Installationsrohr durch Vorbau im Bad?

Meisterschüler?

Hast du keine blauen Ordner?

Grüsse
Jonny

 

Ich habe diese Badezimmerhystorie noch nie kapiert. Warum soll der Strom eines anderen Stromkreises böser sein, als der des Badezimmerstromkreises? In den Zeiten, wo nur im BAD ein RCD vorgeschrieben war, habe ich es ja noch verstanden, da man annehmen konnte, dass alle anderen Stronmkreise nicht RCD geschützt waren.

Und da man heutzutage sogar der Badewanne einen 3x2.5mm² Anschluss verspasst (Stichwort Wirlpool) wird wohl eine durchgehende Leitung im Rohr nicht so tragisch sein.

 

Das war bis vor einigher Zeit so.
Dieses Verbot ist aber entfallen!

Jetzt sind in Bade- und Duschräumen von Wohnungen außerhalb der Schutzbereiche auch fremde Leitungen zulässig, sofern es sich entweder um SELV/PELV handelt oder eben sie mit FI von max. 30mA geschützt sind.

Und wenn die Restwandstärke von 6cm eingehalten wird, gibt es gar keine Beschränkung (auch keine FI-Pflicht).

Daß man diesbezüglich trotzdem sehr zurückhaltend und vorsichtig sein sollte, sehe ich aber auch so.

Die 6cm sollen das Anbohren der Leitungen vom Badezimmer aus zu vermeiden helfen. Mit Feuchtigkeit hat das dagegen nichts zu tun (häusliches Bad gilt nach VDE als trockener Raum). Daher würde auch eine Verlegung im Hohlraum der Vorwand dieser Anforderung genügen, wenn der Abstand eingehalten ist. Knifflig ist u.U. nur die Abgrenzung zum Bereich 2.

Den Fall von EricNemo sehe ich daher als nach VDE zulässig, die Rohre müssen aber auf der ganzen Länge dauerhaft sicher in ihrer Lage befestigt werden, damit dieser Abstand stets eingehalten wird. Auch, wenn ggf. mal ein Sani nachträglich da drin rumrührt...

 

Alle Stromkreise mit RCD 30 mA schützen und gut. Die 6 cm Regel ist nicht mehr aktuell.

Lutz

 

Hallo,

ich wollte kurz mal den Thread wieder aufleben lassen, da ich gerade vor einem ähnlichen Problem stehe und diese 6cm "Restwanddicke" nicht ganz verstehe...

Ist mit der Restwanddicke eine "wirkliche" Wand gemeint (Kalksandstein, Bims, Ziegel,...) oder reicht es auch, wenn ich beispielsweise eine Trockenbauwand (z.B. 25mm dick, da evtl. doppelt beplankt) davor baue und zu den Leitungen den restl. Abstand von 35mm einhalte.

Kurz zum Hintergrund: Bei uns im Bad läuft ein Installationsschacht durch. Ich würde gerne Leerrohr f. später mit reinlegen, bin mir aber nicht ganz sicher, was ich nun wirklich davor bauen muß um VDE-konform zu bleiben.

Vielen Dank schon mal!!!

 

Wenn die durchgehenden Leitungen RCD gesichert sind, sind diese ominösen 6cm Geschichte.

Wir in Österreich haben schon seit Jahrzehnten FI-Schutzschalter für alles, und immer schon Leitungen auch durch Bad verlegt, wenn es nicht anders geht.

 

Das gilt aber so pauschal NICHT!
Behauptet bitte nicht ständig solches Zeugs (Du bist hier ja nicht der Erste).

Die Berechtigung, raumfremde Leitungen durch Badezimmer zu führen, gilt nur unter ZWEI Bedingungen, die GLEICHZEITIG erfüllt sein müssen!

Erstens Schutz durch FI-Schutzschalter mit höchstens 30mA UND Lage außerhalb der Schutzbereiche.
Insofern gelten die 6cm durchaus weiterhin!!!

Wenn jener Schacht in der Nähe eine Bade- oder Duschwanne liegt, greifen also diese Einschränkung nach wie vor.


Daher @ Broesel:
Bitte eine grob bemaßte Skizze der baulichen Situation. Erst dann kann man es beurteilen.

Zu Deiner Detailfrage:
Trockenbau genügt dann, wenn die fragliche Leitung nicht IM Hohlraum liegt, sondern VOR einer Platte, die den 6cm-Abstand dauerhaft sicherstellt.

Hintergrund ist schlicht und ergreifend, das Anbohren der raumfremden Leitungen von der Badezimmerseite aus möglichst zu verhindern (es gab wegen eines genau solchen Falls erst neulich in D wieder ein Todesopfer!).

 

Danke Julius.

Also ich denke, dass die 1,20m auf jeden Fall sichergestellt sein sollten (begehbarer Duschbereich -> 1,20 im Umkreis vom Duschkopf = Bereich 1, gell ;-) ), weshalb ich jetzt erst mal keine Skizze anfüge.

Zum Verständnis:
Es ist also nicht zwingend vorgeschrieben, dass 6cm "massive" Mauer vorhanden ist, sondern es würde auch ausreichen wenn 6cm "Luft" vorhanden sind?! (Immer vorausgesetzt, dass diese 6cm nie unterschritten werden --> also müßte das Kabel z.B. fixiert werden.) Ist dies so korrekt? Demnach könnte ich ja beispielsweise den Installationsschacht mit einer Platte o.ä. dicht machen und eine einfache Trockenbauständerwand davor setzen?

@fuchsi
Mit dem RCD war mir soweit schon klar, aber ich weiß ja heute noch nicht, was ich "morgen" durch die Leerrohre ziehen werden. ;-) Deshalb die explizite Frage nach den ominösen "6cm".

Thnx!

 

noch 'ne weitere Frage

Servus,

da wäre noch was: Ich will vor dem Schacht höchstwahrscheinlich das WC aufstellen (UP-Spülkasten). Würde das Ding auch als "Restwanddicke" ausgelegt werden können? Oder wirft mich das Ganze wieder zurück, so dass ich dahinter auch noch was mauern müßte?!