Grundriss EFH

Wir hatten ein vergleichbares Problem: als binationale Familie mit nicht hundertprozentigem Match der deutschen Lebensweise haben wir 3 Architekten gebraucht, bis einer wirkliches Verständnis hatte und sich auch mit Elementen einer anderen Wohnkultur (z.B. andere Wertigkeit/Anordnung von Küche und Schlafräumen) befasst hat. Die beiden Anderen, haben permanent unseren Wünschen nicht zugehört und wollten uns ihre Art zu leben "aufzwingen".

Wir leben im Kölner Raum und hatten auch gedacht, die Offenheit der Kölner, würde man auch bei der Einstellung der Architekten nach den Akquisegesprächen wiederfinden, aber da war nicht so viel ... kann sein, dass wir das Pech hatten, immer an für uns Falsche geraten zu sein.

 

Da mus ich dir leider absolut recht geben!

Es ist manchmal kaum zum aushalten. Da will man sich beim Autofahren manchmal am liebsten beide Augen zu halten.

 

vielleicht wird das "aufzwingen" auch nur als selbiges empfunden?

berufsbedingt sollte ein architekt, auch andere wege und lösungen
aufzeigen können.

ich geh doch auch nicht zum arzt:
"doc, ich hab magen darm grippe und brauch das medikament xyz."

leider wars aber doch, ein magentumor....

 

Wasn das für ein Vergleich? Beim Arzt gehts, wenn es blöd läuft, ums Verrecken, bei dem anderen gehts um doch vergleichsweise "Harmloses", oder? Überschätz Deinen Job mal nicht.

 

vergleichsweise harmols, empfinde ich es nicht,
wenn man die investition seines lebens tätigt...

natürlich, gesundheit geht immer vor...

 

Das Problem ist, dass Architekten wie Ärzte, Apotheker, Anwälte und Steuerberater in Kammern sind, eine vorgeschriebene Honorarordnung haben und sogar ein eigenes Versorgungswerk. Daraus entsteht manchmal ein gewisses Standesdünkel und es wird vergessen, dass man nur ein ganz normaler Dienstleister ist. Aber zum Glück gibt es ja ein Überangebot an Architekten. Letztens hatte ich gelesen, dass es mehr Architketurstudenten als Maurerlehrlinge gibt.

 

die handwerkskammer und die handels/industriekammer
hast du noch vergessen....

für mathematiker gibts keine kammer?

 

mit einem finde ich nicht störend würde ich mich an deiner stelle auch nicht zufrieden geben. schließlich plant ihr neu und bedürfnisgerecht. aber ... suum cuique ...

schwarz

 

Tja, wer will schon Maurerlehrling sein, wenn man auch ein "Herr Architekt" sein kann, mit Porsche, Villa, Ferienhaus auf Mallorca, Segelschiff usw. - sind doch alles Millionäre die selbständigen Architekten! :-)
Nö, im Ernst: Wie kann ein Selbständiger mit einem gesetzlich vorgeschriebenen Stundenlohn von ca. ab 38,- Euro? in seiner Honorarordnung nur überleben??? - abgesehen von den Kunden, die dann am Ende kein Lust haben zu zahlen (aber die ersten sind, die rumschreien, wenn ihr Gehalt nicht am 30. auf dem Konto ist, das Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld oder Benzingeld um ein paar Euro gekürzt wird).

Da hat der Vorredner schon recht: Keiner erlaubt sich zum Arzt zu gehen und zu sagen, dass er die und die Krankheit hat.

 

"Herr Doktor, Sie müssen mich nicht untersuchen, ich habe nur einen harmlosen Infekt, geben Sie mir jetzt endlich das Rezept / die Krankschreibung / ... "

Zur Anzahl der Berufsanfänger:

1. Die Geschichte kursiert so schon seit mind. 20 Jahren.

2. Mind. jeder 10. Studienanfänger in den Studiengängen des Bauwesens hat vorher eine betriebliche Ausbildung im Bauwesen gemacht.

3. Zum Bauhauptgewerbe gehören neben den Mauerern auch noch:

* Beton- und Stahlbetonbauer
* Hochbaufacharbeiter
* Gerüstbauer
* Stuckateur
* Zimmerer
* Dachdecker
* Brunnenbauer
* Wasserbauer

wobei die letzteren beiden praktisch kaum mit Architekten zu tun haben dürften. Ob tatsächlich alle genannten Gewerke mit den Maurern zusammen weniger Azubis haben als die Unis Studienanfänger für's Bauwesen, wage ich zu bezweifeln.

4. Außerdem sind die Rahmenbedingungen für's Bauen in den vergangenen 100 Jahren geringfügig komplexer geworden, der Arbeitseinsatz für die bauliche Umsetzung auf der Baustelle aber im Gegenzug dank Maschinen und vorgefertigter Systeme immer kleiner.

5. Unabhängig von allem vorstehenden gibt es momentan zeitweise ein Arbeitskräfteüberangebot bei Architekten.

 

Mein Gott, ist das das Selbstverständnis eines Architekten, haben wir neben den Göttern in weiß nun die Götter im schwarzen Rollkragenpulli?

Ne, jetzt mal im Ernst, der Architekt soll Mediator in der Umsetzung der Wünsche des Kunden sein und spätestens da hinkt der Vergleich mit dem Arzt. Wo von sollte der Architekt den Kunden den heilen? Dienstleistung ist gefragt, "dienen" steckt da als Wort drin ...

Dei Bedürfnisse des Kunden sollten im Mittelpunkt stehen, nicht die des Dienstleisters ... und zu den Bedürfnissen gehören auch Empfindungen.

 

schau dir einfach mal die gesammelten grundriss-threads, gesammelten wunschbeschreibungen und anschließenden diskussionen an. hinzu kommen mangelhaft ausgeführte bauteile et cetera.

da kann man bei der aufgabe des architekten manchmal schon von "heilen" sprechen ...

p.s.: den rollkragenpulli haben wir letztens schon mal diskutiert.

 

Ich habe mal nachgeschlagen: 30000 Architekturstudenten und 150000 Azubis im Bauhaupt- und nebengewerbe.

Ich verstehe euch Wald- und Wiesenarchitekten nicht wirklich. Warum macht ihr in eurem Verband nicht den politischen Druck, dass ihr wie freie Unternehmer arbeiten könnt? Mit der HOAI sahnen das dicke Geld doch nur ein paar wenige ab. Jeder Handwerker kann seinem Kunden sagen: Meine Stunde kostet 42,50 Euro. Wieso könnt ihr das nicht? Wenn ihr und euer Kunde es wollt, macht für gewisse Dinge eine Pauschale aus.

Ich bin selbst Freelancer - ich finde dieses Modell super. Ist die Auftragslage gut, gehe ich mit dem (impliziten) Stundensatz hoch, ist sie schlecht, gehe ich runter. Mal mache ich ein Werkvertrag, mal einen Dienstvertrag - was gerade angemessen ist. Ich wüsste nicht, was ich machen würde, wenn es eine HOMI gäbe (Honorarordnung für Mathematiker und Informatiker). Vermutlich würde ich nur Aufträge annehmen mit großen Zahlen, weil die Bemessungsgrundlage natürlich die verwendeten Zahlen sind.

 

@ NutzerdesBEF

Um das zu beantworten muss man verstehen, warum es die HOAI gibt.

Hier ist mal ein Ansatz, den ich richtig gut finde.

http://www.akh.de/npf/site/Page?idPage=4161

Ich finde auch nicht, dass man die Arbeit eines Architekten mit einem Informatiker vergleichen kann.

Ich kann aber sagen, dass ich es langsam leid bin, Leuten, die überhaupt keine Ahnung von meinem Job haben, erklären zu müssen, warum ich "SOOOOOO viel Geld" verdiene!

Wenn ein Architekt seinen Job ernst nimmt, kommen im Endeffekt Stundenlöhne raus, für die würden keine Hilfsarbeiter aufstehen!

Grüße aus dem Saarland!

 

wollen wir doch weingstens vollständig haben.

 

6. Die HOAI dient dem Schutz des Mittelstands
Ohne die HOAI würde ein gnadenloser Preiswettbewerb einsetzen. Er würde viele mittelständische Büros zur Aufgabe zwingen. Bei ca. 35.000 Architekturbüros in Deutschland mit insgesamt ca. 200.000 bis 250.000 Mitarbeitern wäre mit einem Schrumpfen um 30 % bis 40 % zu rechnen, d. h. ca. 10.000 bis 15.000 Büros müssten aufgeben, ca. 80.000 bis 100.000 Mitarbeiter würden arbeitslos. Bei den Ingenieurbüros wäre die Situation ähnlich.


Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde....)

Wenn diese Aussage 6 aus dem oben genannten Link stimmt dann wäre die HOAI nichts anderes als eine„Subventionsgebührenordnung“ für Architekten, Architekturbüros und deren Mitarbeiter!!!! Finanziert durch die Bauherren dieser Republik...

Wir leben doch hier in Deutschland in einer freien Marktwirtschaft, Angebot und Nachfrage sollte die Anzahl der Architekturbüros und deren Anzahl an Mitarbeitern regeln...und nicht eine Gebührenordnung!!!!

Übrigens, ich war vor einem halben wegen der Planung meines EFH bei drei Architekten zum Vorgespräch...Einer bestand auf die HOAI, die anderen zwei haben mir ihre Dienstleistung nach Aufwand angeboten....
Dieses Angebot habe ich auch angenommen....

 

Dann soll dieser Architekt auch ordentlich bezahlt werden. Keine Frage. Wieso aber schlechte und gute Arbeit mit dem gleichen pauschalierten Honorar bezahlt werden soll, verstehe ich nicht.

Mein Vorschlag, einen Stundenlohn zu vereinbaren, müsste dann den fleißigen Architekten, der regelmäßig auf die Baustelle fährt, doch zu Gute kommen, oder?

 

In diesem Satz steht sehr viel Wahrheit drin: es gibt dann auch Archtekten, die Ihren Job nicht ernst nehmen. Die HOAI erzwingt aber, das solche dann wohl dasselbe Honorar bekommen, wie die, die den Job ernst nehmen. Ein anderes Modell wäre "Leistung wird honoriert", das würde zumindest diesen Leistungsunterschieden Rechnung tragen und vielleicht mehr gute Architekten hervorbringen.

 

Gut das du das erwähnst:

HOAI ist nämlich verbindlich vorgeschrieben! Der Kollege der sich auf diesen Kuhhandel mit dir eingelassen hat, handelt sich nämlich mächtig ärger ein wenn das rauskommt.

Und dich schützen irgendwelche Abmachungen nicht davor, wenn es der Architekt will, dich zum Zahlen des Mindestsatzes der jeweilgen Honorarzone zu verpflichten.

Wenn du mit dem Punkt 6 ein Problem hast, liegt es evtl. daran, dass du die anderen Punkte nicht verstanden hast!

 

Eben nicht!

In der HOAI ist ganz klar geregelt, was der Architekt zu erbringen hat!

Macht er das nicht, erlischt auf der Anspruch auf sein Honorar!

Dennoch ist der Bauherr über die Architektenhaftpflicht fast allumfassend abgesichert!

Darüber sollte sich der geneigte Bauherr auch mal im klaren sein!