KfW-Haus - Investitionskosten sinnvoll?

Diskutiere KfW-Haus - Investitionskosten sinnvoll? im Baufinanzierung Forum im Bereich Rund um den Bau; was realistisch ist und was nicht, kann jeder selber entscheiden, weil keiner von uns weiß wohin sich das entwickelt Naja, wir alle wissen doch,...

  1. #41 Corinna72, 21.05.2013
    Corinna72

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    Naja, wir alle wissen doch, dass die Energiepreise stark angezogen haben, nicht erst in letzter Zeit, sondern schon über Jahrzehnte. Da ist es doch allemal realistischer, aus der Beobachtung dieser Entwicklungen und Zusammenhänge der Vergangenheit Folgerungen für die Zukunft zu ziehen, als aus persönlichem Wunschdenken heraus (3% Steigerung p.a. wäre mir gerade Recht, oder wie singt Pipi Langstrumpf "ich mach mir die Welt, trallalala wie sie mir gefällt").
     
  2. Taipan

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    Weil Du von fehlerhafter Planung/Beratung ausgehst. Die Kosten für ein WDVS liegen nur bei 120EUR/m2, wenn die Maßnahme als alleinige ohne Not zur gelegentlich allfälligen Fassadensanierung durchgeführt wird. Einem Bauherren solches zu empfehlen ist Fehlplanung und Falschberatung! Setzt Du die tatsächlichen Mehrkosten des WDVS an, dann stellst selbst Du bestimmte Dinge zügig fest - oder auch mangels irgendwas eben nicht.
     
  3. #43 Gast56083, 21.05.2013
    Gast56083

    Gast56083 Gast

    wieso ist diese Aussage nicht haltbar?
    Bei monolithischer Putzfassade geht man übrigens von Putzrenovierungszyklen von ca. 30a aus, alle 10-15a streichen. Bei WDVS
     
  4. #44 Ralf Dühlmeyer, 21.05.2013
    Ralf Dühlmeyer

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    Zellstoff, ich habe hier an einem Nebengebäude ein WDVS von 1971. Mit all den damals vorliegenden "Problemen". Es hat einige Schadstellen,ja. ABER! diese beruhen ausschliesslich auf Planungsmängeln von bewitterten An- und Abschlüssen! Z.B. Fliesensohlbänke direkt auf der Armierung ohne Abdichtung darunter! Die Flächen, bei denen alle Abschlüsse den Fachregeln (von damals) entsprechen, sind noch immer intakt.

    Die einzige Fassadenfläche hier, die veralgt ist, ist eine Westfassade eines monolithischen porosierten Hochlochziegelmauerwerks! U-Wert nach heutigen Maßstäben mehr als mäßig.

    Ähhhh - wieso?
    Mal ein ganz einfaches Beispiel
    Wer schon mal T7/T8 verarbeitet hat, weiß, dass dort nur spezielle Putze mit einer Armierung eingesetzt werden, weil die Spannungen durch die thermischen Längenänderungen ähnlich wie in einem WDVS sind.

    Warum also sollten die weniger kosten- und wartungsintensiv sein - oder besser umgekehrt, ein WDVS teurer und anfälliger!

    Was soll an einem WDVS saniert werden - fachgerechte Verarbeitung vorausgesetzt.
    Es gibt keine seriösen wissenschaftlichen Belege für Deine Behauptungen.
     
  5. R.B.

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    Das ist falsch. Die Zyklen unterscheiden sich nicht.

    Abgesehen davon, dass die typ. Wände aus dern 197xer Jahren eher einen U-Wert von 1W/m2K hatten, oder gar darüber lagen, passt der Heizwärmebedarf nicht. Bei 150m2 Fassadenfläche ergibt sich allein schon eine Heizlast von 5,25kW. Daraus resultiert ganz grob eine Jahresheizenergiemenge in der Größenordnung bis 15.000kWh. Solche Häuser haben einen Jahresverbrauch der eher bei 25.000kWh oder darüber liegt. Das Einsparpotenzial ist somit deutlich höher als von Dir angenommen.

    Gerade bei Gebäuden im Bestand lohnt eine energetische Sanierung, denn wenn diese richtig beheizt werden, gehen 3.000 bis 4.000 Liter Heizöl im Jahr durch den Schornstein. In den meisten Fällen in denen ein geringerer Verbrauch von den Bewohnern angegeben wird, wird das Haus auch nur mangelhaft beheizt. In der Zwischenzeit haben auch viele Hausbesitzer sich einen Ofen in die Bude gestellt, und der Holzverbrauch wird auch gerne mal unter den Tisch gekehrt.

    Weiterhin hast Du den Energiepreis niedrig angesetzt. Wenn ich meine PLZ in den Vergleichportalen eingebe, und die bekannten Kandidaten (Paketpreise, Boni etc.) mal ausschließe, dann gibt es keinen Anbieter der mich für 6Ct./kWh beliefern würde.Bei den besten Anbietern reden wir aktuell von 6,5Ct./kWh, wobei man beachten muss, dass Einige schon die Erhöhungen vorgenommen haben, andere noch nicht. Über Wirkungsgrad der Therme etc. müssen wir erst gar nicht reden.

    Ich befürchte, in Deinem Beispiel kann der Hausbesitzer viel früher zu einer Kreuzfahrt aufbrechen als Dein Beispiel suggeriert.

    Gruß
    Ralf
     
  6. R.B.

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    Und bei WDVS ist das nicht anders. Die 30a sind aber optimistisch, die Putzhersteller legen dafür die Hand nicht in´s Feuer. Die Farbenhersteller sowieso nicht.

    Gruß
    Ralf
     
  7. #47 Gast56083, 21.05.2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 21.05.2013
    Gast56083

    Gast56083 Gast

    Danke, Das Kompliment kann ich zurückgeben. xxxxxxxxxxxxx
     
  8. Taipan

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    Das ist aber nur der Arbeitspreis. Bei der ungedämmten Bude darfst Du gern nochmal 1,5 cent/kWh drauflegen und bei der sanierten 2 cent/kWh. Dann haste realistische Erstehungskosten für die kWh Wärme.
     
  9. R.B.

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    Nein, da war der Grundpreis schon mit einbezogen. Ich habe jetzt nur keine Unterscheidung gemacht, ob bei 10.000kWh p.a. oder 20.000kWh p.a. oder 30.000kWh, obwohl sich ja der Grundpreis je nach Jahresbedarf unterschiedliche bemerkbar macht.

    Gruß
    Ralf
     
  10. Taipan

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    Nicht nur den Grundpreis mit einbeziehen. Wartung, Abgasmessung, Pumpenarbeit, Abschreibung .... alles bei so einfachen Rechnungen gern vergessen und in den Ernergieerstehungspreis einzurechnen.
     
  11. #51 Ralf Dühlmeyer, 21.05.2013
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    Naja, Wartung und Abgasmessung fallen unabhängig vom Verbrauch an, solange der nicht auf 0 geht. Pumpe mag mehr sein, aber das sind Erdnüsse.
     
  12. #52 Gast56083, 21.05.2013
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    Gast56083 Gast

    hatten wir doch alles schon. Hier bei mir Heizpreis unter 6Cent.
    Warum schmeißt Du nur Zahlen in den Raum? Hier schätzen da schätzen...rechnen ist mir lieber.
    150m² alleine bei U 0,8 in München, 20° RT, Wärmebrückenzuschlag 0,05, 600m³ Volumen, ohne Lüftung ergeben eine Heizlast von 4,61kW und 11163kWh Wärmeverlust.
    Jetzt kommen die anderen Bauteile dazu (Gesamt dann 17800kWh Wärmeverlust), Solare und interne Gewinne weg (rund 7000kWh), bleibt ein Heizwärembedarf von 10800kWh bei Heizlast von 8kW, kann gerne den U-Wert Screenshot reinhängen..
     
  13. R.B.

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    Ich schmeiße keine Zahlen in den Raum, denn auch wenn ich nur Schätzwerte angebe, rechne ich natürlich nach. Nur muss nicht jede Rechnung auf x Nachkommastellen ausgeführt werden.

    Bei 8kW Heizlast ist ein Jahresbedarf von 10.000kWh utopisch. Auch die "Lüftungsverluste" sind in den Häusern aus den 70ern enorm, auch wenn es sich nicht um manuelle oder automatische Lüftung handelt. Ein Luftwechsel von 0,5 wäre für solche Häuser schon sehr gut, und allein das würde schon Lüftungsverluste von fast 4kW verursachen (600m3*0,5*0,36*35, die ganzen Einheiten spare ich mir jetzt).
    Keine Ahnung woher Du die 7.000kWh "solare Gewinne" nimmst, so lange keine Details zu Fenstern, Ausrichtung etc. bekannt sind. Da höre ich schon wieder den KF der durch die Sonne seine Fassaden aufheizen möchte.

    Es gibt ausreichend Untersuchungen die zu verschiedenen Ansätzen für eine Abschätzung geführt haben. Schweizer Formel etc., das haben wir hier alles schon ausführlich diskutiert. Ich erinnere mich da noch an threads mit Bruno, ist aber schon lange her. Vereinfacht kannst DU sagen, dass in unseren Breitengraden bei einem U-Wert von 1W/m2K etwa 100kWh an Heizenergie p.a. durch den Schornstein geblasen werden. in günstigen Jahren vielleicht mal 80kWh, dieses Jahr kann es auch noch höher liegen.

    Bei 150m2 Fassadenfläche die im Bestand einen U-Wert um 1W/m2K hat, vermutlich eher 1,2W/m2K, und die auf 0,2W/m2K gedämmt wird, kannst Du somit von etwa 64kWh * 150m2 = 9.600kWh bis zu 15.000kWh ausgehen. Nimmst Du die Heizlast als Grundlage, dann landest Du bei bei irgendwas um die 2.500kWh pro kW Heizlast.

    Bei einem Gebäude mit 10kW Heizlast sind das also um die 25.000kWh p.a. Du kannst jetzt auch über Vollbenutzungsstunden, Gradtagszahlen usw. rechnen, das Ergebnis wird immer in dieser Größenordnung liegen, aber niemals bei den von Dir genannten 10.000kWh.

    Gruß
    Ralf
     
  14. R.B.

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    Arbeitspreis für München Stadtgebiet, aber inkl. Grundgebühren bist Du bei 10.000kWh bei etwa 6,5Ct./kWh. Für München "Land" sieht das aber schon ganz anders aus.

    Gruß
    Ralf
     
  15. Taipan

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    Der hier örtliche Gasanbieter hat einen Arbeitspreis von 6cent, Anschlusskosten von 200EUR/a, Du hast bei einer Anlage zum Preis von 5000EUR ein jährliche Abschreibung von 250EUR, bei einer Pumpenarbeitszeit und Kessellaufzeit von 2000h/a Stromkosten von ~65 EUR, die zweijährliche Abgasmessung á100EUR, die jährliche Wartung á 200EUR.

    Bei einem jährlichen Gasverbrauch von 25000 kWh sind das 9,0 cent/kWh.
    Bei einem jährlichen Gasverbrauch von 15000 kWh sind das 11,1 cent/kwh.

    Heizkostenersparnis von 600 EUR/a im ersten Jahr. Über 20a in Summe 16122 EUR --> Deine Erstehungskosten für das WDVS sind 10.000 EUR, wenn es zu einem geiegneten Zeitpunkt angebracht wird. Merkst was?

    Achja: Anlagenverluste noch nicht drin.
     
  16. Homer

    Homer

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    wir haben 2007 ein KFW40 Haus gebaut. Mehrkosten für 160m² gegenüber EnEV Standard ca 20t€, macht bei 2,5%= 500€ Zinsen/a. Daführ haben wir 50t€ zu einem Prozent weniger bekommen. Heizkosten incl. WW diesen Winter hatten wir 600€. Also nach meiner Rechnung ist das aktuell ein Nullsummenspiel. Daführ habe ich den gesammten Winter 21C° im gesammten Haus ohne Absenkung. Dank KWL kein Fenster aufreißen und wenig Fliegen/Mücken im Haus. Das ist für mich Komfort!
    Da hier im Norden Alles, wirklich Alles verklinkert wird (sogar die Hundhütte vom Nachbarn) sehe ich kein Problem mit der Haltbarkeit der Dämmung. Es bleibt einzig der Nachteil, das nicht Nachgedämmt werden kann, oder nur mit sehr hohen Aufwand.

    Gruß Markus
     
  17. #57 Gast56083, 21.05.2013
    Gast56083

    Gast56083 Gast

    @Ralf: ich hab doch geschrieben, ohne Lüftungsverluste.
    Hab jetzt Grad mal die Wände alleine ohne irgendwas anderes berechnen lassen:
    Der reine Unterschied der Wand, und um den gehts hier, von U 0,8 zu 0,18 bei 150 m2 und 248 typischen Heiztagen in München bei 20 Grad RT sind 6200 kWh. Wetterwerte des DWD.
    Und typischer U-wert 70er ist 0,8 - 0,9. Aber gerne auch noch den Unterschied zu nem U Wert von 1.
    Hier sind wir bei 8200kWh. Das ist Fakt...
    Und 6200 oder auch 8200 kWh sind bei mir einfach keine 600€ bei einem Arbeitspreis von 6 Cent

    Und was der Kaminkehrerbesuch etc. mit dem Mehrverbrauch ohne WDVS zu tun hat wird Euer Expertenrätsel bleiben. Wird der billiger oder teurer wenn ich weniger verbrauche?
     
  18. R.B.

    R.B.

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    Das ist das Problem wenn man blind irgendwelchen tools im Internet vertraut. Dabei waren unsere Ergebnisse sogar vergleichbar, man müsste meinen Beitrag nur genauer lesen.
    Du hast ja die schöngerechneten 10.000kWh p.a. für das komplette Haus in den Ring geworfen, jetzt sind wir zumindest mal so weit, dass Du einsiehst, dass allein die Fassade schon einen höheren Anteil hat.

    Dein U-Wert für ein Mauerwerk aus den 70ern ist dennoch schöngerechnet. Typische Bauweisen damals waren 24er Hohlbocksteine oder HLZ, und diese hatten, dicke Mörtelfugen inklusive, einen U-Wert um die 1,2-1,3W/m2K. Da kannst Du Dich auf den Kopf stellen, das ist einfach so. Später hat man begonnen die Außenwände auf der Innenseite mit GKP inkl. EPS zu verkleiden. Dadurch ging der U-Wert auf 1W/m2K, je nach Stärke des EPS auch auf 0,8W/m2K. Das ist also der Bestand mit dem man rechnen muss.

    Treffen wir uns also bei 1W/m2K, und verbessern die Wand auf 0,2W/m2K, dann landen wir bei einer Differenz von 0,8W/m2K, und nehmen wir jetzt die von mir o.g. 100kWh p.a.für eine Differenz von 1W/m2K, dann sind wir bei 150m2 bei 0,8*100*150 = 12.000kWh p.a.

    Wir können auch einen anderen Ansatz wählen, sprich über die Heizlast. Die Dämmung spart uns in Deinem Fall 150m2*0,8W/m2K * 35K = 4.200W. Nehmen wir die Anzahl der Vollbenutzungsstunden mal mit 2.200h an, je nach Region und Jahr werden das gerne auch mal mehr oder weniger, dann landen wir bei 9.240kWh p.a.

    Jetzt können wir auch über die Schweizer Formel rückrechnen, und nehmen die 4.200W als Grundlage, dann landen wir bei etwa 10.500kWh. Andere rechnen eher mit 2.650kWh/kW, das wären dann 11.130kWh p.a.

    Wir haben also mit mehreren Schätzverfahren folgende Ergebnisse:

    a.) 12.000kWh p.a.
    b.) 9.240kWh p.a.
    c.) 10.500kWh p.a.
    d.) 11.130kWh p.a.

    Ich kenne noch ein paar "Schätzverfahren", aber auch die basieren auf den gleichen Grundlagen (Zahlen) und ergeben somit ähnliche Ergebnisse. Wir können auch den Mittelwert aus den Schätzungen nehmen, dann wären das 10.717,5kWh p.a.

    Selbst wenn man jetzt nur mit einem Arbeitspreis von 6Ct./kWh für´s Gas rechnet, landen wir bei über 600,- € p.a., genauer gesagt bei 643,- € wenn ich mich nicht vertippt habe. Was den Arbeitspreis betrifft, so kann man nicht mit einem Anbieter rechnen, der wie in Deinem Fall einen Arbeitspreis unter 6Ct./kWh nur für das Stadtgebiet München anbieten kann. Das ist für die meisten Leser hier völlig irrelevant, weil die nicht in München Stadt wohnen. Für die käme höchstens der Tarif für München "Land" in Frage, vermutlich aber auch nicht einmal der. Man muss zudem auch den Grundpreis berücksichtigen, und genau deswegen hatte ich oben auch die 25.000kWh p.a. in den Ring geworfen, damit man den Grundpreis auf die kWh umrechnen kann.

    So, und jetzt noch ein paar Worte zur Preisentwicklung in den nächsten Jahren.
    Wie wir wissen, lag der Gaspreis bereits bei fast 8Ct./kWh (Winter 2008/2009), und nur weil er von diesem Hoch auf aktuell ca. 6,5Ct./kWh (im Durchschnitt) gefallen ist, sollte man nicht glauben, dass das ewig so bleibt. In den letzten 10 Jahren hat der Gaspreis, trotz drastischem Rückgang in 2009, um mehr als 50% zugelegt. Je nach Region und Anbieter waren es auch bis zu 70%. Die Liberalisierung des Gasmarkts hat noch lange nicht zu einem echten Wettbewerb geführt, aber das ist bei allen Energieträgern so. Der Heizölpreis hat sich von seinem zwischenzeitlichen Tief schneller erholt, der Gaspreis folgt erfahrungsgemäß mit Verzögerung. Unterstellt man, dass der Gaspreis bereits die 8Ct./kWh angetestet, und gemittelt eine Steigerung von über 50% in 10 Jahren hingelegt hat, dann ist es wohl sehr wahrscheinlich, dass wir in 10 Jahren bei einem Gaspreis jenseits der 10Ct./kWh liegen werden.
    Daran ändern auch Argumente wie die USA etc. nichts, die versorgen sich heute schon zu 80% mit eigenem Gas.

    Wohl dem dessen Einkommen in der gleichen Größenordnung steigen wird. Wer da nicht mithalten kann, wird irgendwann vor einem Problem stehen.

    Nimmt man nun die o.g. Zahlen, dann wird sich die Investition in ein WDVS in grob 15 Jahren amortisieren. Angesichts der unsicheren Preisentwicklung ist es sinnfrei hier auf x Nachkommastellen zu rechnen. Auch die Investitionskosten sind relativ, denn wenn bei einem Gebäude im Bestand die Fassade sowieso renoviert werden muss, sieht die Sache anders aus als wenn man auf eine perfekte Fassade aus Energiespargründen ein WDVS aufbringt. Die Entscheidung für oder gegen eine Fassadendämmung ist und bleibt somit eine Wette auf die Zukunft.

    Man sollte sich aber fragen, was passiert, wenn man die Wette verliert? Wenn einem in 10, 20 oder mehr Jahren auffällt, dass man die Energiekosten nicht mehr bezahlen kann? Es gibt bereits heute Haushalte die ihre Energiekosten nicht mehr bezahlen können, und die Anzahl wird steigen, das ist sicher. Jetzt muss es nicht einmal so weit kommen, dass man die Energiekosten nicht mehr bezahlen kann, es genügt ja schon, wenn diese Kosten das Einkommen so stark belasten, dass man keinen Spielraum für die sonstige Lebenshaltung mehr hat. Dann ist doch auch kein Geld mehr da um energiesparende Maßnahmen am Gebäude zu ergreifen, und selbst wenn, dann werden die Kosten für eine Fassadendämmung deutlich höher liegen als heute. Man betrachte dazu nur mal die Preisentwicklung bei den Dämmstoffen in den letzten 10 Jahren. Steigerungen von 3-5% p.a. sind da schon normal.

    Mir ist es völlig egal ob sich jemand für oder gegen energiesparende Maßnahmen am Haus entscheidet, ich habe für mich diese Entscheidung schon längst getroffen. Ob ich die Wette gewinnen, das sehen wir in 20 Jahren....oder schon viel früher.

    Gruß
    Ralf
     
  19. #59 Gast56083, 22.05.2013
    Gast56083

    Gast56083 Gast

    ich denke wir lesen aneinander vorbei.
    Ich habe keine 10000kWh für alles in den Ring geworfen. Die 11000 waren, wie auch geschrieben, inkl. interner&solare Gewinne aber ohne Lüftungsverluste. Die am Anfang in #34 genannten 16.000 inkl. Lüftungsverluste, Gewinne bereits abgezogen. Steht auch immer dabei.

    Für die U-Werte im Bestand halte ich mich ans Bundesministerium 2007:
    anzunehmende Pauschalwerte S.6:
    1969-78: Massiv 1,0 Holz 0,8
    1979-83: Massiv 0,6 Holz 0,5
    Das ist für mich repräsentativ und nicht meine eigene Meinung über damalige Bauweisen mit all Ihren regionalen Unterschieden.
    Wenn man nun also 0,8 für 70er Jahre Bau nimmt, wo ist da der Fehler? Da kannst Du Dich auf den Kopf stellen, da ist nichts schöngerechnet.

    Die Berechnung des U-wert Rechners kennst Du bestimmt. Folgt dem vereinfachten Verfahren Qh = 66 (HT + HV) – 0,95 (Qs +
    Qi). Das ist ja nun auch nicht gerade eine Methode die nicht anerkannt ist. Dabei kommen eben die o.g. Werte raus und das hat nichts mit blindem hinterherlaufen eines Online Rechners zu tun. Für mich allemal besser, als pauschal mit 100kWh pro 1W/m2K Diff. zu überschlagen.

    Wie auch immer, wir liegen ja im Endeffekt gar so weit auseinander; aber worum gehts eigentlich?

    Hier wurde pauschal in den Raum gestellt, dass ein ordentlich geplant und ausgeführtes WDVS sich sicher innerhalb von 20a vollamortisiert bei 3% Energiepreissteigerung und noch dazu eine Kreuzfahrt rausspringt.
    Erst mal wurde nichts von " das aber nur unter der Bedingung, dass das nur im Falle einer ohnehin nötigen Fassadenrenovierung gilt" gesagt, dann schmeißt man pauschal 10.000€ hierfür statt 120€/m²=18.000€ in den Raum und damit solls dann stimmen.

    Ich sage: wird WDVS als alleinige Massnahme durchgeführt zu 120€/m² (das ist der Richtwert der Industrie), gibt es keine Amortisation in 20a bei 3% Steigerung und schon gar keine Kreuzfahrt, noch nicht mal nen Wochenendtripp in den Bay. Wald.

    Steht eine zwingend notwendige Fassadenkomplettrenovierung ohnehin an, muss man rechnen was der Unterschied im Einzelfall ist. Hier kann die Rechnung aufgehen.

    Zumindest sind wir uns einig, dass sich unter obigen Annahmen (3% Preissteigerung, Voll-Amortisation in 20a), ein WDVS nur lohnen kann, wenn es nicht auf einer intakten Fassade gemacht wird, sondern ohnehin Renovierungsbedarf besteht. Wenn man das so klar formuliert, bin ich ja zufrieden

    Dass das WDVS auch länger hält und ggf. nach 30a einen Gewinn erwirtschaftet (oder auch in 15a bei anderen Annahmen) kann sein, war aber nicht die Frage!
    Wenn ich heute 65 bin (in dieser Liga sind wohl die meisten BH aus den 70ern), mein Haus nach mir durch die Erben eh weggerissen wird und ein DHH draufkommt
    , dann sollte ich mir die Frage sehr eindringlich stellen, ob sich das lohnt und da machen 15a oder 25a Amortisation einen erheblichen Unterschied in der Betrachtung.

    Zum Thema Energiepreisentwicklung:
    Das hatten wir auch schon so oft und wirklich niemand weiß, wohin und wie rasant die Reise geht; sonst könnten wir alle viel Geld an der Rohstoffbörse verdienen.
    Ich für mich habe aber entschieden, dass Hochrechnungen aufgrund zurückliegender Entwicklungen zu nichts führen (können); das ist nur der einzige Strohhalm an den man sich klammert um etwas vorherzusagen, weil man nichts anderes hat. Die Preise hängen mMn eben nicht von der Historie ab, sondern was in Zukunft techn. und v.a. politisch passiert.

    Und das hat jetzt nichts damit zu tun, ob ich die 3% für realistisch halte oder nicht. Es können 3% sein, oder 10% oder...ich weiß es einfach nicht.
    Da dies für mich so ist, habe ich für mich entschieden, mich flexibel zu halten und mit möglichst geringem Invest (und damit meine ich nicht die Dämmung sondern den Wärmeerzeuger und Energieträger) die Zeiten zu überstehen, bis man politisch & techn. wieder etwas stabiler in die Zukunft sehen kann. Aber wie immer: das muss jeder für sich entscheiden.
     
  20. R.B.

    R.B.

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    Du hast suggeriert, dass man mit den 10.000kWh p.a. ein Haus Bestand 70er Jahre mit 130m2 Fläche heizen könnte, evtl. noch zzgl. Lüftungsverluste. Dazu hast Du nicht nur die Transmission über die Hülle schöngerechnet, sondern auch noch solare und innere Gewinne in Höhe von 7.000kWh p.a. herbeigezaubert.

    Ich halte dem entgegen, dass Dein Beispielhaus einen Jahresheizenergiebedarf von um die 25.000kWh hat. Viele EFH aus den 70ern liegen noch deutlich höher. Immer vorausgesetzt, sie werden ordentlich beheizt.

    1,0W/m2K, nichts anderes habe ich ständig geschrieben. Ich habe nur noch angemerkt, dass es auch mehr als 1,0W/m2K sein können, und dafür auch die Nachweise geliefert. HRB ist in den 70ern eher seltener anzutreffen. Irgendwelche Durchschnittswerte eines Ministeriums sind genau so gut wie Angaben zum Durchschnittseinkommen in Deutschland, deswegen werden ich das selbständige Denken nicht einstellen.

    Dieses Verfahren ist nicht besser oder schlechter als die von mir angesetzten Methoden. Es gibt viele davon.

    Da sind wir fast schon beieinander. Die 120,- €/ m² sind hier das Problem, aber die Kosten für WDVS steigen ebenso. d.h. in 10 Jahren wird es deutlich teurer ein WDVS an die Wand zu kleben. Man müsste tatsächlich mal überlegen, ob es wirklich 120,- €/m² sein müssen. Der Materialbedarf bewegt sich irgendwo um die 25,- €/m2. Die Preise für ein WDVS sind aber regional unterschiedlich.

    Deine 3% Steigerung der Energiekosten sind auf lange Sicht betrachtet nicht realistisch, das kann Dir jeder bestätigen, der mal seine Gasabrechnungen in den letzten 10 Jahren rauskramt. Man kann natürlich hoffen, dass solche Abstürze wie 2009 noch öfter passieren, dann haben wir aber ganz andere Probleme.

    Das kann man aber nicht verallgemeinern. Die persönlichen Lebensbedingungen spielen für mich bei Empfehlungen keine Rolle. Mein Vater wird dieses Jahr 77 Jahre alt, er wird an seinem Haus mit Sicherheit kein WDVS mehr anbringen, und dank üppiger Rente kann er sich das Heizen auch noch leisten wenn das Öl 2,- €/Liter kosten würde. Wer nun irgendwann in der Zukunft nicht mit einer üppigen Rente gesegnet sein wird, sollte sich heute schon Gedanken darüber machen, ob er sich dann das Haus noch leisten kann. Bei vielleicht 1.000,- € Rente im Monat, oder gar noch weniger, sind bereits 100,- € höhere Heizkosten im Monat ein Problem.

    Richtig, aber egal was passiert, Energie wird zwangsläufig immer teurer. Die Versorger und die Politik profitieren doch von jeder Preissteigerung, glaubst Du ernsthaft, dass die auf diese Einnahmequelle verzichten würden? Selbst wenn sie das Gas geschenkt bekämen, würden ihnen genügend Argumente einfallen, um dieses Gas teuer an die Endkunden weiter zu verkaufen. Eine Einnahmequelle die man einmal für sich erschlossen hat, gibt niemand freiwillig auf, schon gar nicht wenn man wie die Politik und Versorger am ganz langen Hebel sitzt.

    Gruß
    Ralf
     
Thema: KfW-Haus - Investitionskosten sinnvoll?
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