Angst vor Finanzierung

Die Frage ist berechtigt. Und meine Antwort darauf ist: Wenn sich in 5 Jahren nicht viel am Einkommen oder am Ersparten getan hat, also die Randbedingungen sind wie jetzt, dann würde meine Antwort dann noch genauso ausfallen.

Klar kann man jetzt bauen, wenn man weiß, dass sich an der Situation nicht so viel ändern wird. Aber es existiert eben auch ein hohes Risiko. Es kommen ja zwei Risikofaktoren zusammen: Hohe Raten bei Vollfinanzierung und praktisch kein Spielraum, um wegfallendes Einkommen schultern zu können. Selbst mit Kindern wird es wohl knapp. Und die vorgelegten Zahlen sind, das sind wir uns sicher einig, deutlich zu niedrig angesetzt.

Für mich ist die Sache einfach zu sehr auf Kante genäht und zu risikoreich. Ausnahme ist ist das Grundstück. Das ist wenig Risiko und kann auch mal wieder verkauft werden, wenn doch nicht gebaut wird.

 

Jepp, so war es bei uns auch. Bodengutachten gibt dennoch eine verstärkte Gründung vor... (Bodenplatten-Upgrade von knappe 4000 zusätzlich) Zu den Tiefbaukosten hatte ich ja schon etwas geschrieben... da kommt jetzt übrigens noch für das Abtransportieren des Erdaushub ein Tausender hinzu, da privat keiner dran Interesse hat) Also Warnung: BNK höher setzen, 20000 ist zu wenig!!!

Uups, Du weisst aber, dass die Finanzierung bei Vertragsabschluss stehen muss. Die Bereitstellungszinsen fallen für ein Darlehen durchschnittlich ab dem 6. Monat an, bei 200000 macht das mal eben 500 jeden Monat, bis das Haus steht. Und Fertighäuser brauchen zur Zeit vieeel Zeit, bis sie gesetzt sind. Ich kenne hier oben nur eine Hausfirma, die ein billiges Haus mit 123qm setzt, wo man erst bei Übernahme bezahlt. Informier Dich mal über die Qualität, und das nicht beim Verkäufer

Ein paar Küchengeräte brauchst Du schon, da sind dann schnell 5-6000 weg (für die Geräte, Schränke brauchst Du auch).

Ich will das Häuslebauen jetzt nicht ausreden, dennoch mal die Kosten ganz genau überschlagen.

Und grad gelesen: so schnell kommen Kosten auf einen zu, da muss genug Puffer vorhanden sein
http://www.bauexpertenforum.de/showthread.php?76365-Entw%E4sserung-Grundst%FCck

 

Ich würde - wenn ihr Euch da schon sicher seid - auch erst mal nur das Grundstück kaufen und einigermaßen flexibel (max. 5 Jahre fest) finanzieren. Danach weitersparen fürs Haus.

Ich kann mir nach eigener Erfahrung beim besten Willen nicht vorstellen, was man da an "Haus" für die genannte Summe bekommt, das würde mir wesentlich mehr Angst machen als die Finanzierung.
Soweit beschrieben geht es wohl mehr um eine Alternative zu einer gleich großen ETW.

Und wer dann die "Qualitätskontrolle" übernimmt ...?? da würde ich mich auch mal vorab mit den Vertragskonstellationen schlau machen, aber m.E. richtet da der Schwiegervater gar nichts aus, sorry. Auch bzgl. Qualität wird sich zeigen: Du bekommst nirgends mehr als Du bezahlst. Dabei sollte man auch an Möglichkeiten eines Wiederverkaufs denken, z.B. wenn es dann doch mal zu klein sein sollte.
Deshalb m.M.: Sparen bis ein Haus für mind. 250 T€ finanzierbar ist.

 

Noch ein Tipp, wie wir das Thema damals angegangen haben: Als allererster Schritt ausrechnen wieviel man in den letzten Jahren p.a. real gespart hat - egal wohin (solange nicht verbraucht) und welche Kostenblöcke man bisher hatte (z.B. Miete). Ggf.diese mal über einige Monate ... Jahre konkret ermitteln, Belege müssten ja per Kontoauszug genug vorhanden sein.

Es ist egal, ob nach diesem Ansatz dann weitergespart wird oder ob in die Finanzierung eingestiegen wird. Wenn heute zu wenig EK da ist, stellt sich die Frage, wie das dann in Zukunft weiterlaufen wird - beim Ansparen oder Abzahlen - ist bzgl. der verfügbaren Summe egal.

Auch dran denken, dass zur Finanzierung später auch noch Nebenkosten des Betriebs (beginnt mit Grundsteuer ...) und Rücklagenbildung anfallen werden, die deutlich höher sind, als die bisherigen NK der Mietwohnung.

 

Kauf das Grundstück.
Die Finanzierung mit einem variablen Kredit ohne feste Zinsbindung, dann hast du die niedrigsten Zinsen und bist maximal flexibel.
Dann diesen Kredit möglichst schnell und effektiv abtilgen. Das ist die schnellste und effektivste Methode EK aufzubauen.
So schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe: das Traumgrundstück ist gesichert und es wird mehr EK aufgebaut. Das sollte dann auch ohne Angst gehen :-) ist ja überschaubar :-)

Den Baubegin solltest du auf unbestimmte Zeit verschieben und dich weiterhin soweit mit dem Thema beschäftigen, bis auch hier alle Unsicherheiten und Ängste verschwunden sind.
Später kannst du dann das abbezahlte Grundstück als EK in die HausFinanzierung einbringen und wenn du bis dahin schon die ein oder andere Gehaltserhöhung mitgenommen hast, dann sieht das ganze schon wesentlich entspannter aus:-)

 

Ein paar Jahre Eigenkapital Sammeln hat grosse Vorteile:
Die Zinsen sind vermutlich geringer weil die Bank weniger Aufschläge gibt im Gegensatz zur 100% Finanzierung.
Und ihr habt einmal die Gelegenheit, über ein, zwei Jahre zu gucken, was denn bei euch wirklich am Ende eines Jahres über ist. Und ruhig konservativ rechnen, jedes Jahr mal 2000€ für ein neues Auto abziehen z.B., nicht das Jahr als Grundlage nehmen, wo der Urlaub ausfallen musste etc.

Die Unwägbarkeiten beim Bau sind riesig. So genau lässt sich da nie was planen, daß das nicht am Ende mal 20.000€ teurer oder billiger wird, und dann auf 1000€ genau den Kredit bemessen zu haben ist Mist. Wird das Haus halt ohne Teppich, ohne Möbel und ohne Terrasse und Pflasterung draussen bezogen..??

 

Daran würde ich jetzt gar nichts festmachen. Es gibt Leute, die wohnen zu viert in einer 70m^2 Wohnung mit 4m^2 Keller... Am Ende ist der Platz beim Hausbauen ein Luxusproblem. Wir haben z.B. 2 Kinder, aber weder Keller noch Garage. Geht auch. Kleine Gartenhütte für <2000€, Spitz-Dachboden nicht ausgebaut 40m^2, Platz ohne Ende...
Nebenbei genisse ich es, nicht ständig Treppen zu laufen, wie ich das aus dem Reihenhaus meiner Eltern kenne.

 

Ich kann eure Angst nur sehr bedingt verstehen. Aus meinem Bekanntenkreis haben welche ähnliche Situation durchlebt und sich auch dafür entschieden und die waren beide erst so um die 23.

 

Wie soll dein Beitrag dem TE helfen bzw. was soll er ihm sagen? In meinem Bekanntenkreis waren auch welche, beide Mitte 20, geheiratet, Haus gekauft, ein Jahr später Scheidung, Haus mit Verlust verkauft. UND JETZT???

Lieber ist man doch vorher etwas vorsichtiger und macht sich über mögliche Szenarien Gedanken, als sich alles mit AWG Hormonen schön zu denken.

Ich würde jetzt auch erst mal nur das Grundstück kaufen und dann weiter sehen. Wenn es passt, jetzt schon bauen und wenn nicht, weiter sparen und dann bauen. Aber alles ohne Druck und "ich muss jetzt unbedingt"