Gefahr für die eigene Hütte?

Diskutiere Gefahr für die eigene Hütte? im Baufinanzierung Forum im Bereich Rund um den Bau; Stefan61 schrieb so einiges, z.B.: "Fazit: Wer den deutschen Michel am empfindlichen Punkt "Eigenheim" trifft, kann sich seiner Schlagzeile sicher...

  1. #21 Torsten Stodenb, 09.01.2008
    Torsten Stodenb

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    Stefan61 schrieb so einiges, z.B.:
    "Fazit: Wer den deutschen Michel am empfindlichen Punkt "Eigenheim" trifft, kann sich seiner Schlagzeile sicher sein ("bad news make good copy"). Vor einigen Jahren waren es die angeblich manipulierbaren Grundbücher, heute sind es eben die Heuschrecken."
    "Insgesamt ist das Thema so spannend wie "Feinstaub" oder "Klimakatastrophe". Wer nichts anderes zu tun hat, kann sich darüber aufregen. Andernfalls sollte man sich auf Wichtiges konzentrieren."

    Die "Heuschrecken" gibt es aber nun einmal genauso wie die Feinstaubproblematik und die Klimakatastrophe! Diese einfach als irrelevant zu deklarieren, ist eine Geisteshaltung, die hoffentlich am Aussterben ist! So kann nur jemand reden, der noch keine Auswirkungen am eigenen Leibe erfahren muss. Na ja, die Zahl der so privilegierten Bundesbürger nimmt mit zunehmender Geschwindigkeit ab, die Armut und auch die Einflussmöglichkeiten der Bürger nehmen immer mehr ab. Was zunimmt, ist die Ansammlung an Macht in den Händen der Eurobürokraten und einiger weniger globaler Finanzplayer. Arbeit wird immer schlechter entlohnt, Kapital wird bevorzugt.

    Wem ist z.B. bekannt, dass z.B. jeder neugewählte US-Präsident, noch bevor er seinen Amtseid ablegt, bei einem gewissen Mr. Rockefeller zu einem Einführungsgespräch zu erscheinen hat, wo er dann eingenordet und ihm die außerverfassungsmäßigen Insiderrichtlinien für sein zukünftiges Handeln verdeutlicht werden? Dies ist nicht neu, aber auch bei uns existieren im kleineren Maßstab solche Vernetzungen der Politik. Sie nehmen in letzter Zeit derart zu, dass es schon dem letzten Demokratieromantiker und Rechtsstaatgläubigen auffallen müsste.

    Was passiert, ist eine zunehmende weltweite Zentralisierung nicht nur in der Wirtschaft, sondern jetzt deutlich werdender auch in der Politik. Nur eine zentralisierte deutsche Politik gibt es seit Ende des 2. Weltkrieges nicht mehr, so dass der internationale Einfluss deutscher Politik seitdem systematisch begrenzt und kontrolliert wird.

    Dies ist ein sehr weites Feld, dass hier kaum in Kurzform diskutiert werden könnte. Aber wer heute sehenden oder auch geschlossenen Auges den Kopf in den Sand steckt, es sich auf seinem Ruhekissen bequem macht und denkt: "Nach mir die Sintflut", der versündigt sich nicht nur an unserer Gesellschaft, die noch immer eine auf den Grundsätzen der Vernunft beruhende Solidargemeinschaft sein sollte, sondern auch und vor allem an unseren Kindern - nicht nur den eigenen, so vorhanden!
     
  2. #22 Tommichelin, 09.01.2008
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    Verschwörungstheorien sind doch was feines ...

    :mauer
    Käse.
    Als nächstes werden uns wohl die "Protokolle der Weisen von Zion" als Beleg für die unheimliche Macht der internationalen Finanzmonopole und der infamen Strategien, mit der man uns alle um das wohlverdiente Häuschen bringen will, zum Nachtisch serviert?

    cordialement
    Thomas
     
  3. bernix

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    Hallo Stefan

    den Artikel zähle ich nicht zu den Panikartikeln und der SPIEGEL geht mit realen Beispielen grundsätzlich sparsam um...

    Die Problematik liegt hier (so meine Analyse) darin , daß sich die Allermeisten nicht mal im Ansatz vorstellen können wie "effizient" die "Heuschrecken" arbeiten können.

    Genausowenig wie wenig Krankenzeiten, regelmässige Fortbildung, effizientes, engagiertes Arbeiten in einem profitablen Unternehmen vor dem Verlust des Arbeitsplatzes schützt, sowenig schützt das regelmässige Zahlen der Annuität vor Ärger...Immerhin: Ersteres wundert heut keinen mehr (oder fast keinen?)...

    Wie funktionierts? Die Investoren kaufen ein "Päckchen" an Krediten auf.
    Natürlich nicht blind, sondern nach Voruntersuchung. Und schon hier muss man annehmen, daß sie im Wissen den Bankern um Längen voraus sind.
    Die Kaufen ein Bündel an Krediten (gut, mittel,schlecht) im Mix, Preis je nach Mix, sagen wir mal zum halben Preis...
    (@Gina: ...ob die Kredite bedient werden interessiert nur im Gesamtzusammenhang)
    Allein hier kann man schon erahnen, dass bei Weiterreichung der guten Kredite zum vollen Preis (natürlich) kurzfristig einiges Geld zu machen ist.
    Aber so einfach kann man den guten Zahler ja nicht davon kommen lassen: Wer gut zahlt, kann ja vielleicht auch besser zahlen?
    Neubewertung der Situation...Haus schon wieder etwas renovierungsbedürftig, Einflugschneise verlegt oder Hauptverkehrsstrasse (Wertverlust), Einkommensverlust durch Scheidung, Kinder (Frau teilzeit oder ganz zu Hause) (=Risikosteigerung), Gleiches gilt für stark gestiegene Kosten des täglichen Lebens...
    Wenn es der Vertrag hergibt, Änderungskündigung mit höheren Konditionen. WEr weis schon obs der Vertrag hergibt?,
    ...UNd dann geh mal in dieser Situation zu einer anderen Bank...
    (MIt hoher Eigenkapitalquote meinte ich nicht fast abbezahlte Hütten...)
    Und bei einem Wechsel werden dann die entgangenen Zinsen noch in Rechnung gestellt.
    Schlimmer sind natürlich die dran, bei denen es jetzt schon kneift...
    Selbst wenn bei einer Zwangsversteigerung in Ausnahmefällen (da passen die schon auf) die Kosten nicht voll gedeckt werden können...Macht nix.
    Diese Verbindlichkeiten werden dann weiterverkauft: Ich sags mal so zynisch:
    40000 Euro Kreditschulden aus einem misslungenen Eigenhaustraum sind mehr wert als 40000 Euro aus Kosumentenkrediten. Da steckt eine andere Qualität +Mentalität dahinter. Der Exhausbesitzer hat oft die Möglichkeit den Kredit abzuzahlen und will das wohl auch...
    gruss
     
  4. wabe

    wabe Gast

    Auf Grund des Plus-Minus-Berichts habe ich mit meiner Hausbank gesprochen und zunächst die mündliche Zusage erhalten, dass bei dieser Bank Darlehen nicht verkauft werden würden und innerhalb 14 Tage würde ich dies auch schriftlich bekommen. Das war vor ca. 6 Wochen. Heute hatte ich in anderer Sache ein Gespräch mit dem Filialleiter, der sich entschuldigte, dass der Brief noch nicht gekommen sei. Meine Entgegnung: Bisher war ich eigentlich noch ziemlich ruhig, aber ich frage mich nun, warum der angekündigte Brief noch nicht gekommen ist. Dafür gibt es nur zwei Gründe, entweder ist der Bankvorstand samt Rechtsverdreher unfähig, ein solches Schreiben herzustellen, dann bin ich bei der falschen Bank. Oder die mündliche Zusage kann nicht verbindlich schriftlich gegeben werden, dann bin ich bei der falschen Bank.
    Mal sehen, wenn innerhalb der nächsten 14 Tagen nichts passiert, dann werde ich wohl nach einer anderen Bank schauen, aber nicht nur für das Darlehen.
     
  5. R.B.

    R.B.

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    Traurig aber wahr. Mit einem halben Dutzend Bankern in der Familie kriegt man einfach zuviele Interna mit, vor allen Dingen von denen die in entsprechenden Positionen sitzen. Ich weiß schon warum ICH mein Geld nicht als Banker verdienen möchte...ich bin einfach zu ehrlich für diesen Job.

    Banker fahren gerne folgende Strategie.
    Zuerst muß man den Kreditnehmer in Verzug setzen. Das bringt ordentlich Zinsen (17-18%) und stärkt damit die eigene Position falls das Objekt durch mehrere Kreditgeber finanziert ist. Immerhin werden die Einnahmen später quotal verteilt. Die neuen Forderungen kann man ja dem Kredit belasten, da die eingetragene Grundschuld sicher nicht mehr ausgereizt ist.

    Das Spiel dauert dann so in etwa 1 Jahr. In der Zwischenzeit finden sich genügend Argumente um die Kredite fällig zu stellen. Das bringt dann nur 6-7%, aber das Ziel ist ja die Verwertung und nicht die Sanierung des Kredits.
    Läuft die Verwertung, dann hat der Kreditnehmer sowieso kaum eine Chance bei einer anderen Bank einen neuen Kredit zu bekommen. Sollte er dennoch Glück haben und eine neue Finanzierung auftreiben, dann hat die Bank ebenso gewonnen. Die Forderung ist in Bargeld umgewandelt, und an den o.g. Zinsen und Kosten hat man auch verdient.

    Mit der o.g. Methode kann man an einem billig eingekauften Kredit gut Geld verdienen.

    Die Vorteile für die Bank die den Kredit verkauft hat sind ja bekannt. So manches Kreditinstitut mußte seine Bilanz aufräumen da man in den Vorjahren zuviele Kredite vergeben hatte. Je schlechter das Rating der Kreditnehmer, um so mehr Eigenkapital wird gebunden. Also, muß die Bilanz saniert werden. Immerhin liest sich Bargeld in der Bilanz besser als Forderungen, zumal wenn diese noch ein schlechtes Rating aufweisen.

    Oft wird vergessen, eine Bank ist keine Hilfsorganisation sondern ein Unternehmen das wirtschaftlich agiert. Da interessieren Zahlen und nicht Schicksale.

    Gruß
    Ralf
     
  6. #26 Hendrik42, 09.01.2008
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    Also Kredit holen bei einer der Banken die im Moment noch Kredite kaufen, wie z.B. DIBA?

    Ich nehmen mal an, wenn mir einer so kommt, dann kann man wohl gegenüber der ursprünglichen Bank Schadensersatz geltend machen, aber es besteht wohl tatsächlich die Möglichkeit, dass einem zwischendurch die Hütte wegkommt.

    Gruß, Hendrik
     
  7. R.B.

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    und wie begründen? Der Verkauf von Krediten ist höchstrichterlich abgesegnet. :deal
    Dazu muß vorab (noch) nicht einmal der Kreditnehmer in Kenntnis gesetzt werden.

    Gruß
    Ralf
     
  8. #28 Torsten Stodenb, 10.01.2008
    Zuletzt bearbeitet: 10.01.2008
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    Wenn Du krank bist, zieh' in ein Holzhaus. Wenn das nicht hilft, geh' zum Arzt. (schwed. Sprichwort)
    "Käse.
    Als nächstes werden uns wohl die "Protokolle der Weisen von Zion" als Beleg für die unheimliche Macht der internationalen Finanzmonopole und der infamen Strategien, mit der man uns alle um das wohlverdiente Häuschen bringen will, zum Nachtisch serviert?"

    Käse? Das ist natürlich auch ein Argument! Woher kommt es? Ah, aus Frankreisch - lecker! Also, ich serviere mal einen kleinen nebenthematischen Nachtisch:

    Wer verbreitet eigentlich die (so gut wie immer) unbewiesenen Parolen von den Verschwörungstheorien? Hat schon mal jemand versucht, zeitgeschichtliche Dokumente und Beweise zum Untermauern solcher "Verschwörungstheorien" zu finden? Ich kenne jemanden. Er hatte keinen Erfolg. Sämtliche Quellen waren spurlos verschwunden. Er hat inzwischen resigniert.

    Ich rede nicht von allem und jedem, es gibt ja eine Unmenge auch tatsächlicher und ganz offensichtlicher Unsinnstheorien, von denen man oft den Eindruck hat, dass sie absichtsvoll verbreitet werden, nämlich gern gemeinsam mit den ernstzunehmenden Erklärungsversuchen, die dadurch unglaubwürdig erscheinen. Dies ist gerade im Internet deutlich. Was man nicht verhindern kann, muss man eben durch falsche Zustimmung zweifelhaft erscheinen lassen. Nebenbei, die Protokolle der Weisen von Zion interessieren mich herzlich wenig, nicht einmal, ob sie echt oder gefälscht sind. Wir haben heute andere Zeiten und andere Herausforderungen. Damit das also ganz klar ist: Ich bin kein Antisemit! Die Fragen von Kapitalismus, Globalisierung, Demokratieentwicklung usw. sind größer als jenes Thema, und zwar zunehmend. Sie tragen eine Eigendynamik in sich, die Versuche jeglicher Gruppen, die Entwicklung zu dominieren, auf Dauer ins Leere laufen lassen werden.

    Und immer noch, trotz der Bemühungen, diese zu entmachten, spielen Nationalismen eine Rolle. Völker mit Selbstbewusstsein und einem gewissen Sendungsbewusstsein haben es immer wieder geschafft, sich dem Sog jener One-world-Kampagne zu entziehen und ihre Unabhängigkeit zu bewahren oder zu erkämpfen. Dabei denke ich namentlich an ganz kleine und ganz große Völker, nämlich die Juden, die Russen und die Chinesen. Es steht sogar der Machtwechsel ins Haus, wetten?

    Ich kenne zwei Menschen, die begriffen hatten, auf welche Karte Deutschland setzen müsste: Mein Opa und Gerhard Schröder, beide Sozialdemokraten. Na ja, es gibt immer mehr, denen der Nebel aus dem Hirn weicht. Es muss nur erstmal weh tun. Bush war da ganz nützlich.
     
  9. Ryker

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  10. #30 Bauwahn, 10.01.2008
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    Trotzdem sollte man sich hüten, die Nichtauffindbarkeit von Beweisen als Beweis gelten zu lassen. Verschwörungstheoretiker neigen dazu, die Tatsache, dass ihnen (fast) niemand glaubt als stichhaltigen Beweis für die Verschwörung anzusehen.
    Solche und ähnliche Fallen der menschlichen Psyche kann man gut (und amüsant) bei Watzlawick nechlesen.

    Thomas
     
  11. #31 Torsten Stodenb, 10.01.2008
    Zuletzt bearbeitet: 10.01.2008
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    Wenn Du krank bist, zieh' in ein Holzhaus. Wenn das nicht hilft, geh' zum Arzt. (schwed. Sprichwort)
    "Trotzdem sollte man sich hüten, die Nichtauffindbarkeit von Beweisen als Beweis gelten zu lassen."

    Das ist richtig. Was fehlt und jedenfalls in den virulenten Fällen eindeutig verschwunden zu sein sein, sind die betr. Primärquellen, die den direkten Beweis liefern würden. Niemand konnte sagen, wo sie abgeblieben waren. Insofern sind die betreffenden Vorgänge auch meist schlecht oder gar nicht zu beweisen. Dennoch gibt es außer der o.g. Tatsache für bestimmte historische Ereignisse eine solche Menge an gleichlautenden oder gleichwirkenden Sekundärquellen in Form von Protokollen (ich meine, echte), Briefen, Presseberichten, Geldflüssen, zeitlichen Wenn-dann-Beziehungen, Biografien usw., dass man oft von erdrückenden Indizien sprechen muss.

    Diejenigen, die an bestimmte Weltverschwörungen glauben, gehören meist entweder zur stramm rechten oder zur linken Fraktion. Die Rechten fokussieren sich auf die Hypothese einer drohenden Fremdherrschaft durch eine internationale zionistisch gesteuerte Bewegung. Die Linken meinen die gleichen Vorgänge, sprechen aber lieber von Globalisierung und internationalem Monopolkapitalismus. Die letztere Sichtweise greift aber nun in immer weiteren Kreisen um sich, z.B. generell bei Globalisierungsgegnern aller Coleur, von links über öko bis rechts. Nicht zuletzt Geistesschaffende wie Journalisten oder Filmemacher nehmen sich der Thematik an. So hatte ich von den Antrittsbesuchen der US-Präsidenten in einer der Schaltstellen des Weltkapitalismus bereits in mehreren Publikationen gelesen, oft mit Quellenangaben für mögliche tiefergehende Recherchen, als ich vor einigen Jahren für mich überraschend eine amerikanische Fortsetzungsserie über Richard Nixon im Fernsehen sehe. Nicht jede Folge, aber ich erwischte diejenige, als er gerade bei Herrn Rockefeller saß, der ihn nach einer wichtigen nicht genehmen Entscheidung zu sich bestellt hatte. Rockefeller sagte sinngemäß: "Sie sollten nicht vergessen, wem sie Ihr Amt zu verdanken haben!" Darauf Nixon: "Oh, ich weiß sehr genau, wem ich mein Amt zu verdanken habe, dem amerikanischen Volk!" So waren sie auseinander gegangen. Nirgendwann und nirgendwo habe ich gehört oder gelesen, dass es öffentliche Aufregung über die Szene gegeben hätte. Nichts von unsinniger Verschwörungstheorie.

    Und vor nicht langer Zeit höre ich zufällig im Autoradio im WDR eine Dokumentation über Hintergründe der bolschewistischen Oktoberrevolution. Es kamen die gleichen Aussagen, wie ich sie bereits bei Ludendorff in seinem antizionistischen Buch "Kriegshetze und Völkermorden" gelesen hatte, der übrigens mit hunderten von Quellenangaben und dezidierten Recherchehinweisen aufwartete. Übrigens war Ludendorff ein scharfer Gegner der Nazis.

    Was berichtete nun die WDR-Sendung? Dass Lenin von Bankiers der Wallstreet (die Rede war u.a. von Morgan) mit Millionen von Dollars ausgestattet worden sein soll, um den Bolschewismus als historisches Experiment zu implementieren. Gleichzeitig, und hier geht die Sendung noch weit über Ludendorff hinaus, werden nach der erfolgreichen Revolution weitere Millionen in die neuentstandene UDSSR hineingepumpt, die Industrialisierung vorangetrieben und die Kader angeleitet. Dafür werden mehrere hochrangige Zeitzeugen zitiert. Natürlich ging es nicht um eine Befreiung der Arbeit oder der Menschen, sondern um Gleichschaltung und effektivere Strukturen bei dazugehörenden sozialen Errungenschaften, denn nur zufriedene Arbeiter funktionieren und bilden keine unabhängigen Gewerkschaften oder wählen Parteien, die dem Internationalismus abträglich sind. Und wenn doch alle zufrieden sind, benötigt man auch keine Marktwirtschaft mehr, nicht wahr? Mit Mitbewerbern braucht man dann auch nicht mehr zu rechnen und nennt es Sozialismus. Und die Partei ist der, der bezahlt.

    Na, bekanntlich ist das Experiment gescheitert, denn die Russen haben den Strippenziehern eine Nase gedreht und ihren eigenen Kohl angebaut. Dies tun die Chinesen schon seit Tausenden von Jahren. Deren Fremdenskeptizismus ist legendär. Dafür hatten sie aber auch nie den Ehrgeiz, die Welt beherrschen zu wollen. Das oder wenigstens so etwas wie die Lehrer anderer Nationen wollten viele andere durchaus tun oder sein: Amerikaner sowieso, Engländer, Franzosen (nicht zuletzt), Deutsche (Am deutschen Wesen soll die Welt genesen, später der hitlersche Pangermansimus)), Russen (Panslawismus), die christliche und die islamische Religion selbstverständlich und sogar die Schweden, die sich als besondere Gutmenschennation mit Sendungsbewusstsein empfinden und zeitweise mindestens ostseeweite Herrschaftsansprüche anmeldeten und durchsetzten.

    All diese nationalistischen oder religiös-kulturellen Einzelansprüche haben furchtbare Kriege und Greuel im Gefolge gehabt. Viele Menschen, die die One-World-Philosophie unterstützen, tun dies nicht zuletzt, damit die Welt befriedet wird. Dass damit gleichzeitig die politische Selbstbestimmung von Einzelnen und Nationen, die schon längst für überflüssig und als schädlich erklärt wurden, abgebaut wird, wird entweder nicht erkannt oder in Kauf genommen. Wir werden noch wählen dürfen, ähnlich wie jetzt. Repräsentanten, die wie die öffentliche Meinung nicht von uns gesteuert werden. Aber werden wir bei wichtigen Entscheidungen auch gefragt? Doch bereits heute kaum noch. Wo man es gewagt hatte oder noch nicht gewagt hatte, selbstbewusste Nationen bei Fragen wie dem EU-Beitritt oder der Euro-Einführung zu übergehen, wie in Norwegen oder Dänemark, da ging es total schief: Abgelehnt! Die Deutschen hatte man vorsichtshalber nicht gefragt.
     
  12. R.B.

    R.B.

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    Sorry, aber sind wir jetzt nicht ziemlich :offtopic:

    Die Diskussion "Verknüpfung Politik und Wirtschaft" ist ja noch OK, aber jetzt auch noch Verschwörungstheorien? Weltherrschaft? Das führt doch ein klein wenig zu weit. Meint Ihr nicht auch?

    Gruß
    Ralf
     
  13. drulli

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  14. #34 Torsten Stodenb, 10.01.2008
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    Das macht eben das Sendungsbewusstsein, wie oben angedeutet.:angel:

    Aber jetzt ist Schluss, versprochen!

    p.s.: Den Begriff "Verschwörungstheorien" hatte ich hier nicht eingeführt. Aber ich fühlte mich bemüßigt, darauf zu reagieren. Und wenn ich einmal anfange zu reagieren ...
     
  15. #35 Tommichelin, 10.01.2008
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    ....

    Interessante Abschweifungen. Der Zusammenhang mit der eingangs zitierten Sorge, die Verbriefung und anschließende Veräußerung von deutschen, nicht notleidenden Hypothekendarlehen zum Zwecke der schlußendlichen Fälligstellung derselben mit der letztlichen Verelendung des einstmals stolzen Eigenheimbesitzers ist zwar nicht wirklich evident (welch ein Satzbau!:wow), aber es ermöglicht doch aufschlußreiche Einblicke in das Weltbild so manches Zeitgenossen (den ich ansonsten für seine Beiträge schätze).

    Vielleicht zurück zum Kern:
    Nein, das in der Diskussion angedeutete Geschäftsmodell wird in Deutschland keine weite Verbreitung finden. Die alarmistischen Pressemeldungen von Interessenverbänden sind halt schön zugespitzt; da läßt sich schnell ein schwach recherchierter Artikel draus machen. Und findet sein Publikum.

    Der Weiterverkauf von Hypothekendarlehen ist an sich nichts schlechtes. Daß es immer Fälle geben wird, in denen Kreditgeber bei in Schwierigkeit geratenen Darlehensnehmern nervös reagieren und bei der ersten Gelegenheit die Notbremse ziehen ist nicht neu und kann auch ohne Weiterreichung des Kredites geschehen. Der Bericht sagt nichts anderes aus. Bei genauem Lesen stellt man fest, daß sehr viel im Konjunktiv geschrieben wurde ... wenig verwunderlich, wenn doch harte Fakten fehlen.

    :konfusiusContenance, mes amis.:konfusius

    cordialement
    Thomas
     
  16. #36 Torsten Stodenb, 11.01.2008
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    "es ermöglicht doch aufschlußreiche Einblicke in das Weltbild so manches Zeitgenossen"

    Leider werde ich jetzt erneut zum Antworten gezwungen, wenn ich das nicht so stehen lassen möchte. Wollten wir nicht das Nebenthema beenden? Tut man dies, indem man schnell noch im Umdrehen den Meinungsgegner diffamiert? Was soll eine solche Andeutung ohne expliziten Inhalt? Sie soll verdächtigen, sie deutet an, was andere mit Klischee füllen sollen. "Weltbild" ist ein Begriff, der bevorzugt negativ verwandt wird und impliziert, dass der Träger des Weltbildes sich die Welt nach seinem Bilde mache.

    Tja, aber das tut bekanntlich jeder. Ideologien sind eine große Macht, weil jeder meint, er sei frei davon und im Besitz der Wahrheit. Weltbilder dienen letztlich der Orientierung in einer Welt undurchschaubarer und immer komplexer werdender Zuisammenhänge.

    Was ist das z.B. für ein Weltbild, das stets den jeweils herrschenden Zeitgeist widerspiegelt? Es ist auch nur ein Bild von der Welt. Hat hier denn irgendjemand die von mir dargestellten angenommenen oder tatsächlichen Sachverhalte überprüft? Oder das Gegenteil? Ich streite das ab. Aber mit seinen eigenen Überzeugungen, nicht mit seinem Wissen, glaubt sich ein jeder ein Urteil über andere, möglicherweise unabhängigere Geister erlauben zu können. Man bestätigt sich selbst, indem man sich von anderen abgrenzt.

    Der tiefere Grund, warum ich jetzt so antworte, ist folgender: Es gibt nicht viele Menschen, die von Jugend an so unvoreingenommen und gleichzeitig kritisch und neugierig an Fragen der Existenz, der Religion, der Geschichte und der Politik herangegangen sind wie gerade ich. Mit den unterschiedlichen Positionen und den dahinter stehenden Theorie- oder Ideologiegebäuden (was nicht dasselbe ist) habe ich mich seit Jahrzehnten intensiv auseinandergesetzt. Nicht nur durch Lesen, sondern durch intensive Kontakte zu Menschen, die ihr jeweiliges Weltbild vertraten. ich kann wirklich vergleichen, auch weil ich prinzipiell offen geblieben bin. Ich habe in verschiedenen persönlichen Entwicklungsphasen in meiner Jugend mal zu der einen, mal zu zu einer anderen Seite hingeneigt. Aber mit zunehmendem Wissen habe ich mich auch wieder unabhängig gemacht, ich habe mich nie vereinnahmen lassen. Und ich glaube im Grunde nicht viel, sondern ich sehe nur, welche Hypothesen aufgrund einer Fülle von Indizien und manchmal auch Beweisen einfach unabweisbar sind. Z.B. gibt es derart viele Darstellungen, die als Verschwörungstheorien abgetan werden (man fragt sich, wer ein Interesse daran hat), und derart viel Detailangaben mit Quellennennungen, dass es schon aufgrund dieser Quantität als unwahrscheinlich erscheint, dass es da nicht mindestens einen wahren Kern gibt. Und dann würde ich gern mehr darüber erfahren, stoße aber halt dabei an dieselben Grenzen wie jeder, der sich mit der Materie etwas intensiver beschäftigt. Der Mann, der mir von seinen aufgrund des mysteriösen Verschwindens von ursprünglich vorhandenen Beweisquellen aus Archiven erfolglosen Recherchen zum Aufklären des Wahrheitsgehaltes bestimmter Verschwörungstheorien berichtet hatte (habe ich den jetzt erfunden, oder was?), ist ein durch und durch integrer und glaubwürdiger Mensch. Er hatte mir dann noch geraten, mich mit Aussagen in dieser Richtung besser zurückzuhalten. Sonst könne es u.U. auch mal gefährlich werden. Na ja, das halte ich für überzogen. Dazu bin ich nicht wichtig genug. Von den 23 Leuten, die mich hier lesen, neigen mir vielleicht 3 zu, aber die hatten schon vorher so gedacht. Wegen ihres Weltbildes wahrscheinlich.
     
  17. bernix

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    D´accord..

    ....wenn das operative Geschäftsfeld des Käufers die Vermittlung /Betreibung von Krediten ist....wenn das Interesse aber anderweitig liegt...!
    (Einen drastischen Vergleich erspar ich mir frühen Morgen...)

    Das klingt (fast) so: Ohne (hoffentlich gut recherchierte) Beispiele zählt die Info nichts..?!?
    grüsse
     
  18. Julius

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    Wer sind die beiden anderen?
    Bernix und...
     
  19. #39 Torsten Stodenb, 11.01.2008
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  20. #40 paulchen456, 11.01.2008
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