall, immer so irgendwas zwischen 10 und 20% der kaufsumme. dieses geld wäre als zusätzlicher verlust beim verkauf des jetzigen hauses zu rechnen, also erzielter kaufpreis - neu fällige nebenkosten ohne gegenwert (beispielsweise: 200tsd für die alte hütte gekriegt, 15tsd für die neue hütte an nebenkosten gelegt = wirklich erzielter kaufpreis 185tsd)

frage 3: was damals alles zu teuer war ist heute bezahlbar? der keller der damals 35mille gekostet hat und jetzt 42mille kostet (fiktiv) ist kein thema?

oder anders gefragt: hat sich das einkommen dahin gehend verbessert, dass es jetzt kein thema mehr ist oder wurde was geerbt (soll ja auch vorkommen)?


unterm strich sollte man zu dir ganz ehrlich sein, dies warst du ja auch:

ohne weitere detailinformationen kann dir hier kein mensch was konkretes sagen.
da wird nur allgemeines tralala (was ja im grunde auch nicht falsch ist) kommen und mehr nicht.

man braucht detail zum jetzigen haus (inklusive dessen finanzierung) und details zum traumhaus (inklusive dessen details)

alles andere ist stochern im nebel...und zwar für beide seiten