Pultdach fügt sich nicht in Gesamtbild des Gebiets ein => Keine Bewilligung?

Das war Ralf D., ich hab den Ball ja bloß aufgenommen...

 

Latürnich baut Ihr nicht in HH. Das war nur der erste link, den ich gefunden habe, der das mit dem Einfügen aus §34 sachlich richtig erklärt!
BauNVO ist Bundesrecht.

Das mit dem Einfügen gilt analog auch für B-Plan Gebiete.

 

Der Kommentar ist natürlich auch hinsichtlich der Abstandflächen zu prüfen.
Eventuell ist das hier ja auch noch ein Thema, neben der eigentlichen Dachform.

 

wenn ich mir das luftbild anschaue, verstehe ich die sorgen des amts. vornehmlich satteldächer, nur der gewerbebrocken läuft aus der reihe. das pultdach wird die gegend nicht aufwerten, sondern das gegenteil herbei führen.

 

Die Frage ist doch WARUM Pultdach?

Weil es gefällt? Ja schön und gut...aber man baut ja in einem Umfald, d.h. man beeinflußt auch das Umfeld, der eigene Bau hört in siener Wirkung nicht an der Grenze auf.

Udn wenn es dort wo gebaut werden soll gefällt, dann wäre es doch irgendwie sinnig sich im Stil dem Umfeld anzugleichen ohne sich unterzuordnen. Hier eine eigene Note, eine eigene optische Duftmarke, aber dennoch die tradierten Bauformen (Kubaturen) nachzuvollziehen, erscheint mir nicht abwegig!

Wäre das Haus am Ende einer Stichstraße, eine Hinterlandbebauung (in 2. Reihe) oder so was, wäre es wohl egal...aber direkt an der Straße...?

 

Aufgrund der Straßennamen in dem Googleausschnitt dauert es wohl wirklich nur ein paar Minuten um herauszufinden, wo du baust.
Wenn du das nicht möchtest, solltest du das Bild mit einem kleinen Bildbearbeitungsprogramm (zB paint bei windows Zubehör) von den Straßennamen befreien und neu einstellen.

 

Mag ja Geschmackssache sein, aber ich finde die Wohngebiete, in denen jeder baut, wie er will ( also jede Menge unterschiedliche Haustypen ) schöner als diese Legoland-Siedlungen, wo man sein Haus nur an der Nummer erkennt, weil alle gleich, oder sehr sehr ähnlich sind.

 

Es geht hier, Wolfmanjck, ja nicht um ein sterotypes Neubaugebiet, sondern um einen schon lange bebauten und gestalteten Straßenzug. Und da kann es durchaus sinnvoll (stilvoll????) sein, daß man gewisse Parameter berücksichtigt (Baumasse, Kubatur, grobe äußere Gestaltung; also zB Dachneigung, Dachart, Traufhöhe):

Letztendlich könnte dies aber erst durch eine Ortsanlyse wirklich beurteilt wqerden, ob hier ein PD das Gesamterscheinungsbild des Straßenzuges nachteilig beeinflussen würde. Oder eben nicht.

 

was schon mal nicht stimmt. selbst in den siedlungshäusern der 20-er und 30-er jahre entsteht vor dem haus so viel individualität, dass da niemals ein einheitsbrei entsteht. wenn du einmal in solch einer siedlung gelebt hast, wirst du das bestätigen - ist einfach ein vorurteil. das, was du beschreibst ist die zersiedlung unserer stadtränder.

 

also ich möchte mich hier gar nicht groß an der pro/contra Pultdachdiskussion beteiligen, ich denke dazu braucht es auch erstmal einen Entwurf mit Ansichten.
Ich will aber mal kurz begründen, warum ich ein Pultdach habe planen lassen: bei mir gab es allerdings einen B-Plan, dieser forderte keine besondere Dachform wohl aber eine bestimmte Firstrichtung. Durch ein Staffelgeschoß mit Pultdach war so ein "echtes" DG möglich, hätte ich ein Satteldach gewählt dann wäre ein DG auch entstanden, aber mit den entsprechenden Dachschrägen. Kniestock wäre wegen Abstandsflächen praktisch nicht möglich gewesen. An der Firstseite des Staffelgeschosses öffnet sich der Bau durch große Fensterflächen, finde ich persönlich durchaus schön und gefällt mir besser als ein Satteldach mit evtl. DFF.

 

Ich finde in einem Mischgebiet wie dieses ist könnte man auch ein Pultdach vertragen. Wenn Ich mir die verschiedenen Gewerbebauten im näheren Umkreis anschaue ist es doch nicht so weit hergeholt.

Aber ich bin nicht das Bauamt von der Alb.

 

Wir haben auf ene Baulücke in eine Siedlung mit Häusern aus 60er und 70er Jahre gebaut. Unserer Architekt sagte, man kann nach § ? (habe ich vergessen) alles bauen, wenn kein B-Plan existiert. Wir haben zwar normalen Satteldach gemacht (keine 45°), aber 2 Ortsteile weiter hat er mehrere moderne (Kubus, Flachdach) Wohnhäuse hochgezogen ebenfalls zwischen klassischen Satteldächen aus o.g. Jahrzehnte. Vielleicht kommt es auf das Verhältniss zwischen Architekten und Bauamt Sachbearbeiter (sind meistens nach Gebieten aufgeteilt, also man kennt sich schon).

 

"Mischgebiet" ist ja ein Begriff aus dem Baugesetzbuch bzw. der Baunutzungsverordnung; er bezieht sich alleine auf die Nutzung der Grundstücke, und hat mit Gestaltung/Gebäude- und Dachformen überhaupt nichts zu tun.

Falls du das aber auf die vorhanden Bauformen bezogen haben solltest, dann kann ich in dem eingestellten Luftbild sooo viele verschiedene Gewerbebauten im näheren Umkreis nicht gerade erkennen - wohl aber, welche Dachform, -neigung und -farbe in dem betreffenden Bereich eindeutig vorherrschend ist. Pultdächer sicher nicht....

 

Sogar die Halle neben dem Grundstück hat ein Satteldach.

Ich find Pultdächer furchtbar, wurde zwar schon gesagt, kann man aber gar nicht oft genug sagen.

 

Naja - ist Geschmackssache. Ich mag Pultdächer - dafür hasse ich Dachschrägen . Ich bleibe ( für mich ) auch dabei, dass ich "Siedlungen" mit verschiedenen Haustypen um Längen schöner finde, als diesen Einheitsbrei.

 

Hallo Ralf!


Also irgendwie passt da bei dem Bebauungsplan etwas nicht zusammen. Du schreibst, das es einen Bebauungsplan gibt, aber keine Festsetzungen dazu. Die Regel ist das neben zeichnerischen auch textliche Festsetzungen exisitieren. Ansonsten wäre das ein sehr schlanker Bebauungsplan.

Aber weiter. Wenn es keine Regelung, sprich keine Festsetzung zur Dachform gibt, dann ist die Dachform frei wählbar. Die Argumentation es füge sich nicht in die umgebende Bebauung ein, kann man so im unbeplanten Innenbereich stehen lassen (§34 BauGB), aber nicht in einem qualifizierten Bebauungsplan. Hätte die Gemeinde gewollt dass sie in diesem Gebiet nur Satteldächer haben will, dann hätte sie das auch so festsetzen müssen. Da kann man dann nicht hinterher kommen und es dir verweigern. Gar keine Frage, dass Pultdach fällt optisch dort aus dm Rahmen. Aber der Bebauungsplan hat die Gemeinde als Satzung beschlossen und ist damit rechtsverbindlich. Der Bebauungsplan ist damit das Maß der Dinge.

Als Lösung würde ich Dir jetzt vorschlagen, dass du eine Bauvoranfrage/ Bauvorbescheid an die Baugenehmigungsbehörde stellst. Umreiße dort grob dein Bauvorhaben (für das Pultdach am besten einen Lageplan und einen Schnitt, aus dem die Höhen ablesbar sind) und stelle dort konkret deine Fragen (kann ich ein Pultdach errichten?, etc.). Diese Fragen müssen dann auch beantwortet werden, der Bescheid ist dann auch für die Genehmigungsbehörde bindend.

Aus dem Bebauungsplan heraus sehe ich aber ein Problem, das Dir leider das Bauvorhaben von Rechts wegen verweigert werden kann. An der Stelle wo du bauen willst, existiert kein Bauraum (Raum der durch Baugrenzen oder Baulinien umfasst wird). Wenn ich die Gemeinde wäre und das Bauvorhaben "verhindern" wöllte, dann würde ich dies als Argument herziehen. Eine Befreiung wäre natürlich möglich, hängt aber ein wenig vom Wohlwollen der Gemeinde ab.



MfG

 

auch pultdächer haben dachschrägen!

 

Aber meist keine, wo man mit dem Kopf dagegenschlagen kann........ich dachte nicht, das ich meine Aussage dermaßen hätte präzisieren müssen.
Aber ich finde, das das auch gar kein Streitpunkt sein sollte, weil es eben eine Sache des persönlichen Geschmacks ist - genau wie Klinker, Erker, usw.

 

Wir haben auch ein Grundstück gekauft, für das es keinen BP gibt. Unser Haus bekommt über die gesamte Länge ein Pultdach. Gestern hatten wir ein Gespräch mit dem Bauamtsleiter bezügl. Wasseranschluss usw. und dabei hatte Er uns verraten, das unser Haus bzw. das Dach nur genehmigt worden ist, weil unser Nachbar schon 1978 ein Haus mit Pultdach gebaut hat.
Einige im Technikausschuß waren dagegen jedoch hatten sie aufgrund des Nachbarhauses keine Argumente für Ihren Standpunkt. dabei ging es auch um das "Gesamtbild" des Wohngebietes.
Ich würde sagen, Glück gehabt.